Die Landzunge von Jaffa bot Jahrtausende lang optimale Bedingungen für einen Hafen. (© Matthias Hinrichsen)

Die Landzunge von Jaffa bot Jahrtausende lang optimale Bedingungen für einen Hafen. (© Matthias Hinrichsen)

Vielen ist der Name durch Orangen bekannt und tatsächlich ist Jaffa der Namensgeber, denn vom örtlichen Hafen aus wurden die sonnenverwöhnten Zitrusfrüchte in alle Welt verschifft. Heute ist Jaffa bei Touristen sehr beliebt, viele Künstler haben ihre Ateliers in der von schmalen Gassen durchzogenen Altstadt, am Hafen mehrt sich von Jahr zu Jahr die gastronomische Vielfalt zur Freude von Besuchern, und die unmittelbare Nähe zum Meer erzeugt ein Hauch von Internationalität. Auch wenn heute nur noch 5.000 Araber in diesem Stadtteil leben, ihre typischen Gerichte wie Hummus oder Shakshuka werden von Arabern seit Jahrzehnten in ursprünglicher Qualität angeboten und sind über die Landesgrenzen bekannt.

Park in Jaffa. (© Matthias Hinrichsen)

Park in Jaffa. (© Matthias Hinrichsen)

Jaffa sollte nach dem UN-Teilungsplan ursprünglich Enklave des arabischen Staates geplant, doch nur die Juden nahmen den Plan an und riefen den Staat Israel am 14. Mai 1948 aus. Am gleichen Tag überfielen die sechs arabischen Nachbarstaaten den jüdischen Staat, um ihn nach eigenen Erklärungen zu vernichten. Israelische Milizen der Hagana und des Irgun nahmen daraufhin Jaffa ein. Es folgten Flucht und Vertreibung eines überwiegenden Teils der 65.000 Araber. Im Jahr 1945 war die Bevölkerung noch sehr gemischt: Von 101.580 Menschen waren 53.930 Moslems, 30.820 Juden und 16.830 Christen.

Jaffa – Sehenswertes

Die Altstadt ist ein Kleinod mittelalterlicher Stadtbebauung. Heute sehr schön anzusehen, war sie Ende des 19. Jahrhunderts ein Problem für die vielen jüdischen Einwanderer, weil es keine Möglichkeit zur baulichen Expansion gab und die Bevölkerung auf immer engerem Raum unterkommen musste. Es war der Beginn von jüdischen Siedlungen außerhalb Jaffas.

Altstadtgassen in Jaffa werden gerne von Künstlern bewohnt. (© Matthias Hinrichsen)

Altstadtgassen in Jaffa werden gerne von Künstlern bewohnt. (© Matthias Hinrichsen)

Jaffa – Altstadt

In der Altstadt Jaffas, in den schmalen, pittoresken Gassen finden sich noch heute zahlreiche, liebevoll restaurierte Steingebäude aus der osmanischen Periode, die zu einem wunderschönen Künstlerviertel gehören. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist die Kuppe des in ihrem Zentrum liegenden Hügels, auf dem sich Restaurants, Galerien und exklusive Judaica-Läden, eine Promenade, die alte Meeresmauer, ein Besucherzentrum und der Kdumim-Platz befinden. Der Hafen der Stadt ist in der Regel von Touristen und Fischern bevölkert. Hier stehen auch einige wichtige christliche Stätten, wie etwa das Franziskanerkloster St. Peter aus dem 17. Jahrhundert, das Haus Simon des Gärbers sowie das Grab der Jüngerin Tabitha (Tabea), die aufgrund ihrer guten Taten von Petrus vom Tode erweckt wurde.

Antikläden rund um den Flohmarkt bieten Kunst und Krempel in allen Preislagen. (© Matthias Hinrichsen)

Antikläden rund um den Flohmarkt bieten Kunst und Krempel in allen Preislagen. (© Matthias Hinrichsen)

Jaffa – Flohmarkt

An der Grenze der Altstadt steht die osmanische Turmuhr, es schließt sich das Agami-Viertel an. Hier findet regelmäßig ein Flohmarkt statt, der eine Fundgrube für Sammler. Die angebotenen Waren können Schnäppchen sein, aber auch völlig überteuert – wie auf jedem Markt dieser Art. Auf jeden Fall sollte bei einem Kauf beachtet werden, dass die Artikel auch ausgeführt werden dürfen.

Fischrestaurant am Hafen von Jaffa. (© Matthias Hinrichsen)

Fischrestaurant am Hafen von Jaffa. (© Matthias Hinrichsen)

Jaffa – Hafen

Die Promenade am Hafen ist erst in den letzten Jahren entstanden und bereits ein großer Anziehungspunkt für abendliche Gäste vorzugsweise in den warmen Monaten. Zahlreiche Restaurants, Bars und Cafés laden zum Ausspannen und Schlemmen ein, was besonders die Einheimischen gut nutzen.

Jaffa – älter als 5.000 Jahre

Archäologische Fundstücke zeigen, dass die Jaffa bereits 3.500 v. Chr. besiedelt war, ägyptische Inschriften bezeichnen den hiesigen Ort als „Ipu“, und in der Bibel im Buch Jona des Alten Testaments wird er als Joppe und Hafen der Tarsis-Schiffe erwähnt. Holzlieferungen für den ersten und zweiten jüdischen Tempel wurden über diesen Hafen importiert.

Im Besucherzentrum von Jaffa zeigt eine animierte Ausstellung die Geschichte Jaffas. (© Matthias Hinrichsen)

Im Besucherzentrum von Jaffa zeigt eine animierte Ausstellung die Geschichte Jaffas. (© Matthias Hinrichsen)

Jaffa – Historie

Jaffa war schon immer ein Ort wechselnder Herrschaftsverhältnisse. Während die Phönizier im Altertum herrschten, kamen danach die Makkabäer an die Macht und dann die Römer. Aus dieser Zeit wird im Neuen Testament (Apostelgeschichte 9,36-43) über den Apostel Petrus berichtet, dass er Tabita – eine Jüngerin Jesu – erweckte. 636 eroberte Kalif Omar den Ort, 1099 Gottfried von Bouillon während des Ersten Kreuzzugs, 1187 wurde Jaffa durch Ayyubiden-Sultan Saladin erobert, Richard Löwenherz besetzte sie 1191 kampflos. Ab 1268 herrschten die Mameluken unter Sultan Baibars I. und 1516 fiel die Stadt an das Osmanische Reich. Auch für Napoléon Bonaparte war Jaffa bedeutungsvoll, die er 1799 nach sechsstündigem Artilleriebeschuss vereinnahmte. 1832 kamen ägyptische Truppen, die 1832 wieder abrücken mussten, weil Jaffa erneut vom Osmanischen Reich regiert wurde. Das Ende des Ersten Weltkriegs besiegelte auch die Niederlage des Osmanischen Reichs, aus dem das Völkerbundsmandat für Palästina unter der Verantwortung von Groß Britannien entstand, das per UN-Beschluss 1948 endete. Im Jahr 1950 wurden beide Orte zu Tel Aviv-Jaffo vereinigt.

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