Betfage ist Hebräisch, bedeutet „Haus der unreifen Feigen“ und erinnert in erster Linie an Jesu Einzug nach Jerusalem, der über den heutigen Palmsonntagsweg führte, wobei das Ereignis mit dem Feigenbaum ohne Früchten als Namenspate dient. Wo genau Jesus vor 2.000 Jahren am Osthang des Ölbergs seinen Weg begann, ist nicht bekannt, doch für Christen steht Betfage stellvertretend für den Beginn des historischen Ereignisses.
Betfage – Shabbat-Tagesreise
Der heutige kleine Ort ist der äußerste Punkt, der einem Juden eine Shabbat-Tagesreise von maximal 2.000 Ellen (900 Meter) erlaubte und an dem Brot für den Tempel gebacken werden konnte. Zwei Kirchen stehen heute in Betfage zur Erinnerung an das Ereignis, eine von ihnen ist eine Franzikanerkapelle. Ausgestattet ist das Gotteshaus mit einem großen Stein mit der Aufschrift „Bethphage“ sowie mittelalterlichen Gemälden, die auf Jesu Einzug hinweisen. Zusätzlich sind Gemälde der Erweckung des Lazarus gewidmet, was der Überlieferung nach unweit in Bethanien geschehen ist. Die griechisch-orthodoxe Kirche auf dem Hügel bietet einen wunderbaren Ausblick und wird empfohlen für Kontemplation und Gebet.
Zwei Orte
Archäologen zufolge steht der erste Ort – die Kirche mit dem Namen Betfage – ungefähr an der Stelle einer früheren Siedlung. Der zweite Ort ist ein Kloster. Dort wurden landwirtschaftliche Anlagen sowie Gräber aus drei unterschiedlichen Zeiträumen gefunden: dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 8. Jahrhundert n. Chr.; in einem weiteren Fund konnten Symbole auf Grabrollsteinen identifiziert werden, die judenchristlichen Bewohnern aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. zuzuordnen sind.
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Besucherinformationen
Betfage Kirche
Ölberg, Jerusalem
Öffnungszeiten: täglich 8.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr
Telefon 02-628 43 52, verwaltet durch Franciscan Custody of the Holy Land