Die einstige Nabatäerstadt Mamshit liegt nach heutigem Ermessen abseits und unscheinbar in der Wüstenregion. Kaum vorstellbar, wie Menschen diese Ansiedlung entdecken konnten. Die Ausgrabungen jedoch zeugen von einer lebhaften und durchaus entwickelten Siedlung, deren Bewohner es verstanden, größtmöglichen Nutzen aus den Bedingungen zu ziehen. Alleine die Lage ist für damalige Zeiten herausragend: Auf einer Anhöhe konnten die Bewohner kilometerweit die Umgebung überwachen, aber auch Besucher der Stadt war es möglich, die Stadt von Weitem zu sehen.
Mamshit – Historische Wurzeln
Mamshit ist die nördlichste Nabatäerstadt in der Wüste Negev. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. siedelte dieses arabische Halbnomadenvolk in Südjordanien und konnte mit Mamshit einen „Außenposten“ auf der Verbindungsstraße zwischen ihrer Hauptstadt Petra und dem Mittelmeer errichten. Im 1. Jahrhundert n. Chr. verfügt Mamshit, die als einzige komplett ummauert ist, über eine komplette städtebauliche Ausstattung.
Mamshit – byzantinische Kirchen und mehr
Aus der Blütezeit stammen auch die zwei byzantinischen Kirchen und die einfachen zwei- und dreistöckigen, festungsartigen Wohnhäuser, dessen größtes eine Grundfläche von mehr als 2000 Quadratmeter aufweist. Vorbei am großzügigen Residenzpalast und einigen Verwaltungsgebäuden gelangen Sie zur dreischiffigen Niluskirche (Westkirche) aus dem 5. Jhdt. Der Hl. Nilius als Erbauer wurde in einer Bodeninschrift des Mittelschiffes geehrt. Die kleine Basilika – 15 x 25 m – mit vier Säulen je Reihe, einer zentralen Apsis und den Nebenräumen verfügt in Mittelschiff und Altarraum beeindruckende Mosaike: geometrische Muster sowie Darstellungen von Vögeln und Fruchtkörben.
Mamshit – Reste römischer Präsenz
Die angrenzenden Pferdeställe ähneln mit ihren bogenförmigen Nischen und Futtertrögen einer Basilika. Das Atrium mit Säulenumgang erreichen Sie über eine große Treppe. Und dann die dreischiffige Säulenbasilika: Sie gilt mit zentraler Apsis und zwei rechteckigen Seitenräumen als eine der ältesten Kirchen des Negev. Die Säulen und Kapitelle haben an ihrer Mächtigkeit nichts verloren, genauso wie Mosaike, die Reste römischer Thermen und ein Wasserreservoir einen imposanten Blick in die historische Vergangenheit ermöglichen.
Besucherhinweise
Mamshit
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Geeignet für: Fußgänger, teilweise Rollstuhlfahrer
- Aufenthaltsdauer: 1-2 Stunden
- Beste Besuchszeit: Frühling, Herbst, Winter
- Besonders sehenswert: Flutwasserdamm über dem Fluss
- Weitere Besonderheiten: Aussicht, Picknick-Bereich, Möglichkeiten eigener Veranstaltungen
- Öffnungszeiten: Sommerzeit So-Do, Sa 8.00-17.00 Uhr, Fr und Tag vor Feiertag 8.00-16.00 Uhr; Winterzeit 8.00-16.00 Uhr, Fr 8.00-15.00 Uhr; Tag vor Feiertag Fr 8.00-13.00 Uhr; letzter Einlass eine Stunde von Schließung
- Telefon: 08-6556478
- Eintritt: Erwachsene NIS 22/Kinder NIS 9, Gruppen ab 30 Personen NIS 19/8
- Camping, Preise pro Nacht: Erwachsene NIS 53/Kinder 42, Tukul NIS 350, Bungalow NIS 450
Die Angaben basieren auf Informationen der Israel Nature and Parks Authority / 2019 / Änderungen sind möglich.
Schreibweisen: Mamschit, Mampsis
vgl. Nabatäer-Städte Avdat, Shivta