Geschenkkorb Purim

Der Geschenkkorb an Purim ist reich gefüllt. (Foto: Tova Teitelbaum/iStockphoto)

Purim erinnert an die Rettung des jüdischen Volkes in der persischen Diaspora durch Königin Esther, was auf das Jahr 365 v. Chr. (Jahr 3408 mach der Erschaffung der Welt gem. jüdischer Zeitrechnung) datiert wird. Dieses Fest wird landes- und weltweit am 14. Adar gefeiert, in Jerusalem, Jericho und dem ehemaligen Susa am 15. Adar.

Im Alten Testament findet sich der Hinweis auf Purim im Buch Esther, Kapitel 9, Verse 17ff. Das jüdische Volk befand sich damals im Exil und Haman, der Minister, plante dessen landesweite Vernichtung als Racheakt für die Brüskierung durch den Juden Mordechai, denn dieser hatte sich vor Haman nicht verbeugt, wie es vorgeschrieben war. Daraufhin erschlich er sich beim König die Vollmacht für die Vernichtung der Juden, vom Kind bis zum Greis. Der König war völlig entsetzt, durfte aber auch per Gesetz nicht die Vollmacht zurücknehmen. So sollte es unweigerlich zum Kampf um Leben und Tod kommen. Esther, die als Jüdin auf wunderbare Weise an den Hof berufen wurde, um König Xerxes (hebr. Ahasverausch oder Ahasverus) zu dienen, hielt mutig Fürsprache bei ihm nachdem sie von dem Plan erfahren hatte und bewahrte ihr Volk vor der Vernichtung.

Dass Esther, die Frau des Königs, Jüdin war, war bis zu diesem Zeitpunkt verborgen geblieben. Erst als Mordechai beim König vorsprechen durfte, wurde es bekannt. Königin Esther fastete drei Tage, um Hilfe von Gott zu erhalten. Während eines Banketts verklagte Esther Mordechai wegen dessen Absichten und wurde vom König zum Tod durch Erhängen verurteilt. Das änderte jedoch nichts an dem Erlass, der durchgeführt werden musste. Als Nachfolger berief der König den jüdischen Gelehrten Mordechai, Onkel von Esther. Dieser veranlasste, dass alle Juden sich wehren und schützen durften an dem Tag der geplanten Ausführung, was ursprünglich nicht gestattet war.

Gefeiert wird Purim in seiner Ausführung ähnlich Karneval. Verkleidungen, Musik und Tanz gehören ebenso wie Essen und Trinken dazu, um dem Anlass eine freudige Note zu geben. Dieses Fest ist besonders bei Kindern beliebt, da sie an einem Tag im Jahr sich in eine Person verkleiden können, die sie gerne sein möchten. Das ist nicht anders als beim weltlichen Karneval auch. An Purim sind die beiden Hauptfiguren, der böse Haman und die gute Prinzessin Esther, am beliebtesten. Jüdische Gemeinden in Deutschland veranstalten Purim-Feiern jedoch nicht nur für Kinder, sondern gern auch für Erwachsene. Der Unterschied zu Karneval liegt allerdings im Hintergrund, der für Juden einen wichtiger Zeitpunkt in ihrer Geschichte ist.

Sieben Pflichten an Purim

  1. Vollständige Lesung des Kapitels Ester vor der Gemeinde. Bei Erwähnung des Namens Haman klappern die Zuhörer mit den Knarren; in dieser Zeit wartet der Vorleser, bis wieder Ruhe eingekehrt ist.
  2. Mindestens eine Geschenksendung mit zwei verschiedenen Speisen an seinen Nächsten oder Freude, die direkt am Feiertag versandt wird.
  3. Mindestens je ein Geschenk an zwei Arme, üblicherweise Geldgeschenke.
  4. Lesen der Tora.
  5. Beim Gebet und beim Tischgebet über die Speisen „Über die Wunder“ sagen.
  6. Während der Festmahlzeiten muss nach Ansicht der Gelehrten so viel koscherer Wein getrunken werden, bis derjenige nicht mehr zwischen „Verflucht sei Haman“ und „Gelobt sei Mordechai“ unterscheiden kann; dazu werden Haman-Taschen gegessen.
  7. Trauerreden und Fasten sind am Festtag verboten.

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