Als Menora wird der 7-armige jüdische Leuchter bezeichnet. Die Beschreibung, wie der goldene Leuchter auszusehen hat, erhielt Mose persönlich von Gott. Das hebräische Menora heißt auf Deutsch übersetzt Leuchter. Hier kommt es manchmal zu Verwechselungen mit dem 9-armigen Leuchter (Chanukkia), der zum jüdischen Lichterfest (Chanukka) verwendet wird. Die Menora zählt zu den elementaren Symbolen des Judentums.
Der herausragende Stellenwert wird dadurch dokumentiert, dass sie Teil des Staatswappens ist. Gegenüber dem israelischen Parlament (Knesset) steht eine etwa fünf Meter hohe Menora, das die Identität des jüdischen Volkes symbolisieren soll. In den meisten jüdischen und auch Israel freundlichen christlichen Haushalten steht eine Menora, teilweise auch in evangelischen Kirchen.
Der Ursprung der Menora findet sich in der Bibel (bzw. Tora). Im 2. Buch Mose (Exodus), Kapitel 25, erhält Mose auf dem Berg Sinai von Gott alle Anweisungen zur Herstellung der Ausstattung des Heiligen Zeltes der Stiftshütte wie die Bundeslade, den Tisch für die geweihten Brote und des Leuchters.
Der goldene Leuchter
»Lass einen Leuchter aus reinem Gold machen. Er soll mit allen seinen Teilen aus einem Stück gearbeitet sein. Von seinem Schaft sollen nach beiden Seiten je drei Arme ausgehen, jeder mit drei Blütenkelchen verziert. Auf dem Schaft selber befinden sich vier Blütenkelche, drei davon an den Ansatzstellen der Arme, jeweils unterhalb der Stelle, von der ein Armpaar abzweigt. Der ganze Leuchter soll aus reinem Gold bestehen und aus einem Stück gearbeitet sein.
Lass für den Leuchter sieben Lichtschalen* machen, die mit Öl gefüllt und so aufgesetzt werden, dass der Einschnitt für den Docht bei allen nach vorn zeigt. Aus reinem Gold sollen auch die Dochtscheren und Reinigungsnäpfe angefertigt werden. Für den Leuchter mit allem Zubehör sollt ihr einen Zentner* reines Gold verarbeiten.
Gib Acht, dass alles genau nach dem Modell angefertigt wird, das ich dir hier auf dem Berg gezeigt habe.« (2. Mose Kap. 25, Verse 31-40)
Quelle: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Menora – Bestandteil der Stiftshütte
Die Menora war also Bestandteil der Stiftshütte (Nachbildung im Timna Park, Israel) und weist auf eine Zeit des Exils in Babylonien hin, denn die Stiftshütte wurde nur während der Wanderung des jüdischen Volkes benötigt als Ersatz für einen lokalen Tempel. Vorgeschichte: Das Volk Israel wurde von Gott aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit und befand sich auf dem Weg ins verheißene Land. Nach sieben Wochen erreichten sie den Berg Sinai, wo Mose die Zehn Gebote und eben diese Anweisungen zur Herstellung der Menora erhielt. Während der 40-jährigen Wanderung (4. Mose, Kap. 15), nachdem das jüdische Volk war, wurde die Stiftshütte an jedem Ort aufgestellt-
Die Ausführung der Menora ist von Gott detailliert vorgegeben und in der Bibel niedergeschrieben wie den oben erwähnten Versen zu entnehmen ist. Da Mose jedoch über die Ausführung rätselte, erhielt er in einer Vision von Gott ein Bild, woran sich Mose orientieren konnte. Allerdings hat Gott, im Gegensatz von beispielsweise der Arche Noah, keine Maße angegeben. Im Talmud wird von 1,50 Meter Höhe und 75 Kilogramm Gewicht berichtet. Die Form erinnert an einem Baum, der blüht, mit all den Verzierungen auch an einem Stammbaum.
Menora – Olivenöl für die Lichter
In die Kelche der sieben Arme gossen die Priester reines Olivenöl, das nach den jüdischen Gesetzen hergestellt sein musste, um die Menora erleuchten zu lassen. Die jeweiligen Lampen wurden zu Sonnenuntergang entzündet und zum Tagesbeginn wieder gelöscht. Entgegen der Anordnung für den Shabbat, dass kein Feuer entzündet werden darf, war dieses den Priestern für das Entzünden der Torah-Lichter gestattet. Auch dieses weist auf die herausragende Bedeutung der Torah im Judentum hin.
Menora – Licht unter den Völkern
Die Torah verbreitet Licht. Nach Gottes Ansinnen sollte Sein Volk das „Licht unter den Völkern“ sein (Jesaja 42, Kap. 6). Die Menora verkörpert im Judentum geistige Erleuchtung, Einsicht und eine damit verbundene Lebensfreude. Das Licht kommt von Gott zu Beginn der Schöpfungsgeschichte: „Es werde Licht“ (1. Mose 1,2). Es kann sich nur um göttliches Licht handeln, denn Sonne, Mond oder Sterne erschuf Er erst am vierten Tag. Mit diesem Licht ist göttliche Lebenskraft gemeint, die sich wiederum in den Lichtern der Menora und auch der Chanukkia widerspiegeln.