Petrus und Johannes befinden sich in Jerusalem und gehen in den Tempel um zu beten. Da wurde ein Mann hereingetragen, der von Geburt an gelähmt war. Er wurde vor dem „Schönen Tor“ abgesetzt, damit er für seinen Lebensunterhalt Almosen erbetteln konnte. Auch Petrus und Johannes bat er um Almosen, doch die hatten kein Geld oder Gold dabei. Sie besannen sich auf die Gaben von Jesus Christus und ließen den Mann daran teilhaben und Petrus sagte: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“.
Petrus wohnte und wirkte zu Jesu Lebenszeit in Kapernaum, wo er als Fischer arbeitete. Dort steht eine übergroße Statue und in den Ruinen sind die Grundmauern eines Hauses als das des Petrus bezeichnet. Das „Schöne Tor“ vor dem damaligen Tempel in Jerusalem existiert heute nicht mehr, da die Römer den Jüdischen Tempel 70 n. Chr. komplett zerstörten. Überreste der heruntergestoßenen Mauerblöcke sind im Archäologischen Park zu sehen. In der jüdischen Tradition wird an Tisch Beav unter anderem dieser Tempelzerstörung gedacht. Das „Schöne Tor“ gewährte Juden den Zutritt zu einem Vorhof im Tempel und soll der Überlieferung nach das schönste und prächtigste Tor innerhalb der Tempelanlage gewesen sein. Jeder Jude, der dort hinein gehen wollte, musste entsprechend den religiösen Vorschriften, rein sein.
Jesus selbst hatte ebenfalls einen Gelähmten geheilt und zwar in Kapernaum. Dort waren auch Seine Jünger anwesend und konnte die Heilung mitverfolgen. Geistlich gesehen zeigt das Beispiel von Petrus, dass die Nachfolger Jesu dazu berufen sind, Gleiches zu tun, also im Namen von Jesus Christus Kranken Heilung zuzusprechen bzw. diese Menschen dahingehend zu segnen. Die Heilung selbst erfolgt durch Jesus Christus und im Falle einer Heilung gebührt auch nur diesem die Ehre. Später stehen Petrus und Johannes deswegen vor Gericht, weil angeblich durch den Auftritt der beiden und ihr Handeln die öffentliche Ordnung in Gefahr war. Der anklagende Hohe Rat aber beschließt, die beiden zum Schweigen zu bringen. Sie beriefen sich dennoch immer wieder auf Jesus und Gott, der Gefahr bewusst, wie Jesus zu enden. Sie sagten: „Wir können es nicht lassen, von dem zu reden, was wir gehört und gesehen haben!“
Noch eine weitere Heilung eines Gelähmten – stellvertretend durch Petrus – findet sich im 9. Kapitel der Apostelgeschichte. Als Petrus umher zog, kam er nach Lydda (10 km südöstlich von Joppe/heute Jaffa). Dort fand er Äneas, der acht Jahre lang gelähmt war. Petrus sprach: „Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett.“ Auch dieses Mal spricht Petrus in der Vollmacht Jesu Christi.
Bibelstellen
Die Heilung des Gelähmten: Apostelgeschichte Kap. 3, Verse 1-10
Quelle: Lutherbibel 2017, Mit freundlicher Genehmigung © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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