Vor Wettereinflüssen geschützt werden Eimer für Eimer geleert und nach Artefakten gesucht. (© Orenstein/City of David)

Vor Wettereinflüssen geschützt werden Eimer für Eimer geleert und nach Artefakten gesucht. (© Orenstein/City of David)

JERUSALEM (im) – An einem einmaligen archäologischen Abenteuer können Besucher und Touristen Israels in Jerusalem teilnehmen. Es geht um nichts Geringeres als den Nachweis der jüdischen Existenz auf dem Tempelberg zu biblischen Zeiten. Dazu müssen Dutzende Lkw-Ladungen von Überresten aus den Katakomben des Tempelbergs unter Anleitung von hauptberuflichen Wissenschaftlern durchsiebt und gesichtet werden – und Hobby-Archäologen sowie geschichtlich Interessierte können im Tal von Zurim mit dabei sein. Rund 6.000 Tonnen müssen gesichtet werden, 130.000 Menschen aus aller Welt haben bereits dabei geholfen und mehr als 50.000 Teile wie Keramikstückchen, Speerspitzen und auch Münzen gefunden.

Archäologische Schätze des Tempelbergs – achtlos entsorgt

Die Vorgeschichte: Unter der gewaltigen Bodenplatte des Tempelbergs befanden sich bis vor wenigen Jahren gewaltige Massen historischen Schutts und damit Überreste von enormer archäologischer Bedeutsamkeit für die jüdische Vergangenheit. Der seinerzeit regierende muslemische Waqf hatte illegal mit dem Bau einer gigantischen unterirdischen Moschee begonnen und Dutzende von Lastwagenladungen der historischen Überreste ins nahe gelegene Kidrontal entsorgen lassen. Israelische Archäologen konnten noch einen Teil des Schutts retten und in den Zurim National Park bringen, wo heute Tonnen des wichtigen und einzig verfügbaren Materials durchgesiebt werden, um Artefakte oder Bruchstücke der jüdischen Existenz des heiligsten Ortes der Juden, dem ersten und zweiten Tempel, belegen zu können.

Unter fachkundiger Anleitung können Besucher archäologische Schätze des Tempelbergs sieben. (© Orenstein/City of David)

Unter fachkundiger Anleitung können Besucher archäologische Schätze des Tempelbergs sieben. (© Orenstein/City of David)

Archäologische Schätze des Tempelbergs – Helfer gesucht

Hilfreiche Hände werden dringend benötigt und sind sehr willkommen, weil viele Artefakte zerstört wurden und nun die Bruchstücke aufwendig gefunden und zusammen gesetzt werden müssen. Besuchergruppen nehmen an einem kurzen archäologischen Workshop teil und können dann das Gelernte umsetzen, indem sie den Archäologen beim Aussortieren des Materials zur Hand gehen und selbst Funde machen, die dann analysiert werden. Dieses archäologische Lehrprojekt wird von Fachleuten des Nationalparks Davidstadt sachkundig begleitet.

Besucherinformationen
Temple Mount Sifting Project

  • Öffnungszeiten: Sonntag-Donnerstag 9.00-17.00 Uhr (Winter 8.00-16.00 Uhr), Freitag 8.00-13.00 Uhr
    Eintritt: Erwachsene 20 Shekel, Kinder und Senioren 16 Shekel, Gruppen 19/15 Shekel pro Person
  • Die Sichtung des Materials findet in einem Zelt im Nationalpark des Tals von Zurim (Emek Tsurim) statt
  • Informations- und Aktivitätenzentrum rund um das Projekt
  • Einzel- und Gruppenbesuch vorher anmelden per E-Mail an rcv(at)cityofdavid.org.il oder per Telefon +972-(0)2-6268700, Fax +972-(0)2-6274365
  • Anreise mit dem Pkw/Bus: Parkplatz von Beit Orot (Universität der Mormonen) und dem Parkplatz der Hebräischen Universität
  • Anreise mit dem öffentlichen Bus: Linien 4, 19, 23, 26, 28, 30 und 48 (20 Minuten von der Haltestelle Hebrew University entfernt)
  • Anreise mit dem Auto: „Shmuel ben Adiya“ oder „Emek Zurim (Tsurim) National Park“ ins Navi eingeben

>>> Website „Davidstadt“ (deutsch)

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