EU genehmigt „Grünen Pass“ für Reisende

Einführung für Juni 2021 bestätigt

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EU genehmigt „Grünen Pass“ für Reisende

Grüner Pass der EU: links in Papierform, rechts digital.

Grüner Pass der EU: links in Papierform, rechts digital. (Abbildung: EU)

BERLIN (im) – UPDATE: Das Europaparlament hat am Mittwoch, 29. April 2021, die Einführung des „EU Grünen Pass“ beschlossen. Mit dem „Grünen Pass“ sollen vollständig Geimpfte, Genese und negativ getestete Menschen bei Reisen innerhalb der EU durch Befreiung von Corona-Schutzmaßnahmen profitieren. Der vorgesehene Zeitplan soll eingehalten werden, sodass der „Grüne Pass“ bis Juni verfügbar sein wird. Der Entwurf der EU-Kommission wurde von den Abgeordneten allerdings nicht komplett genehmigt. Das Parlament forderte einheitliche Regelungen für die EU, einzelnen Staaten wollen sich Medienberichten zufolge aber nicht vorschreiben lassen, dass beispielsweise Reiserückkehrer nicht mehr in Quarantäne müssen, wenn sie aus einem Hochinzidenzgebiet kommen. Das EU-Parlament möchte zudem nur Impfstoffe mit EU-Zulassung anerkennen.

Beitrag vom 30.03.3021: Die Europäische Union (EU) plant einen „Grünen Pass“, der Angaben über Covid-Impfungen enthalten soll und Erleichterungen unter anderem für Reisende bringen soll. Personen, die bereits an Covid-19 erkrankt waren und genesen sind, erhalten ebenfalls einen „Grünen Pass“. Solch ein „Grüner Pass“ wird in Israel schon seit einigen Wochen verwendet und ermöglicht der Bevölkerung Zutritt beispielsweise zu Restaurants, kulturellen Veranstaltungen, Hotels und allen weiteren Aktivitäten innerhalb des Landes. Der „Grüne Pass“ der EU soll eben dieses auch vereinfachen, aber insbesondere Reisen zwischen den einzelnen EU-Staaten sollen mit dem Pass – einheitlich geregelt – wieder unkompliziert möglich sein. Bei Passinhabern könnte dann Testpflicht und Quarantäne nicht mehr notwendig sein. Besonders wichtig ist solch ein Nachweis für den weltweiten Tourismus, dementsprechend auch für Israel. Der EU-Pass soll ab 1. Juni 2021 verfügbar sein.

Ursprünglich sollte es keinen Unterschied zwischen Geimpften und Nichtgeimpften geben, so die Aussage von deutschen Politikern vor einigen Wochen. Dass dieses nicht haltbar ist, wenn ein umfassender Alltag mit Reisen und Kultur wieder aufgenommen werden soll, hat Israel vor einigen Wochen verdeutlicht, als der jüdische Staat den „Green Pass“ einführte. Auch Israel ist ein demokratischer Staat, aber dort ist Pragmatismus angesagt, nicht Zaudern wie in Europa, wo sich jeder vor Verantwortung drückt und sich gerne hinter Gesetzen und Vorschriften versteckt. Nun ist die EU endlich einen Schritt in Richtung Normalität gegangen, unter Berücksichtigung der Gesundheitsaspekte. Auch wenn keine europäischen Politiker es erwähnen, der EU „Green Pass“ sieht strukturell nach der israelischen Variante aus.

Grüner Pass Israel

„Green Pass“ in Israel: links für Geimpfte, rechts für Covid-Genesene. (Abbildungen: Israelisches Gesundheitsministerium)

Der „Grüne Pass“ der EU wird digital und in Papierform verfügbar sein. Beides muss jedoch fälschungssicher sein, was eine große Herausforderung darstellt, denn in Israel gibt es bereits digitale Fälschungen des dortigen „Green Pass“. Den EU „Grünen Pass“ erhalten EU-Bürger, die

  • gegen Covid-19 geimpft sind
  • ein negatives Testergebnis vorweisen können
  • Personen, die an Covid-19 erkrankt waren und genesen sind.

Der Pass soll in der Landessprache des EU-Bürgers und auf Englisch ausgestellt sein, einen QR-Code aufweisen und fälschungssicher sein. Er ist für alle kostenlos und nach Ausstellung in allen EU-Ländern gültig. Die Ausgabe soll nach Vorstellungen der EU durch Krankenhäuser, Testzentren oder Gesundheitsämtern erfolgen. Insbesondere Reisen sollen damit auch uneingeschränkt möglich sein. Da es zwischen der EU und Israel zahlreiche Abkommen gibt, müsste für den Bereich des „Grünen Passes“ ein neues Abkommen ausgehandelt werden, damit bei der Einreise nach Israel der EU „Green Pass“ akzeptiert wird und Touristen aus der EU unkompliziert nach Israel einreisen können.

EU-Bürger sind nicht berechtigt, sich einen israelischen „Green Pass“ ausstellen zu lassen, wenn sie nicht in dem Land leben, weil Israel nicht auf die EU-Daten zurückgreifen kann. Daher gilt der israelische „Green Pass“ nur für israelische Staatsbürger. EU-Bürger, auch wenn die Bedingungen für solch ein Pass vorliegen, dürfen also dennoch nicht einreisen. Nach Aussage von israelischen Behörden wird dieses so gehandhabt, weil ausländische Dokumente nicht verifiziert werden können.

Im EU „Grünen Pass“ sind Angaben zur Impfung, dem Pass-Inhaber und eine Zertifikat-Nummer enthalten, was alles in einem QR-Code zur Gegenkontrolle auslesbar ist. In Israel in der „Green Pass“ zeitlich begrenzt, in der EU nicht. Ob Wiedergenesene den gleichen Pass erhalten, wurde von der EU nicht mitgeteilt. Solch ein Pass wird in Israel ausgestellt und ist derzeit bis 30. Juni 2021 gültig. Der Schritt zu einem einheitlichen EU-Impfpass ist einer zur Normalisierung des internationalen Verkehrs, insbesondere auch im Tourismus. In der Vergangenheit hatte das israelische Tourismusbüro über ihre Werbeagentur immer wieder von Öffnungen gesprochen ohne jedoch eine wirkliche Möglichkeit zur Reise zu präsentieren. Auch wurde im Herbst vergangenen Jahres bei Beiträgen über Reiseziele in Israel nicht erwähnt, dass eine Einreise ausschließlich für israelische Staatsbürger möglich ist. Dieses hat bei vielen Israel-Reisenden für teils große Verwirrung gesorgt und verärgert. Jetzt bahnt sich mit dem EU-Impfpass eine reale Besuchsmöglichkeit an. Israel-Freunde dürften so bald auf eine faktische Möglichkeit hoffen, möglicherweise schon im Herbst, wieder nach Israel reisen zu können.

>>> EU-Webseite „Green Pass“

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