Reisegruppen dürfen ohne dritte Impfung nach Israel einreisen

Gültig voraussichtlich ab 9. November 2021

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Reisegruppen dürfen ohne dritte Impfung nach Israel einreisen

Ohne dritte Impfung ist die Einreise nach Israel als Gruppe erlaubt.

Israel erlaubt Reisegruppen die Einreise ohne dritte Impfung. (© Matthias Hinrichsen)

JERUSALEM (im) – Israel erlaubt ab 9. November die Einreise auch von Reisegruppen, deren Personen keine dritte Impfung erhalten haben, so ein Entwurf der Regierung. Das teilte das Tourismusministerium heute in einer Pressemeldung mit. Den Beschluss fasste das israelische Corona-Kabinett gestern Abend, um den beginnenden Tourismus ins Land zu unterstützen. Für diese Gruppen gelten besondere Bedingungen, was die Bewegungsfreiheit betrifft oder die Notwendigkeit von stets aktuellen PCR- oder Antigen-Tests. Tourismusminister Yoel Razvozov begrüßt diese Maßnahme und sagte: „Vor einer Woche haben wir angefangen und jetzt schalten wir bereits einen Gang hoch, heben Beschränkungen auf und erlauben mehr Touristen die Einreise nach Israel.“ Der Entwurf müsse vom Verfassungs-, Rechts- und Justizausschuss genehmigt werden und trete dann sofort in Kraft. Das gilt allerdings nur als Formsache wie die letzten Beschränkungsmaßnahmen.

Reisegruppen, deren Mitglieder ganz oder teilweise keine Auffrischungsimpfung erhalten haben, wenn die letzte Impfung länger als sechs Monate zurück liegt, dürfen unter Einhaltung bestimmter Vorgaben jetzt doch nach Israel einreisen. Die Bedingungen hat das Gesundheitsministerium wir folgt geregelt:

  • Die Reisegruppe muss vor Ankunft in Israel eine Einreisegenehmigung vom Tourismusministerium erhalten haben.
  • Alle Mitglieder der Reisegruppe wurden mit von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffen geimpft (auch wenn seit der Impfung mehr als sechs Monate vergangen sind).
  • Alle Mitglieder der Reisegruppe kommen laut Einstufung des israelischen Gesundheitsministeriums aus „grünen“ und „gelben“ Ländern.
  • Die Reisegruppe wird als „Kapsel“ reisen, mit Bewegungseinschränkungen an Orten mit erhöhtem Infektionsrisiko.
  • Die Größe der Reisegruppe umfasst zwischen 5 – 40 Touristen.
  • Während der ersten sieben Tage ihres Aufenthalts sind nicht geschützte Touristen jederzeit im Besitz eines negativen PCR-Tests, der innerhalb der letzten 72 Stunden durchgeführt wurde, oder eines negativen Antigentests, der innerhalb der letzten 24 Stunden durchgeführt wurde.
  • Der Gruppenleiter erstattet dem israelischen Tourismusministerium bei Bedarf Bericht über die Durchführung der Tests und informiert den epidemiologischen Ermittler bei Bedarf über das Verhalten, die Kontakte, die Orte und die Besuchszeiten der Gruppe, falls einer der Gruppenmitglieder positiv auf COVID getestet wurde.

Gesundheitsminister Nitzan Horowitz sagte: „Auch im Tourismus werden wir gemäß unserer aktuellen Politik weiterhin mit Corona leben.“ Es würden alle Vorkehrungen getroffen, um die öffentliche Gesundheit zu erhalten und neue Varianten schnell zu identifizieren. Darüber hinaus würden die israelische Wirtschaft, Bildung, Kultur und der Tourismus zur Normalität geführt. Tourismusminister Yoel Razvozov erklärte, dass Israel noch einen langen Weg vor sich habe, um den Tourismus zurückzubringen. Daher müssten sie schnell, aber sicher handeln, um die Zahl der ankommenden Touristen erhöhen zu können. Die israelische Wirtschaft brauche den Tourismus und natürlich auch die Beschäftigten in der Tourismusbranche. Erst vor guter einer Woche wurden die Einreise nach Israel für einzeln reisende Touristen gelockert. Somit ist für viele ausländische Touristengruppen der Aufenthalt in Israel wieder möglich. Besucht werden können alle christlichen Orte wie die Grabeskirche, Kapernaum und die Dormitio-Abtei, sowie der Ölberg, Jerusalem und Tel Aviv. Wer sich beeilt, könnte noch rechtzeitig zum „Open House“ in Jerusalem kommen, das vom 18. bis 20. November stattfindet.

>>> Bedingungen für die Einreise von einzeln Reisenden

Einreise für einzeln Reisende im Detail

Personen, die mit dem BionTech-Pfizer Vakzin geimpft sind einreiseberechtigt, wenn die zweite Impfung mindestens sieben Tage, längstens jedoch 180 Tage erfolgt ist bezogen auf den Ausreisetag. Für alle anderen Vakzine muss mindestens eine Frist von 14 Tagen vergangen sein. Zudem dürfen alle einreisen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben und diese 14 Tage vor der Einreise durchgeführt worden ist. Genesene dürfen einreisen, wenn der positive Test elf Tage mindestens und 180 Tage maximal zurück liegt.

Für die Einreise nach Israel müssen alle Reisenden innerhalb von 72 Stunden nach Besteigen des Flugzeugs in Israel einen PCR-Test durchführen lassen, anschließend 24 Stunden in Quarantäne bleiben, zumindest aber so lange, bis ein negatives Testergebnis ermittelt wurde. Neu ist, dass diese Personen keinen serologischen Test durchführen lassen müssen. Reisende müssen 48 Stunden vor ihrem Flug ein Erklärungsformular des Gesundheitsministeriums ausfüllen. Das Formular ist unter corona.health.gov.il/en/flights/ abrufbar. Ein Teil des Formulars umfasst die Eingabe der Fluginformationen, des Ortes, an dem die Person für bis zu 24 Stunden isoliert wird, und ihres Impf- oder Genesungszertifikats. Genesene Personen müssen auch eine Kopie ihres positiven PCR-Testergebnisses einreichen. Die Antwort soll innerhalb weniger Minuten erfolgen, wenn sie am digitalen COVID-Zertifikatsprogramm der Europäischen Union teilnehmen. Die Validierungs-E-Mail muss am Flughafen vorgelegt werden.

Jeder Einreisende erhält nach Bestehen der Bedingungen den israelischen „Green Pass“ und damit während seines Aufenthalts Restaurants, Cafés und andere Freizeiteinrichtungen betreten, bei denen dieser Pass erforderlich ist. Kinder unter 12 Jahren, die nicht geimpft sind, sind immer noch von einer Einreise ausgeschlossen, außer sie waren innerhalb der letzten sechs Monat an Covid-19 erkrankt.

Vom Einreisestopp zur langsamen Öffnung

Die ursprünglich für den 1. August vorgesehene Öffnung für alle ausländischen Touristen ist am 24. Juni zurück genommen worden. Der Grund waren steigende Covid-Infektionen in Israel, die besonders in den ultraorthodoxen Vierteln in JERUSALEM zu verzeichnen waren. So wurde immer wieder ein neuer Termin in der Öffentlichkeit bekannt, allerdings ohne dass sich die Corona-Lage in Israel substanziell verbessert hatte. Die Impfbereitschaft in der restlichen Bevölkerung stagnierte, sodass auch der jüdische Staat mit Nicht-Geimpften zu kämpfen hat. Vollständig geimpft sind derzeit 5,7 Millionen Einwohner, was einer Impfquote in Israel von 62,1 Prozent entspricht. Deutschland liegt aktuell bei 66,1 Prozent und damit im Vergleich besser. In Israel wurde zur Auffrischung der Wirksamkeit 20 Prozent der Bevölkerung zum dritten Mal geimpft. Die sogenannte Booster-Impfung ist in Deutschland momentan nur für Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren vorgesehen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie war der überwiegenden Mehrheit von ausländischen Touristen seit März 2020 die Einreise nach Israel untersagt. Es war ein Schock für alle, die eine Reise nach Israel geplant hatten, als Deutschen, Österreichern und Schweizern die Einreise ab dem 6. März 2020 untersagt worden war. Zwischenzeitliche Lockerung bezüglich der Einreisebedingungen für Ausländer wurden im August 2020 vollständig gekippt und immer weiter verlängert, obwohl Pläne für eine Öffnung des Landes als sicher galten. Seinerzeit waren 40% der 430 Hotels in Israel aus Besuchermangel geschlossen. Ein ständiges Hin und Her in den Folgemonaten war unausweichlich, weil manchmal die Inzidenzen nach Ausbeschränkungen sanken, um dann nach Ende der Maßnahmen wieder stark anzusteigen. Israel lag in Bezug auf Corona-Infizierten weltweit zeitweise an der Spitze. Die Hoffnung, dass sich durch massives Impfen die Situation bereits nach der zweiten Corona-Welle normalisieren würden, wurde nicht erfüllt.

Die ersten Reisegruppen durften bei vollständiger Impfung im Rahmen eines Pilotprojektes im Mai 2021 mit großem bürokratischen Aufwand einreisen. Die Anzahl für eine erste Einreise nach Israel war weltweit auf 20 Gruppen limitiert und wurde ausgelost, wie es von offizieller Seite heißt. Aus Deutschland war einer Gruppe die Reise nach Israel erlaubt worden, die erste Reisegruppe überhaupt gelangte am 19. Mai über den Flughafen Ben Gurion nach Israel. Wollte man ansonsten einreisen, war dieses nur mit einer Genehmigung der israelischen Botschaft im jeweiligen Land möglich. Anfang April zeigte sich eine Normalisierung der Situation bei niedrigen Infektionszahlen und in der Folge strich Deutschland Israel von der Liste der Hochrisikogebiete.

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