Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg, rechts dahinter das Minarett der Mohammed Alami-Moschee

Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg, rechts dahinter das Minarett der Mohammed Alami-Moschee

Der letzte Fußabdruck von Jesus auf dem Ölberg soll im Boden der Himmelfahrtskapelle verewigt sein. Dieses ist natürlich äußerst unwahrscheinlich, ist jedoch Bestandteil der Tradition. Die heutigen Grundmauern stammen aus dem Jahr 1150 und wurden von Kreuzrittern errichtet. Der ursprüngliche achteckige Bau jedoch stammt aus dem Jahr 390, der durch eine fromme Römerin namens Poimenia finanziert worden sein soll. Als Symbol des Aufstiegs Jesu in den Himmel befand sich jedoch auf dem Bauwerk kein Dach. Im Zuge der Eroberung Jerusalems durch Saladin im Jahr 1187, wurde der Ort moslemisch und das kleine christliche Gebäude in eine Moschee umgewandelt. Ergänzend ließ der Herrscher ein Tambour mit abgerundeten Ecken und vier Fensteröffnungen sowie eine Kuppel darauf setzen. 

Himmelfahrtskapelle – früher Moschee

Es müssen viele christliche Pilger zu damaliger Zeit gewesen sein, denn Saladin überließ ihnen die Himmelfahrtsmoschee als Wallfahrtsort. Er ließ ganz einfach in unmittelbarer Nähe eine neue Moschee errichten. Auch heute noch heißt der kleine spärliche Bau mit einem Durchmesser von 6,60 Metern eigentlich Himmelfahrtsmoschee. Aber weder auf den westlichen Karten noch im Sprachgebrauch wird diese Bezeichnung verwendet. Forscher gehen übrigens davon aus, dass die achteckige Grundform als Vorlage zum Bau des Felsendoms um 700 gedient hat, aber das ist nicht gesichert.

Himmelfahrtskapelle – getrennt feiern

Kurioserweise wird im Lukas-Evangelium Bethanien als Ort der Himmelfahrt angegeben, das auf der östlichen Seite des Ölbergs liegt. Dieser Ort hat sich jedoch in der christlichen Tradition nicht durchsetzen können. So dient die Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg den unterschiedlichen Denominationen für ihre Feiern zu diesem Ereignis. Katholiken dürfen das Fest „Christi Himmelfahrt“ in der Himmelfahrtskapelle feiern, die Religiösen östlicher Kirchen müssen ihren Gottesdienst auf dem Hof davor abhalten. Ähnlich wie in der Grabeskirche wird hier also auch um Vorrechte gerungen und diese vehement verteidigt. Was hätte wohl Jesus dazu gesagt?

Himmelfahrtskapelle – biblischer Bezug

Bibelstellen: Lukas 24,51 und Markus 16,19 sowie Apostelgeschichte 1,9-11; der Zeitpunkt wird angegeben mit 40 Tagen nach der Auferstehung in der Apostelgeschichte 1,3.

Besucherinformationen

Himmelfahrtskapelle

– Eintritt zu der Himmelfahrtskapelle kostet 5 Shekel (1 Euro)
– Auf dem Gelände befinden sich auch Toiletten, die kostenlos benutzt werden können (den Kassierer am Eingang fragen)

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