Die Überreste des biblischen Bethsaida finden sich am Nordufer vom See Genezareth. Es ist der Geburtsort der Apostel Philippus, Andreas und Petrus wie im Johannes-Evangelium (1,44) nachzulesen ist. Jesus verdammte diesen Ort genau wie Korazim, weil auch hier die Bewohner Seine Lehren nicht hören und sich nicht zur Umkehr bewegen lassen wollen. In Bethsaida hatte Jesus der Bibel nach die meisten Seiner Wunder vollbracht (Matthäus 11, 20-22), unter anderem die Heilung eines Blinden. Die Überreste der einstigen Stadt wurden 1987 von Bargil Pixner entdeckt und freigelegt. Von christlichen Reisegruppen ist der Ort nicht gut besucht, was an einer fehlenden Kirche liegen mag. Überdies kann man nur ein paar Überreste der einstigen Gebäude besichtigen. Bethsaida liegt jeweils rund acht Kilometer von Kapernaum und Korazim entfernt, zur Brotvermehrungskirche sind es zehn Kilometer.
Bethsaida bedeutet übersetzt Fischhaus oder Haus der Fische, was seiner ursprünglichen Bestimmung nahe kommt, einem Ort von Fischern. Heute liegt der Ort rund 1,5 Kilometer vom Ufer des See Genezareth entfernt. Chrysostomos und Hieronymus erwähnen, dass die Apostel Jakobus und Johannes ebenfalls aus dem kleinen Dorf stammen sollen. Von Archäologen nicht geklärt wurde die Frage, ob die heutigen Ruinen tatsächlich die von Bethsaida sind. In der Bibel wird der Ortsname erwähnt, doch gibt es Verwirrung angesichts der wenigen Überreste.
Bethsaida in der Bibel
Die Apostel Philippus, Andreas und Petrus werden im Neuen Testament bei Johannes Kapitel 1, Vers 44 und in Kapitel 12, Vers 21 erwähnt. Als Jesus in dem Ort ist und die Menschen von Seiner Lehre versucht zu überzeugen und als Beleg Seiner Macht Wunderwerke vollbringt, reagieren diese mit Ablehnung. Als Reaktion darauf, verdammt Jesus den Ort und seine Bewohner (Matthäus 11,21 und Lukas 10,13). In einer anderen Bibelstelle wird von der Speisung der 5000 östlich des Jordan berichtet. Anschließend schickte Er Seine Jünger mit dem Boot über den See Genezareth nach Bethsaida (Markus 6,45).
In weiteren Bibelversen wird eine Stadt Bethsaida erwähnt, die von Forschern als Bethsaida Julias bezeichnet wird. Ob es sich dabei um denselben Ort handelt, ist unklar. Möglich soll sein, dass der Ort zu Stadtgröße durch Bemühen vom Vierfürst Philippus angewachsen war. Jedenfalls machte Jesus an diesem Ort einen Blinden sehend (Markus 8,22). Die Speisung der 5.000 wird in Lukas 9, 10-17 und den anderen Evangelien erwähnt.