Dungtor
Durch das Dungtor wurden früher Abfälle entsorgt. (© Matthias Hinrichsen)

Durch das Dungtor wurden früher Abfälle entsorgt, heute gelangen Besucher der Westmauer hindurch. (© Matthias Hinrichsen)

In den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt das Dungtor seinen heutigen Namen. Durch das Dungtor oder auch Misttor wurden die Abfälle hinaus geschafft, um sie im Tyrapöon- und im Kidrontal zu entsorgen. Dieses Tor wurde für diesen Zweck gewählt, da man davon ausging, hier am wenigsten Widerstand mit den Bewohnern zu haben. Dieses Tor zählt zu den kleineren, aber nicht weniger bedeutenden Altstadttoren. Auf Hebräisch heißt es Scha’ar haAschpot (Abfalltor) und auf Arabisch Bāb al-Maġāriba (Tor der Marokkaner). In der Bibel ist es bereits erwähnt, im 2. Jahrhundert wurde es nachweislich als Durchgang genutzt, um Abfälle aus der Stadt zu schaffen.

Dungtor – Zugang zur Klagemauer

Heutzutage ist das Dungtor Zugang zur Klagemauer und zum jüdischen Altstadtviertel. Taxis halten dort, um Besucher in andere Teile der Stadt zu befördern und die Buslinie 1 hält zwischen Dungtor und Eingang zur Klagemauer. Gegenüber dem Dungtor, die Straße ein wenig bergab, befindet sich das historisch bedeutende Davidstadt. Gleich hinter dem Tor rechter Hand (Eingang links) befindet sich der Archäologische Park.

Dungtor – Historie

In die Altstadtmauer direkt als Öffnung integriert, also ohne Vorbau oder verwinkeltem Innenbau, bietet es einen direkten Zugang zur Altstadt. Bis 1948 hat es zudem eine wesentlich kleinere Öffnung, sodass höchstens Handkarren hindurch passten. Dieses wurde 1540 durch Sülemann dem Prächtigen errichtet, im Jahr 1948 von Jordanien während der Besatzungszeit erweitert als alternative Zufahrt für das seinerzeit geschlossene Jaffator. Nach der Befreiung Jerusalems durch israelische Truppen im Jahr 1967, bekamen auch die Juden wieder Zugang zu ihrer heiligsten Stätte, der Klagemauer. Der frühere Bürgermeister von Jerusalem Teddy Kollek ließ es 1985 noch weiter vergrößern, damit Fahrzeuge bis hin zu der Größe von Bussen hindurch passen. Diesen Zustand hat es bis heute. Hinter dem Dungtor befindet sich eine Haltestelle für die Egged-Buslinien im innerstädtischen Verkehr Jerusalems, unter anderem der Linie 1, die Fahrgäste vom Zentralbusbahnhof (Central Bus Station) direkt bis zu einem Klagemauer-Eingang bringt oder auch die Linien 3 und 51, die in viele jüdische Viertel Jerusalems fahren und so von vielen Einwohnern regelmäßig genutzt wird.

Dungtor – Biblischer Bezug

Die Bezeichnung des Zugangs als Misttor stammt Fachleuten zufolge aus der Bibel. Dort findet man im Buch Nehemia die entsprechende Stelle.

Vorbereitungen zum Wiederaufbau der Stadtmauer

So ritt ich bei Nacht durch das Taltor und von dort aus südwärts in Richtung Drachenquelle bis zum Misttor. (Nehemia Kap. 2, Vers 13)
Quelle: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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