Israel Präsident Herzog mit Ukraines Präsident Selensky

Israel Präsident Herzog hatte sich am 5. Oktober 2021 mit Ukraines Präsident Selenskyj getroffen. (© GPO)

JERUSALEM (im) 25.02.-18.01.2023 – Israels Politiker blicken äußerst besorgt auf das brutale Handeln des russischen Staatspräsidenten Ende Februar 2022, seit er den Einmarsch in die Ukraine befohlen hat. Die Mehrheit der sogenannten Experten bewerteten Putins Drohungen vor Kriegsbeginn als bloße Rhetorik. Das Gegenteil erweist sich nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine, denn nach Meinungen von Fachleuten will Putin die alte russische „Ordnung“ in Europa wiederherstellen. Die Anmerkung des russischen Außenministers Lawrow wenige Tage vor Kriegsbeginn, dass die Ukraine kein souveräner Staat sei, ließ die kriegerischen Absichten Russlands erahnen. Das skrupellose Vorgehen Putins ist umso gefährlicher, weil Russland mit dem Iran und Syrien eine enge Partnerschaft pflegt und Israel dadurch in erhöhtem Maße bedroht ist. Zudem zeigt China eine Hingezogenheit zu Russland und dem Iran, wo in den kommenden 25 Jahren mehr als 400 Milliarden US-Dollar investiert werden soll und per Vertrag am 27. März 2021 besiegelt ist. Dieser Krieg ist für Israel von besonderer Bedeutung, da es sich bei Israel um das Volk Gottes handelt und sich in der Bibel Texte befinden, die auf die Zukunft des israelitischen Volkes bezogen sind. 

Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert. Die neuesten Informationen folgen nach diesem Absatz, die biblische Betrachtung am Ende des Artikels.

Israel prüft die Lieferung von Iron Dome für die Ukraine

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet am 02.02.23 aus ukrainischen Pressequellen, dass Israels Premierminister Benjamin Netanjahu über Lieferung des israelischen Luftabwehrsystems Iron Dome an die Ukraine nachdenke. Unter dem vorherigen Premierminister Naftali Bennett wurden Waffenlieferungen an die Ukraine grundsätzlich abgelehnt, um nicht gegen russische Interessen zu verstoßen, die bis nach Syrien und dem Iran reichen. Die neue israelische Regierung hatte für Verwunderung gesorgt, nachdem sie auf Russland zugegangen und hatte sich zudem als Vermittler angeboten. Die mögliche Lieferung des Iran-Dome-Systems würde gegen russische Interessen im Krieg gegen die Ukraine verstoßen. Die Kehrtwende Israels könnte auf Druck durch die USA erfolgt sein während des Besuchs des israelischen Außenministers Eli Cohen bei seinem amerikanischen Amtskollegen Antony Blinken. Israel beteiligte sich nie an den westlichen Sanktionen gegen Russland, was insbesondere in den USA für Kritik sorgte.

Vor wenigen Tagen gab es in einem Waffendepot in Isfahan (Iran) eine Explosion als Folge eines israelischen Luftangriffs. Israels Premier Netanjahu äußerte sich gegenüber CNN: „Wir greifen nicht nur das iranische Atomprogramm an und versuchen es zu verhindern, sondern gehen auch gegen Waffen vor, die der Iran besitzt und ausnahmslos exportiert.“  Damit wird deutlich, dass Israel indirekt iranische Waffenlieferungen an Russland verhindere. In der Stadt gebe es aber auch Anlagen zur Anreicherung von Uran, weswegen nicht eindeutig sei, welchem Ziel der Luftangriff gegolten habe. Medienberichten zufolge liefert der Iran Drohnen und Raketen an Russland zum Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine.

USA liefert Artilleriemunition, die in Israel gelagert ist

Wie das israelische Nachrichtenportal YNetNews am 18.01.2023 aus Quellen der New York Times berichtet, liefert die USA rund 300.000 Artilleriegranaten an die Ukraine. Die 155-mm-Geschosse können für alle NATO-konformen Haubitzen verwendet werden, unter anderem für die britische Feldhaubitze M777 und die deutsche Panzerhaubitze M2000. Ein hochrangiger US-Beamter sagte gegenüber der Times, dass das Gesamtkontingent eine Millionen Granaten seien. Die Hälfte würden aus Beständen in Israel und Südkorea stammen. Die Hälfte der in Israel gelagerten Granaten, etwa 150.000 Stück, sollen bereits in Europa angekommen sein und von dort über Polen in die Ukraine transportiert werden. „Aufgrund einer US-Anfrage wurde bestimmte Ausrüstung an das US-Verteidigungsministerium übergeben“, sagte ein israelischer Militärsprecher.

Israel habe gezögert, die Ukraine mit Waffen zu beliefern, da es sich Sorgen um die Reaktion Russlands macht. Der jüdische Staat sieht die Aufrechterhaltung diplomatischer Beziehungen zu Moskau als nationales Interesse an, sowohl für die große Zahl der in Russland lebenden Juden als auch für die militärische Koordination in Syrien. Dabei liegt das eigentliche Problem in der russischen Lesart, die jegliche Unterstützung der Ukraine als feindliche Handlung sieht. Dabei werden gerne von russischer Seite Tatsachen völlig verdreht, um vom eigenen verbrecherischen Handeln abzulenken. Die Artilleriegranaten sind Bestände der Vereinigten Staaten und lagern lediglich in Israel.

Israel rückt näher an Russland

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) schreibt am 04.01.23, dass Israels Außenminister Eli Cohen am Dienstag mit dem russischen Außenminister telefoniert habe. Sie hätten nach Angaben des israelischen Außenministeriums „über eine Reihe bilateraler und regionaler Themen gesprochen“. Cohen äußerte sich vor der Presse dahingehend, dass Israel sich künftig weniger zum Krieg gegen die Ukraine äußern würde. Ein Israel-Experte deutete die Aussage so, dass Israel in Zukunft keine öffentliche Kritik an Russland äußern wolle. Für viele Außenstehende kam diese Erklärung völlig überraschend, zumal die USA der bedeutendste Partner ist, die massiv Waffen an die Ukraine liefern.

Medwedew deutet Bruch zwischen Russland und Israel an

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew sagte am Montagnachmittag, dass „Israel anscheinend Waffen an das Kiewer Regime liefern wird“, und nannte es einen „rücksichtslosen Schritt“, der die Beziehungen zu Russland ruinieren werde, so die Jerusalem Post am 17.10.2022. „Es wird alle zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern zerstören“, sagte Medwedew, der jetzt stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates der Russischen Föderation ist. „Ich spreche nicht davon, dass die Bandera Nazis waren und es geblieben sind. Schauen Sie sich nur die Symbolik ihrer modernen Handlanger an. Wenn sie mit Waffen versorgt werden, dann ist es Zeit für Israel, Bandera und Shukhevych zu erklären ihre Helden.“

Russlands führende Politiker haben einen großen Teil ihrer internationalen Kampagnen während des Russland-Ukraine-Krieges damit verbracht, zwischen der Ukraine und den Nazis zu vergleichen. Russlands Außenministerium sagte erst im vergangenen Mai, Israel unterstütze Neonazis in der Ukraine. Dies geschah nur einen Tag, nachdem der russische Außenminister Sergej Lawrow behauptet hatte, Adolf Hitler sei jüdischer Herkunft.

Russische Atom-Bomber nahe Finnland

Wie die Jerusalem Post am 30.09.2022 schreibt, hat der israelische Geheimdienst ImageSat International (ISI) hat eine „irreguläre Präsenz“ russischer strategischer Bomber vom Typ TU-160 und TU-95 festgestellt. Diese sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Olenya in der Nähe von Finnland stationiert. Auf Satellitenbildern wurden wurden am 21. August vier TU-160 und am 25. September drei TU-95 entdeckt, die zuvor dort nicht gewesen sind. Der Luftwaffenstützpunkt Engels beherbergt Russlands einzige strategische Bomber, die in der Nähe der Ukraine stationiert sind, und ist die Heimatbasis für das 121. russische schwere Bomberfliegerregiment (121 TBAP). Die Bomber, die Marschflugkörper und strategische Atomwaffen tragen können, sind seit dem Einmarsch Moskaus im Februar im Ukrainekrieg aktiv. Putin droht seit geraumer Zeit offen mit dem Einsatz von Atomwaffen.

Laut Daten, die im Rahmen des New START-Abrüstungsabkommens zwischen Moskau und Washington für das Jahr 2020 veröffentlicht wurden, hat Russland 1.447 stationierte strategische Sprengköpfe deklariert und verfügt über die Kapazität, „viel mehr als 1.550 Sprengköpfe auf seinen modernisierten ICBMs und SLBMs sowie schweren Bombern einzusetzen, aber wird durch New START daran gehindert. Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes Vadym Skibitsky sagte am Dienstag in einem Interview mit The Guardian, Kiew schätze die Bedrohung Moskaus durch den Einsatz taktischer Waffen gegen das Land als „sehr hoch“ ein. Laut Skibitsky würden die taktischen Angriffe wahrscheinlich auf Orte entlang der Front zielen, wo sich eine große Anzahl von Menschen, Ausrüstung sowie Kommandozentralen und kritische Infrastruktur befinden.

Der Luftwaffenstützpunkt ist auch ein wichtiger russischer Luftwaffenstützpunkt mit einer enormen Schlagkapazität, die ein Signal an die Vereinigten Staaten und die NATO senden würde. Die Basis befindet sich auch außerhalb der Reichweite ukrainischer Waffen, die russische Luftwaffenstützpunkte mit Waffen angegriffen haben, die von Washington und anderen europäischen Nationen geliefert wurden.

Jewish Agency stoppt Informationsaustausch mit Israel

Exklusiv schreibt die Jerusalem Post am 19.09.2022 vom derzeitigen Stand der Organisation in Russland, der Arbeit massiv eingeschränkt wird und ein Verbot droht. Die Jewish Agency halte sich an die russischen Informationsgesetze und habe seit dem 14. September keine Daten über Aliyah-Antragsteller an das Hauptbüro in Israel weitergegeben. Die Büros der Jewish Agency in Russland seien dabei, ein örtliches Callcenter einzurichten. Dieses soll denjenigen helfen, die an einer Aliyah interessiert sind, anstelle des Dienstes, der vom Global Center der Agentur in Jerusalem angeboten wird. Zudem habe die Agentur rund 40 ihrer lokalen Mitarbeiter in Russland bezahlt freigestellt. Diese Mitarbeiter erleichtern hauptsächlich den Aliyah-Prozess aus Städten in der Peripherie Russlands. Die Jewish Agency bestätigte die Informationen am Montag und sagte, sie befinde sich mitten in „einem Prozess der Reorganisation“. Darüber hinaus hat die Agentur rund 40 ihrer lokalen Mitarbeiter in Russland bezahlt freigestellt. Diese Mitarbeiter erleichtern hauptsächlich den Aliyah-Prozess aus Städten in der Peripherie Russlands.

Warum schweigt die Russian Jewish Agency plötzlich?

Das russische Justizministerium hat die Liquidation der Aktivitäten der Jewish Agency in Russland beantragt, berichtete die Post im Juli. Die russischen Behörden haben in den letzten Jahren Vertreter der Jewish Agency verhört und sie beschuldigt, gegen Informationsgesetze verstoßen zu haben, die es nicht erlauben, Daten über russische Bürger mit anderen Ländern oder mit dem Ausland verbundenen Einrichtungen zu teilen. Es gab zwei Gerichtsverhandlungen in Moskau über den Status der Agentur in Russland. Israelische Diplomaten, einschließlich Präsident Isaac Herzog, haben versucht, eine Lösung zu finden, indem sie mit den Behörden gesprochen haben. Herzog sprach mit Präsident Wladimir Putin, und ihm nahestehende Quellen sagten, sie seien optimistisch in Bezug auf die Situation. Die Anhörung im vergangenen Monat über die Schließung des russischen Büros der Agentur wurde um einen Monat verschoben, und das Bezirksgericht Basmanny in Moskau hat sie für den 19. September angesetzt. Die für Montagmorgen erwartete Anhörung wurde jedoch erneut auf den 19. Oktober verschoben.

Die Entscheidung wurde von Richterin Olga Lipkina auf Antrag der Anwälte der Jewish Agency getroffen, die laut einem Bericht in Russland um Zeit baten, um die vom Vertreter des Beschwerdeführers eingereichten Dokumente zu studieren. Der Richter lehnte jedoch seinen Antrag auf ein Schlichtungsverfahren außerhalb des Gerichts ab, heißt es in dem Bericht. Nach dem Treffen sagte der Anwalt der Jewish Agency, Andrey Grishaev, dass es noch „Hoffnung auf eine Versöhnung“ innerhalb eines Monats gebe. Das Global Center hat nach Angaben der Post 80.000 Anrufe aus Russland und Weißrussland erhalten, und 40.000 Antragsteller haben die Genehmigung erhalten, Aliyah zu machen. In den letzten Monaten kamen jeden Monat etwa 2.000 neue Einwanderer aus Russland und Weißrussland nach Israel.

Russland will militärische Kooperation mit Palästinensern

Westliche Medien berichten, dass Russland den militärischen und geheimdienstlichen Schulterschluss mit den Palästinensern ausweiten will.  Die Jerusalem Post schreibt am 17.08.2022, dass der stellvertretende Verteidigungsminister Alexander Fomin den Kommandanten der palästinensischen Sicherheitskräfte Generalmajor Nidal Abu Dukhan getroffen hat, um die militärische und geheimdienstliche Zusammenarbeit zu besprechen, wie es aus dem Moskauer Verteidigungsministerium am Mittwoch verlautete. Russland sei seit seiner Invasion in die Ukraine bestrebt, Verbündete in der ganzen Welt zu suchen. Unschwer ist zu erkennen, dass es sich dabei ausschließlich um anti-demokratische Länder handelt, die gegen den Westen agieren. Russland arbeitet militärisch bereits mit dem Iran und Syrien zusammen, beides Feinde Israels. Mit den Palästinensern würde ein weiterer Gegner hinzukommen, der durch Russland militärisch aufgerüstet wird. Die faktische Bedrohung Israel durch Russland nimmt augenscheinlich immer größere Ausmaße an, auch wenn es derzeit vielleicht noch nicht bedrohlich wirkt, aber das war auch mit Ukraine der Fall. Dass Russland eine Ausweitung seiner Macht anstrebt, zeigen Medienberichte über die Entsendung von Söldnern der Wagner-Gruppe in afrikanische Staaten und deren massive politische Einflussnahme.

Im April 2022 hatte Russland den damaligen israelischen Außenminister Yair Lapid nach seiner Kritik an Russland bezüglich Kriegsverbrechen in der Ukraine, scharf angegriffen und behauptet, dass Israel vom andauernden Konflikt mit den Palästinensern ablenken wolle, wie ParsToday am 17.04.2022 schreibt (Achtung: Dieses ist eine pro-russische Webseite). Zudem beschuldigte das russische Außenministerium Lapid eines „antirussischen Angriffs“, nachdem Israel letzte Woche die Suspendierung Moskaus vom UN-Menschenrechtsrat (UNHRC) unterstützt hatte. Russland kritisierte weiterhin die Blockade des Gazastreifens, die laut Israel notwendig ist, um zu verhindern, dass Waffen die palästinensischen Widerstandsbewegungen in der Enklave erreichen. Am 7. April suspendierte die UN-Generalversammlung Russland aus dem UNHRC wegen „grober und systematischer Verletzungen und Missbräuche der Menschenrechte“ in der Ukraine.

Das Agieren Russlands gegenüber westlichen Staaten oder Staaten, die sich westlich orientieren, beginnt stets mit Anschuldigungen. Auch wenn sich Russland schon längst als Aggressor in vielen Fällen gezeigt hat, so werden stets die Tatsachen verdreht und dem Westen das vorgeworfen, was Russland selbst betreibt. Dementsprechend wird auch das russische Volk durch Putin und seine Untergebenen massiv manipuliert.

Jewish Agency will sich russischem Recht „anpassen“

Einem Bericht der Jerusalem Post vom 10.08.2022 zufolge, wolle die Jewish Agency ihre Tätigkeiten in Russland nicht einstellen oder gar das Land verlassen, sondern vielmehr sich den Bedingungen Russlands unterwerfen.  Die Verhandlungen zwischen Russland und Israel seien zwar fortgeschritten, auch Dank des Einsatzes des israelischen Präsidenten Isaac Herzog, doch aktuell scheinen die Bemühungen erfolglos zu sein.  Zudem soll in der Zentrale der Organisation in Jerusalem am Mittwoch hitzig darüber diskutiert worden sein, wie die Aktivitäten aus Russland nach Israel verlegt werden könnten. Die Agentur hat ungefähr 200 Mitarbeiter in Russland und drei israelische Vollzeitmitarbeiter, deren Vertrag im Sommer endete und von denen nicht erwartet wird, dass sie nach Russland zurückkehren. Russland werde keine Aliyah-Aktivitäten in irgendeiner Form dulden, so eine ungenannte Quelle. „Niemand wird Ihnen Informationen über Aliyah geben, und es wird keinen physischen Vertreter geben. Sie müssen sich mit dem Global Center in Israel verbinden.“ Die Jewish Agency betreibt Sonntagsschulen im ganzen Land, unterstützt lokale Gemeinden bei der Organisation von Veranstaltungen für jüdische Feiertage und organisiert Jugendaktivitäten, die die Teilnahme an langfristigen Programmen in Israel fördern. „Wir werden uns an die Anforderungen des russischen Rechts anpassen und in seinem Rahmen agieren, aber wir werden weiterhin in Russland präsent und tätig sein, soweit dies rechtlich für uns möglich ist“, sagte ein hochrangiger Beamter der israelischen Delegation. Eine Gerichtsverhandlung sei für den 19. August angesetzt, während der die Richter die Tätigkeit der Agentur verbieten könnten, wie vom Justizministerium vor mehr als einem Monat empfohlen.

Mehrere russisch-jüdische Organisationen erhalten Warnschreiben

Wie die Jerusalem Post am 25.07.2022 berichtet, haben weitere jüdische Organisationen in Russland Drohbriefe des russischen Justizministeriums  erhalten. Sie sind inhaltlich identisch oder gleich wie das Schreiben an die Jewish Agency. In den Schreiben werden die Empfänger darauf hingewiesen, dass sie als ausländische Agenten angesehen werden könnten und die jeweilige Organisation zwangsweise geschlossen werden könnte. Nach Aussagen eines Sprechers einer Organisation habe sich deren Arbeit in Russland nicht verändert. Der Verfasser des Artikels in der Jerusalem Post geht davon aus, dass Russland die Organisation verbieten möchte, weil sie durch amerikanische und israelische Gelder finanziert würden. Im Vergleich dazu hätten jüdische Organisationen, die nicht von amerikanischen Spendengeldern finanziert werden, keine Warnschreiben erhalten. Russisch-jüdische Quellen sagten, dass die Jewish Agency in Russland seit vielen Jahren sehr streng überwacht werde.

Die erzwungene Schließung der Büros der Jewish Agency in Russland würden ernsthafte Auswirkungen auf die israelisch-russischen Beziehungen haben, warnte Premierminister Yair Lapid am Sonntag. „Die Beziehungen zu Russland sind Israel wichtig“, sagte er, „die jüdische Gemeinde in Russland ist groß und wichtig und kommt in jedem diplomatischen Gespräch mit der Regierung in Moskau vor.“ Jerusalem betrachte die Angelegenheit als diplomatische und nicht als juristische Angelegenheit. Daher erwäge Israel zahlreiche Vergeltungsmaßnahmen, falls die russischen Behörden die Büros der Jewish Agency schließen sollten, einschließlich einer weiteren Verzögerung des Verfahrens über den Besitz des Alexanderhofs in Jerusalem, von dem Moskau glaubt, dass er sein Eigentum sein sollte, oder weiterer Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine in der Ukraine Krieg mit Russland. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den israelischen Botschafter in Russland, Alexander Ben-Zvi, zu Konsultationen zurückzurufen.

Aus internen Kreisen hieß es, Russlands Vorgehen sei „ein Angriff auf das Wesen des Staates Israel. Es besteht eine echte Angst, dass die Aliyah aus Russland aufhören wird, und deshalb investiert die israelische Regierung so viel Zeit und Mühe wie nötig.“ Lapid forderte eine Delegation, die nach Russland für Verhandlungen reisen soll, auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um den juristischen Dialog und hochrangige diplomatische Gespräche größtmöglich zu betreiben, damit die Jewish Agency russischen Juden erneut bei der Einwanderung nach Israel helfen kann.

Jewish Agency in Jerusalem

Hauptsitz der Jewish Agency in Jerusalem. (© Matthias Hinrichsen)

Russland beantragt Schließung der Jewish Agency

Nach dem Verbot aller Aktivitäten der Jewish Agency soll zeitnah die Schließung der jüdische Einrichtung in Russland folgen wie die Jerusalem Post am 21.07.2022 mitteilt, mutmaßlich auf Anordnung Putins. Der neue israelische Premierminister Yair Lapid hatte Russlands Invasion, insbesondere die Gräueltaten durch russische Soldaten in Butcha, erheblich kritisiert. Dieses scheint das Echo aus dem Kreml zu sein. Das russische Justizministerium hat formal die Auflösung beantragt, wie die Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete. Zu dem Antrag soll es in der kommenden Woche eine Gerichtsverhandlung geben, mutmaßlich um die Schließung von Staatsseite zu legitimieren. Laut Hagit Halali, der Sprecherin der Jewish Agency in Russland, gebe es am Donnerstag eine „Vorläufige Anhörung“.

„Die Angelegenheit ist nicht rechtlich, sondern eher politisch, und die Entscheidung wird sich nur ändern, wenn die politische und diplomatische Führung Israels zusammenhält“, so ein unbekannter Informant gegenüber Medien. Eine gemeinsame Delegation des Büros des Premierministers und der Außen-, Justiz- und Aliyah- und Integrationsministerien würden nach Russland entsandt, um sicherzustellen, dass die Jewish Agency ihre Tätigkeit fortsetzen kann, sagte Premierminister Yair Lapid am 21. Juli 2022. Mitglieder der Delegation würden hauptsächlich Rechtsberater aus den verschiedenen Ministerien sein.

Der Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Nachman Shai, sagte: „Der Versuch, die Jewish Agency für Israels Position zum Krieg zu bestrafen, ist erbärmlich und beleidigend. Die Juden Russlands werden sich nicht von der historischen und emotionalen Verbindung zum Staat Israel lösen.“

Alle Maßnahmen Russlands in den vergangenen Monaten, wie die Gleichschaltung der Medien oder die angebliche Bedrohung durch die Ukraine und den Westen in Form der NATO, erinnert sehr an das Vorgehen der Nazis in Deutschland nach der Machergreifung im Jahr 1933. Damals begann der zweite Weltkrieg mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen. Nach einem vorgetäuschten Überfall auf den Sender Gleiwitz, hatte Hitler den Einmarsch in Polen angeordnet. Auch Putin hat Gründe genannt, die einen Einmarsch in die Ukraine nach russischer Lesart rechtfertigen, die jedoch keiner objektiven Überprüfung standhalten.

Russland verbietet alle Aktivitäten der Jewish Agency

Die russische Regierung hat der Jewish Agency sämtliche Aktivitäten in Russland untersagt, meldet das israelische Nachrichtenportal The Jerusalem Post (JP) am 05.07.2022. Die Anordnung erging zu Wochenbeginn durch das russische Justizministerium bestätigten Mitarbeitern der jüdischen Organisation. Gegenüber JP äußerte sich die Jewish Agency: „Als Teil der Arbeit der Delegation der Jewish Agency in Russland müssen wir gelegentlich bestimmte Anpassungen vornehmen, die von den Behörden verlangt werden. Die Kontakte mit den Behörden finden kontinuierlich statt, mit dem Ziel, unsere Aktivitäten gemäß den von den zuständigen Stellen festgelegten Regeln fortzusetzen. Auch heute noch findet ein solcher Dialog statt.“ Russland behauptet, die Jewish Agency illegal Informationen über russische Bürger gesammelt habe, wie ein hochrangiger diplomatischer israelischer Beamter mitteilte. Der Austausch in dieser Angelegenheit werde auf Botschaftsebene erörtert, wie es weiter heißt.

Das Verbot komme inmitten zunehmender Spannungen zwischen Israel und Russland, obwohl der jüdische Staat keine militärische Hilfe für die Ukraine leiste, jedoch sich solidarisch mit dem ukrainischen Staat zeigt. Ausreisewillige Juden könnten mit der Verbot an einer Ausreise gehindert werden, obwohl mehrere Tausend bereits ihre Auswanderungsformalitäten eingereicht und genehmigt bekommen hatten und nur noch auf Flüge nach Israel warteten. Sehr viele Fluggesellschaften haben durch die Sanktionen gegen Russland den Flugverkehr von Russland aus eingestellt, was die Lage für Juden in Russland erschwert. Ein Vertreter einer jüdischen Gemeinde in Russland zeigte sich beunruhigt über die Situation im Land: „Menschen aus der jüdischen Gemeinde haben gespürt, wie sich der Eiserne Vorhang auf sie senkt, und sie befürchten, dass sie das Land nicht verlassen können.“ Eine weitere Quelle berichtete, dass russische Behörden versuchen, Juden zu verhaften und diese um ihr Leben fürchten. Russische Medien dementierten die Nachrichten, doch ist seit dem Überfall keiner russischen Stelle, Organisation oder Medienunternehmen Glauben zu schenken.

Iranische Kriegsschiffe im Roten Meer

Iranische Kriegsschiffe im Roten Meer bedrohen Israel.

Iranische Kriegsschiffe im Roten Meer

Verteidigungsminister Benny Gantz präsentierte am 05.07.2022 aktuelle Satellitenbilder, auf denen vier iranische Kriegsschiffe im Roten Meer zu sehen sind, so das israelische Nachrichtenportal Ynetnews. Nach israelischen Angaben sind sie mit unbemannten Luftfahrzeuge und mittelgroßen Raketensystemen bestückt und nach Aussagen Gantzs die bedeutendste Präsenz seit zehn Jahren. „Sie ist eine direkte Bedrohung für Handel, Energie und die Weltwirtschaft“, so der Verteidigungsminister. Kürzlich hätten die Iraner auch mit einem Satellitenstart experimentiert, der für die Entwicklung interkontinentaler Langstreckenraketen verwendet werden könnte.

Russland verurteilt Luftangriff auf Syrien

Nach einem Bericht des israelischen Nachrichtenportals Ynetnews vom 04.07.2022 bezeichnet den Angriff als „unverantwortliche Handlungen, die die Souveränität Syriens und die grundlegenden Normen des Völkerrechts verletzen“. Zudem fordere das russische Außenministerium eine „bedingungslose Einstellung“ der Angriffe. Das israelische Militär lehnte eine Stellungnahme zu dem vermeintlich israelischen Luftangriff vom 02.07.2022 ab. Die aggressive Rhetorik der Russen deute darauf hin, dass Russland verhindern wolle, dass Israels Angriffe in der Nähe des russischen Marinestützpunktes zur geduldeten Normalität würden.

Israel soll in den letzten Jahren mehrere hundert Angriffe geflogen haben, um zu verhindern, dass der Iran moderne Waffensysteme installieren kann, die Israel bedrohen könnten. Getroffen wurden bei dem jüngsten Angriff Ziele südlich der Hafenstadt Tartus 25 Kilometer vor der libanesischen Grenze, wo in unmittelbarer Nähe ein russischer Marinestützpunkt vorgehalten wird. Dieser ist für Moskau von erheblicher strategischer Bedeutung, da er der einige Mittelmeer-Zugang der Russen ist und wurde von Syrien gepachtet. Ein Teil des Hafens ist noch in syrischer Hand, der zum Entladen von iranischen Öl und Treibstoff genutzt wird, der unter anderem an die Hisbollah geliefert wird. Der Hafen jedoch wird nicht von Israel angegriffen, um nicht zufällig russisches Militär zu treffen und Russland damit zum militärischen Eingreifen zu provozieren.

Putin an Krebs erkrankt

Nach einem Bericht des amerikanischen Nachrichtenportals Newsweek vom 02.06.2022 ist Wladimir Putin an Krebs im fortgeschrittenem Stadium erkrankt und im April 2022 behandelt worden behandelt worden. Diese Informationen gaben drei US-Geheimdienstführer gegenüber Newsweek bekannt. Zudem soll es im März des Jahres ein Attentat gegen Putin gegeben haben, so die Geheimdienstmitarbeiter weiter. Die drei Beamten halten den russischen Machthaber für paranoid, der dadurch in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine unberechenbar sei. Der lange Tisch, an dem er unliebsame Gäste empfängt, stehen für seine Paranoia und körperliche Angst. Bei einem öffentlichen Auftritt am 9. Mai wirkte Putin im Gesicht aufgebläht und saß zusammengesunken in einem Stuhl, was weitere Spekulationen um Putins Gesundheitszustand befeuerte. Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Generalmajor Kyrylo Budanov, sagte gegenüber UK Sky News, dass es im Kreml Pläne gebe, den russischen Führer zu stürzen. Führende US-Verantwortliche warnte jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, da dieses bereits im Zusammenhang mit Osama bin Laden und Saddam Hussein gemacht worden sei und sich als falsch erwiesen hatte. Auch damals wurde über den psychischen der Despoten spekuliert, was wiederum die Hoffnung auf ein Ende des jeweiligen Machthabers und damit ein Ende der Gräueltaten schürt – jedoch ohne Substanz.

Putin entschuldigt sich bei Bennett

Der israelische Premierminister Bennett telefonierte heute am 05.05.2022 mit dem russischen Präsidenten wegen der Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk Asovstal in Mariupol, nachdem er tags zuvor mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj telefonierte, so eine Pressemitteilung des Pressebüros der israelischen Regierung. Putin versprach die Evakuierung von Zivilisten inklusive der verwundeten Zivilisten durch einen UN- und Roten-Kreuz-Korridor. Des Weiteren diskutieren beide über die diffamierenden Bemerkungen von Lawrow. Bennett akzeptierte eine Entschuldigung Putins für diese Bemerkungen und bedankte sich für die Glückwünsche Putins zum 74. Unabhängigkeitstag Israels.

Herzog erwartet Entschuldigung von Lawrow

Israels Präsident Isaac Herzog sei erstaunt gewesen, dass „Hitler hatte jüdisches Blut“ von einem russischen Außenminister gesagt worden sind, so das israelische Nachrichtenportal Haaretz am 04.05.2022. Herzog erwarte von Lawrow, dass er seine Aussage zurückziehe und sich entschuldige. „Zuerst konnte ich nicht glauben, dass sie von einem russischen Außenminister geäußert wurden. Sie machten mich wütend und angewidert. Ausgerechnet in einer Woche, in der wir des Holocaust gedenken, verbreitet der russische Außenminister Lawrow Lügen, schreckliche Lügen, die nach Antisemitismus riechen. Ich erwarte, dass er seine Worte zurückzieht und sich entschuldigt“, sagte Herzog. Lawrows Äußerungen schüren weltweit den Antisemitismus zu Lasten des jüdischen Staates. Umso mehr muss sich Israel auch in diesem Bereich zur Wehr setzen und den Propagandisten Einhalt gebieten. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder sagte gegenüber Haaretz, dass die Äußerungen „jenseits jeder legitimen und zulässigen Rhetorik“ seien.

Israel verstärkt militärische und zivile Hilfe für Ukraine

In einer Diskussion über das Thema unterstützten die meisten Beamten Israels, die Mengen von militärischen und zivilen Gütern an die Ukraine zu erhöhen, so das israelische Nachrichtenportal Haaretz am 03.05.2022. Bislang weigerte sich Israel, das ukrainische Militär zu unterstützen. Angesichts der russischen Gräueltaten und einer „wackeligen Neutralität“ sowie dem Druck einiger westlichen Länder, darunter die USA, kommen immer mehr israelische Politiker zu der Überzeugung, sich auf die Ukraine zuzubewegen. Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass keine Luftverteidigungssysteme, fortschrittliche Waffen und Angriffssysteme zur Verfügung gestellt würden. Persönliche Kampfausrüstung und Warnsysteme für Soldaten würden aber in Erwägung gezogen – immer in Hinblick darauf, nicht mit Russland anzuecken. Dieses war auch die anfängliche Haltung der deutschen Bundesregierung. Aufgrund Russlands Brutalität gegenüber der ukrainischen Zivilbevölkerung und atomare Drohszenarien, scheint Bundeskanzler Scholz die Dringlichkeit realisiert zu haben, dass die Ukraine sich nur mit schweren Waffen, also Panzern und Geschütze, wirkungsvoll verteidigen kann. Der Donbass ist geographisch zu offen, um sich mit handgestützten Abwehrwaffen verteidigen können, so Militärexperten.

Deutschland und Niederlande liefern hochmoderne Panzerhaubitze

Am 03.05.2022 wurde die Lieferung von mehreren Exemplaren der Panzerhaubitze 2000 aus Beständen der Bundeswehr angekündigt. Das schwere Artilleriegeschütz aus deutscher Produktion zählt zu den besten weltweit und kann auch atomare Geschosse abfeuern, wie das Vorgängermodell M109G. Mit der Panzerhaubitze 2000 wäre die ukrainische Artillerie der russischen weit überlegen, wie die eindrucksvollen Zahlen und ein Video auf der Bundeswehr-Webseite aufzeigt. Eine Woche zuvor wurden 50 Flugabwehrpanzer Gepard angekündigt, allerdings ohne verlässlich Munition dazu liefern zu können. Diese sind aus Schweizer Produktion, doch die Eidgenossen stimmen einer Lieferung nicht zu, womit sich wieder einmal die pro-russische Haltung der Schweiz offenbart – unter dem Deckmantel der Neutralität. Wenn ein Staat sich als neutral bezeichnet, aber Munition herstellt, dann ist dieses eine fragliche Konstellation. Am 04.05.2022 meldet der Nachrichtensender Welt, dass die Bundeswehr sieben Panzerhaubitzen liefern werden, von den Niederlanden kommen fünf. Die Exemplare aus Deutschland kommen direkt aus der Instandsetzung und vermindern nicht den Bestand der aktiven Geschütze in der Bundeswehr. Zu Zeiten der Panzerhaubitze M109G (ebenfalls 155mm) bestand ein Bataillon aus drei Batterien (entspricht Kompanien) mit jeweils sechs Geschützen, was eine Feuerkraft von 18 Geschützen bedeutete und eine Fläche von 300 x 300 Meter bekämpfte. Wie die Panzerhaubitze 2000 in der Ukraine eingesetzt wird, ist nicht bekannt.

Durch die wesentlich stärkere Feuerkraft gegenüber dem Vorgängermodell (höhere Feuerfrequenz, größere Reichweiten, verbesserte Munition) wird die Wirkung deutlich stärker sein als mit der PzH M109G. Russland hat zwar 2015 den Typ 2S35 Koalizija-SW auf einer Parade fahren lassen, der konzeptionell einem Nachbau der PzH 2000 ähnelt, aber es darf angezweifelt werden, ob sie technologisch dem deutschen Geschütz gleichwertig und verlässlich ist. Bislang hat Russland in der Ukraine nur veraltete schwere Panzer und Panzerartillerie eingesetzt. Mit der amerikanischen Feldhaubitze M777 der US-Amerikaner kann moderne westliche Spezialmunition eingesetzt werden, der GPS-gesteuerte Typ Excalibur reicht bis 40 km weit. Bis 04.05.2022 lieferten die USA rund 90.000 Granaten an die Ukraine. Mit der Panzerhaubitze 2000 können mit reichweitengesteigerten Geschossen bis zu 40 km weit geschossen  werden, wobei eine realistische Reichweite ohne große Streuung bei rund 35 km liegen sollte, mit V-LAP-Munition erreicht die 2000 bis zu 56 km. Mit der Panzerhaubitze 2000 kann die Besatzung bis zu fünf Geschosse auf unterschiedlichen Flugbahnen abfeuern, die dann zeitgleich ins Ziel treffen, alternativ drei Geschosse innerhalb von zehn Sekunden. Die in der Ukraine eingesetzten russischen Panzerhaubitzen sind der 2000 in jeglichem Vergleich unterlegen.

„Russland und Israel auf Kollisionskurs“

So betitelt das israelische Nachrichtenportal Haaretz am 03.05.2022 die sich ansteigenden Spannungen zwischen dem jüdischen Staat und dem aggressiv agierenden Putin-Regime in der jüngsten Zeit. Es sieht so aus, dass Russland sich jetzt mit der gesamten westlichen Welt anlegt und diplomatische Zwischenfälle bewusst provoziert, vielleicht um später ein Angriffsszenario daraus zu stricken, was auf einer Basis von Lügen steht, so wie es Hitler selbst seinerzeit getan hat, um die Welt in einen Krieg zu verstricken und seine imperialen Gelüste brutalst auszuleben. Der Autor Yossi Melmann führt fünf Schlüsselereignisse für eine ernsthafte Verschlechterung der Beziehungen zwischen beiden Ländern als Belege an. Russland „entblöße nach und nach seine Reißzähne gegen Israel“ und Lawrows jüngsten Behauptungen führten zu einer bewussten Kollision aus russischer Sicht. Biblisch betrachtet ist dieses genau die Schlagrichtung, dass der Feind aus dem Norden auch über einstige Freunde rücksichtslos hinwegwalze.

Lawrow diffamiert das jüdische Volk

Am 01.05.2022 gibt der russische Außenminister Sergej Lawrow dem italienischen Fernsehsender Rete 4 ein Interview und wiederholt seine Aussage, dass in der Ukraine Nazis in der Regierung seien und maßgeblich das Geschehen mitbestimmen, so das Handelsblatt am 02.05.2022. Seiner Aussage nach wolle Putin daher „das braune Regime“ stürzen. Das sind die üblichen Propaganda-Sprüche, mit den das russische Volk über die staatstreuen russischen Medien tagtäglich manipuliert wird. Lawrow aber schien im weiteren Verlauf des Interviews sich in seinem Lügengebilde weiter zu verfangen und in einen Redesog hinabgezogen zu werden, dass – in Bezug auf die jüdische Abstammung des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj – auch Hitler jüdisches Blut gehabt habe. Und Lawrow beschmutzt die Würde des jüdischen Volkes mit den Worten: „Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ Premierminister Naftali Bennett und der israelische Außenminister Jair Lapid sind außer sich, und der russische Botschafter wird für ein „hartes Gespräch“ einbestellt. Lawrow habe mit der Aussage gesagt, dass Juden für die grauenvollen Verbrechen selbst verantwortlich seien und die Täter einen Freibrief bekämen. Der ukrainische Außenminister Dmitro Kuleba zieht Parallelen zu Lawrows Behauptung in Bezug auf dessen Äußerungen über das ukrainische Volk durch Putin und Lawrow, die sich sehr ähneln. In der Ukraine würden jedoch ausschließlich zivile Kräfte und keine israelischen Soldaten eingesetzt, wie Gesundheitsminister Nitzan Horowitz bekannt gab.

Lawrow indes zeigte sich von der Kritik aus Israel noch eher angestachelt nachzulegen. Er bezichtigte Israel, das „Neonazi-Regime in Kiew“ zu unterstützen, so eine Meldung auf tagesschau.de vom 03.05.2022. Lawrow holt zum verbalen Gegenschlag aus und behauptet, dass es in der Geschichte Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Juden und Nazis gebe und die jüdische Abstammung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj „keine Garantie“ gegen ukrainischen Neo-Nazismus sei.

Russland kritisiert Israel wegen Tempelberg

Kurz nachdem bekannt wurde, dass Israel Schutzhelme und Schutzwesten an ukrainische Rettungs- und Notfallorganisationen liefern werde, kritisierte Russland Israels Vorgehen auf dem Tempelberg gegen palästinensische Gewalttätige und bestellte sogar den Botschafter Ben Zvi ein, so die Jüdische Allgemeine am 21.04.2022. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz sagte, dass Israel den Bürgern der Ukraine zur Seite stehe und die Notwendigkeit sehe, weiterhin Hilfe zu leisten und „auf eine Beendigung der Kämpfe hinzuarbeiten“. Außenminister Yair Lapid attackiere Russland immer wieder und bezeichnet die Taten während der Invasion Russlands als „Kriegsverbrechen“.

Schutzstaat für russische Oligarchen

In der Süddeutschen Zeitung online wird am 19.03.2022 über „Israel und die Milliarden der Oligarchen“ berichtet, wie Israel als Schlupfloch gegen westliche Sanktionen dient. Einer von ihnen ist der Multimilliardär Roman Abramowitsch, der über einen russischen, einen portugiesischen und einen israelischen Pass verfügt. Abramowitsch wurde Mitte März in Tel Aviv gesehen, eingeflogen mit seiner Gulfstream G650. Nach Informationen der Süddeutschen seien mindestens 14 privaten Jets in Israel gesichtet worden. Israel weigert sich, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, angeblich um als neutrales Land zu fungieren für etwaige Friedenverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Doch diese Position missbilligt die USA, der größte Unterstützer des jüdischen Staates, die amerikanische Vizeaußenministerin Victoria Nuland forderte Israel auf, das russische Regime mitsamt seiner Oligarchen „unter äußersten Druck“ zu setzen.

Israel steckt in der Zwickmühle, insbesondere was Abramowitsch betrifft. Dieser hat seit 2018 mehr als 600 Millionen Dollar gespendet, unter anderem für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, die sich zwischenzeitlich von ihm distanziert hat, nachdem sie sich zuerst solidarisch mit ihm zeigte.

Israel schickt Feldlazarett in die Ukraine

Sehr zum Missfallen Russlands, hat Israel am 17.03.2022 ein komplettes Feldlazarett an die Ukraine geliefert, so die israelische Botschaft in Deutschland. Mit dem Material soll ein Krankenhaus in der Stadt Mostyska in der Westukraine errichtet werden. Das Krankenhaus wird die medizinische Versorgung der zahlreichen Kriegsflüchtlinge sicherstellen und einen Kreißsaal sowie eine Erwachsenen- und eine Kinderstation umfassen. Die medizinische Versorgung wird auch Laboratorien und bildgebende Verfahren (Röntgen) umfassen und Ferntechnologien mit dem Sheba Medical Centre in Israel nutzen, so die Botschaft in der Meldung.

Russland droht Israel wegen Golanhöhen

Israels Norden grenzt auf dem Golan an Syrien, israelische Politiker warnen schon seit langem vor einem atomaren Angriff durch den Iran. Bislang unterhält Israel laut Medienberichten eine komplexe, aber stabile Beziehung zu Russland. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine wird aber deutlich, dass diese Beziehung auch schnell kippen kann und Verträge, die mit Putin geschlossen sind, keinen Bestand mehr haben. Russland zeigt sich offen als Feind und Aggressor gegenüber dem Westen, zu dem auch Israel zählt. Russland äußerte kürzlich „tiefe Besorgnis“ über die Luftangriffe Israels auf mit dem Iran verbundene Ziele in Syrien. Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums, kritisierte die israelischen Militäroperationen in Syrien äußerst hart gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS: „Israels anhaltende Angriffe auf Ziele innerhalb Syriens geben Anlass zu großer Besorgnis. Sie stellen eine grobe Verletzung der Souveränität Syriens dar und können eine scharfe Eskalation der Spannungen auslösen. Außerdem stellen solche Aktionen ernsthafte Risiken für internationale Passagierflüge dar.“

In einem Beitrag vom 24.02.2022 in der Jerusalem Post zitiert das israelische Presseportal den stellvertretenden russischen Botschafter im UN-Sicherheitsrat Dmitry Polyanskiy: „Russland erkennt die Souveränität Israels über die zu Syrien gehörenden Golanhöhen nicht an.“ Dieser habe sich dahingehend geäußert, nachdem Israel sich an die Seite der Ukraine gestellt hatte. Polyanskiy stellte nach Angaben der Jerusalem Post auch indirekt die israelische Souveränität über Jerusalem, einschließlich West-Jerusalem, in Frage. 2017 erklärte Moskau, es habe West-Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Angesichts des neuen aggressiven Auftretens Russlands und dem imperialistischen Verhalten, könnte diese Aussage heute inzwischen wertlos sein und keinen Garant für Israels Sicherheit darstellen. Russland greift mit seinen Drohungen gegen Israel erheblich in die Sicherheitsinteressen des jüdischen Staates ein. Israel hatte die Golanhöhen 1967 im Sechs-Tage-Krieg erobert, nachdem Syrien über Jahre hinweg auf die Gegend um den See Genezareth mit schweren Waffen gefeuert, damit die dort lebenden Juden friedlich leben konnten. Ein Räumen der Golanhöhen würde Syrien wieder näher an Israel bringen und damit eine deutliche Bedrohung darstellen. Putins Nähe zu Diktatoren wie Assad und Terroristen wie die von der Hisbollah, den Erzfeinden Israels, lässt klar werden, dass Putin eine gewaltige Gefahr für die Existenz Israels darstellt.

Er könnte eine Frage der Zeit sein, wann Russland den militärischen Angriffen Israels auf Waffentransporte nach Syrien und dem Libanon für die Hisbollah nicht mehr tatenlos zu sieht und stillschweigend billigt.  Russland hatte der Israel Air Force Operationsfreiheit in Syrien zugesagt, solange russische Streitkräfte nicht gefährdet werden. Dazu gehört auch, dass das israelische Militär sämtliche Bewegungen an der Grenze zu Syrien dem russischen Militär mitteilt. Die ersten Drohungen Russlands gegen Israel müssen sehr ernst genommen werden, wie an der Ukraine zu sehen ist.

Russlands militärischer Schulterschluss mit Syrien

Die jetzige politische Lage zeigt, wie fragil die Weltlage ist und der Westen, außer verbalen Drohungen und teilweise wirkungslosen Sanktionen, zu Kriegsbeginn nichts weiter aufgeboten hat, um Putin zu stoppen. Am 17.02.2022 meldete das Nachrichtenportal www.allarab.news, dass Russland mit Syrien eine Militärübung durchführe und dabei atomwaffenfähige Tu-22M3-Bomber und MiG-31-Kampfflugzeuge sowie 15 Kriegsschiffe einsetze. Während dieser Zeit bereiteten sich über 150.000 russische Soldaten auf den Überfall der Ukraine vor. Russland trat 2015 offiziell in den syrischen Bürgerkrieg ein, um das syrische Regime zu stützen und stabilisieren. Damit verfügt Russland bis heute über einen Marinestützpunkt am Mittelmeer und umgeht damit die Genehmigung der Türkei, Kriegsschiffe vom Schwarzen Meer über den Bosporus zu verlegen.

Am 07.03.2022 meldet die Jerusalem Post, dass Russland syrische Freiwillige rekrutiert, die im urbanen Kampf ausgebildet sind. Nach amerikanischen Angaben, werden Syrer von Russland seit 2015 rekrutiert und damit in der russischen Armee ausgebildet, was ein eventuell späteres militärisches Zusammenwirken vereinfacht.

Israel verhindert Drohnenangriffe aus dem Iran und Syrien

Der Spiegel berichtet am 07.03.2022 über Drohnenangriffe aus dem Iran und Syrien. Die israelischen Streitkräfte hätten „mehrere“ Drohnen-Angriffe abgewehrt und von F-35 Kampfflugzeugen außer des israelischen Territoriums abgeschossen worden. Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich um Drohnen aus iranischer Produktion handele, die auch im Iran abgefeuert seien. Des Weiteren seien iranische Drohnen direkt vom syrischen Gebiet auf den Golanhöhen gestartet. Die Flugrevue geht in ihrem Beitrag vom 08.03. unter der Überschrift „Israel fängt iranische Drohnen ab“ detaillierter auf die Geschehnisse ein. Bereits im März 2021 wurden vier F35-Adir-Kampfjet der israelischen Luftwaffe gestartet, um eine iranische „Shahed 197“-Drohne außerhalb Israels zu zerstören. Nach israelischen Angaben sei eine Drohne vom Typ „Shahad 141“ im Februar 2018 die in Syrien vom Flughafen „T4“ gestartet war, bei Bet She’an durch einen israelischen Kamphubschrauber abgeschossen worden. Eine weitere iranische Drohne, diesmal vom Typ „Siad 1440/PIXHAWK“, die von irakischem Territorium gestartet worden sei, sei am 18. Mai 2021 im Jordantal angeschossen. Es sei Taktik des Irans, seine Verbündeten mit Tausenden von Drohnen auszustatten. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann diese alle zusammen in Israel eindringen und die israelische Luftwaffe nicht in der Lage ist, alle zu vernichten. Deswegen hatte Israel bereits iranische Drohnen-Stützpunkte in Chabahar und Qeshm angegriffen.

Am 15.03.2022 meldet das israelische Nachrichtenportal Ha’aretz dass israelische Streitkräfte im Februar mehrere hundert Drohnen im Iran zerstört haben. Im Februar seien sechs israelische Drohnen gestartet, nähere Angaben über die zerstörten Ziele wurden nicht bekannt gegeben.

Russland benennt „unfreundliche“ Staaten

Am Montag, 07.03.2022 hat Russland auf der Regierungswebseite eine Liste „unfreundlicher“ Staaten gelistet, Israel gehört nicht dazu, wie die Jerusalem Post berichtet. Dazu gehören folgende Staaten: Australien, Albanien, Andorra, Vereinigtes Königreich, einschließlich Jersey, Anguilla, Britische Jungferninseln, Gibraltar, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Island, Kanada, Liechtenstein, Mikronesien, Monaco , Neuseeland, Norwegen, Republik Korea, San Marino, Nordmazedonien, Singapur, USA, Taiwan, Ukraine, Montenegro, Schweiz, Japan.

Rolle der Türkei

Am 25.02.2022 hat Russland weitere Kriegsschiffe vom Stützpunkt in Syrien in das Schwarze Meer verlegt und durchquerte – mit türkischer Genehmigung – die Durchfahrt, wie verschiedene deutsche Medien melden. Am 27.02. droht die Türkei nach Medienberichten mit einer Durchfahrtssperre für russische Kriegsschiffe durch den Bosporus und die Dardanellen zum Schwarzen Meer, wie deutsche TV-Medien berichten. Am 28.02. meldet der Spiegel um 21.11 Uhr die Sperrung der beiden Wasserstraßen für russische Kriegsschiffe durch die Türkei, die sich auf 1936 geschlossenen Vertrag von Montreux beruft, nach dem die Türkei in Kriegszeiten die Durchfahrt beschränken darf. Zwar hatte die Türkei vor nicht allzu langer Zeit gegen die Intervention der USA das russische Flugabwehrraketensystems S-400 gekauft, aber lieferte ab 2019 auch Kampfdrohnen vom Typ Bayraktar TB2 an die Ukraine, was Putin wiederum erboste und jetzt gegen Russland erfolgreich eingesetzt werden konnte wie netzpolitik.org berichtet. Die Türkei ist Mitglied der NATO und stellt sich deutlich auf die Seite der Ukraine, vor allem weil ethnisch-türkische Tataren auf der Halbinsel Krim leben und so eine Verbundenheit zu diesem Staat besteht. Erdoğan bezeichnete die Invasion Russland als „schweren Schlag für den Frieden und die Stabilität in der Region“.

Am 10.03.2022 fand in der Türkei (Anatlya) ein Vermittlungsversuch zwischen Russland und der Ukraine statt. Der Termin dauerte lediglich 90 Minuten, Russlands Außenminister Lawrow behauptete in der anschließenden Pressekonferenz, dass die Zerstörung von Krankenhäusern durch die Ukraine selbst durchgeführt worden wären. Russland greift mit Kampfflugzeugen und Artillerie seit mehreren Tagen Wohngebiete in ukrainischen Städten an und zerbombt vorsätzlich zivile Orte und Einrichtungen. Lawrow drohte dem Westen, dass sie registrieren würden, wer die Ukraine militärisch unterstütze. Es schien während der PK, dass Lawrow – genauso wie Putin – in seinen massiven Lügen seine eigene Realität geschaffen hat und beide die Welt belügen, bedrohen und skrupellos töten. Der Westen verschanzt sich dahinter, dass kein Weltkrieg provoziert werden wolle, wenn sie die Ukraine in der Verteidigung ihres Staatsterritoriums unterstützen. Ukrainische Verantwortliche warnen jedoch den Westen davor, dass wenn Putin jetzt nicht aufgehalten werde, er früher oder später auch westliche Staaten angreifen werde. Andere Fachleute sehen dieses Ereignis erst als möglich an, wenn Russland seine Waffen in der Ukraine stationiert haben und so direkt die Länder der NATO angreifen können.

Irrationaler Putin

Putin sagte am 10.03.2022, dass er Russland nicht mehr in die Abhängigkeit des Westens geben werde. Auch Lawrows Bemerkungen zufolge geht es Putin mutmaßlich darum, den Westen mittel- oder langfristig anzugreifen und verbal die Vorbereitungen zum Krieg gegen die NATO zu setzen. Das Verhalten erinnert an Kinder, die ihren Willen nicht bekommen und deswegen aggressiv werden, was aber auch sehr stark mit Schwachheit zusammen hängt. Putin kann sich auf friedliche Weise nicht in der Welt behaupten, also setzt er Gewalt ein, um seinen imperialen Gelüsten Nahrung zu geben. Problematisch wird es für Russland in technischen Dingen. Die Kriegsgeräte sind überwiegend veraltet, neues Gerät ist nur in geringen Mengen vorhanden. Auch wenn Putin massenweise Panzer Richtung Westen schickt, offenbart sein kriegerisches Ungeschick gegenüber größeren Feinden alle Schwächen. Dazu kommt, dass aus dem Westen bisher sehr viel technisches und elektronisches Know-How kam, China wird es nicht in der benötigten Größenordnung ersetzen können. Alleine die zivilen Flugzeuge von Boeing und Airbus kommen, wie auch das russische Militär, bald in einen Wartungsstau und werden dann zum Sicherheitsrisiko. Putin mag zwar mafiöse Drohgebärden beherrschen und Schwächere unterdrücken, aber auf lange Sicht wird Russland die Materialschlacht nicht durchstehen können, weil einfach das Know-How und der persönliche Einsatz der Bevölkerung fehlt. Die Bodenschätze zu versilbern reichen nicht, denn sobald der Westen vereint – wie schon jetzt sichtbar – gegen Russland auftritt, kämpft der vermeintliche Zar mit stumpfen Waffen und weiß noch nicht einmal China an seiner Seite, das eigene territoriale Interessen verfolgt.

Iran bedroht Israel mit Atomwaffen

Israels Politiker warnen seit Jahren gebetsmühlenartig vor der atomaren Bedrohung durch den Iran. Auch in dieser Richtung versucht sich die westliche Welt mit Gesprächen, Verträgen und Diplomatie. Nachdem Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufkündigte, erteilte er damit quasi eine Freibrief für den Iran, Uran so stark anzureichern, dass Atomwaffen hergestellt werden können. Israel zu vernichten, ist erklärtes Ziel seit der Staat Israel gegründet worden war. Deswegen attackiert Israel immer wieder den Iran und die Hisbollah militärisch, um die Produktion von Atomwaffen zu verhindern. Jetzt durch den Einmarsch Putins in die Ukraine, nimmt die atomare Bedrohung durch Russland, Syrien und den Iran äußerst bedrohliche Maße an, den Russland hat sich auch mit dem Iran verbündet.

Bennett telefoniert mit Putin erfolglos

Am Sonntag 27.02.2022 telefonierte Israels Premierminister Bennett 45 Minuten lang mit dem russischen Präsidenten Putin wie das Pressebüro der israelischen Regierung am Sonntagmittag mitteilt. Bennett bot ihm an, als Vermittlungspartner zur Verfügung zu stehen, was Putin laut des Nachrichtenportals www.israelnationalnews.com ablehnte. Putin erklärte seine „Verhandlungsbereitschaft“, beide Staatsmänner vereinbarten, „einen kontinuierlichen Kontakt zwischen Russland und Israel aufrechtzuerhalten“. Israel werde der Ukraine 100 Tonnen humanitäre Ausrüstung wie Kits für die Wasserreinigung, medizinische Ausrüstung und Medikamente sowie Zelte, Decken, Schlafsäcke und andere Ausrüstung senden, heißt es im Bericht des Nachrichtenportals.

Dass der israelische Ministerpräsident auch am sechsten Tag des russischen Angriffskriegs am 1. März 2022 noch mit Russland Kontakt hat, ist kein Beleg dafür, dass Israel bei einem sich ausweitenden Krieg verschont bliebe. Auch der deutsche Bundeskanzler Scholz hatte – sogar persönlichen – Kontakt zum russischen Machthaber, Putin spielte den Kompromissbereiten. Da aber waren schon alle Pläne für einen Angriffskrieg vorbereitet und der Überfall auf die Ukraine festgelegt. Israel ist ein westliches Land, sehr eng verbandelt mit den USA und der westlichen Welt, und von daher aus Russlands Sicht ein potenzieller Feind. Die Bedrohung durch Syrien und dem Iran hat seit Kriegsbeginn erheblich zugenommen, Israel sollte sich auf keinen Fall in Sicherheit wähnen.

Israel lehnt Waffenlieferung an die Ukraine ab

Am Sonntagabend den 27.02.2022 hat Premierminister Naftali Bennett die Lieferung von Waffen an die Ukraine abgelehnt, nachdem der ukrainische Präsident  Wolodymyr Selenskyj um Hilfe gebeten hat. Außerdem hat Israel eine Lieferung des Raketenabwehrsystems Iron Dome durch die USA an die Ukraine verhindert. Israel gehe es um die Beziehungen zu Russland, wie die Jerusalem Post berichtet. Vielmehr hat Israel nach der Annexion der Krim-Halbinsel im Jahr 2014 Waffensysteme im Wert von Milliarden Dollar an osteuropäische Länder verkauft. Alleine im Jahr 2021 verkaufte Israel Waffen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar. Der israelische Rüstungskonzern Rafael Advanced Defense Systems hat unter anderem die Panzerabwehrlenkrakete SPIKE der 5. Generation an 18 Mitglieder der Europäischen Union und der NATO verkauft. Eine Lieferung an die Ukraine durch die EU- und NATO-Staaten hängt von der Zustimmung der israelischen Regierung ab. Die von Deutschland zugesagte Panzerfaust 3 kann russische Panzer vom Typ T-72 und T-80 zerstören. Vom Kampfpanzer T-90 sind rund 350 Exemplare in Russland vorhanden, der T-14 existiert nur zwanzigmal, jedoch werden beide von Russland als Angriffspanzer eingesetzt. Der T-14 ist zudem mit Elektronik vollgestopft, bei Ausfall der Sensoren, bleibt dieser Panzer kampfunfähig liegen.

Bennett trifft Putin persönlich

Am Samstag 05.03.2022 trifft Premierminister Naftali Bennett den russischen Präsidenten Putin, angeblich in Moskau. Über die Inhalte des dreistündigen Gesprächs wurde nichts bekannt. Danach ist Bennett nach Berlin geflogen, um sich mit Bundeskanzler Scholz auszutauschen, jedoch sind auch hier keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangt, was eine schlechte Nachricht ist. Ein Tag später, am 06.03.2022 telefoniert Bennett mit Putin, Ergebnisse werden nicht bekannt. Am 07.03.2022 führt die russische Regierungswebseite alle aus ihrer Sicht „unfreundlichen“ Staaten auf, Israel zählt nicht dazu (siehe weiter unten).

Ynetnews verwendet Begriff „militärische Spezialoperation“

Auf der israelischen Nachrichtenseite Ynetnews.com wird bezüglich des Gespräches am 05.03.2022 sogar indirekt der russische Sprachgebrauch für den Krieg in der Ukraine als „militärische Spezialoperation“ übernommen und nicht von Krieg geschrieben. Auch in einem anderen Bericht schreibt Ynetnews.com nur von „Militäroperationen“. Auch in einer Aussage des Papstes  wird der manipulierte Begriff „eine besondere Militäroperation“ verwendet, im weiteren Verlauf wird der Papst zitiert: „Dies ist nicht nur eine Militäroperation, sondern ein Krieg, der zu Tod, Zerstörung und Elend führt“.

Iran testet in Syrien modernste Flugabwehr

Am 06.03.2022 berichtet die Jerusalem Post darüber, dass der Iran 2021 eine neue Flugabwehr in Syrien stationiert hat und sie erfolgreich gegen israelische Kampfflugzeuge eingesetzt hat. Israel bekämpft seit 2013 mit Kampfflugzeugen den Schmuggel von Waffen vom Iran an die Hisbollah in Syrien und im Libanon. Syrien hat ältere russische Flugabwehrbatterien erhalten, die modernen russischen Flugabwehrbatterien S-300 und S-400 werden ausschließlich durch russische Truppen bedient. Insgesamt über 1.000 Raketen wurde von Syrien gegen israelische Kampfflugzeuge geschossen, jedoch wurde nur eine israelische F-16 im Jahr 2018 von einer syrischen SA-5-Rakete abgeschossen. Vermehrt hatte Syrien in der Vergangenheit Raketen aus Israel geschossen, mutmaßlich um die Reaktion Israels zu testen. Im Juli 2020 vereinbarten unterzeichneten Ali Abdullah Ayyub, der stellvertretende Befehlshaber der syrischen Streitkräfte, und Generalmajor. Mohammad Bagheri, Stabschef der iranischen Streitkräfte, ein Abkommen über die Ausweitung der militärischen „Zusammenarbeit“. Dieses bedeutet, neben der russischen Militärpräsenz, die militärische „Verbrüderung“ mit dem Iran, der mutmaßlich über eine atomare Bewaffnung bereits oder in Kürze verfügt. Die Warnungen aus dem Iran sind deutlich was Angreifer anbelangt. In einem Kommentar wird erwähnt, dass der Iran drohnenbasierte Flugabwehrsysteme mit Solarantrieb entwickelt.

Putin bezeichnet Ukraines Regierung als Nazis

Russlands Präsident bezeichnet seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine als Nazi-Regime. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jedoch ist alles andere als ein Nazi, nämlich Jude wie auf Wikipedia zu lesen und somit zum Volk Gottes gehört. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es gewalttätige Pogrome gegen ukrainische Juden durch Russen, denen Tausende zum Opfer fielen. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieg lebten rund 2,5 Millionen Juden in der Ukraine, bis 1943 wurde die Hälfte von ihnen ermordet, von deutschen und ukrainischen Nazis und deren Sympathisanten.

200.000 Juden in der Ukraine

Aktuellen Schätzungen zufolge leben derzeit (Februar 2022) rund 200.000 Juden in der Ukraine. Viele der ursprünglich dort lebenden Juden sind seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den Westen geflohen. Israel hat potenzielle Pläne, alle nach Israel zu bringen, wie die Jerusalem Post am 10.03.2022 berichtet. Sollte dieser Schritt vorgenommen werden, wäre es eine Massen-Alijah, die ein Teil des größeren Exodus sein könnte. Zumindest wird dieses in jüdischen Kreisen diskutiert, denn in Jeremia 16,14-15 steht: „DIE HEIMKEHR 14 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat«, 15 sondern: »So wahr der Herr lebt, der die Israeliten geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.“ (Mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bibelgesellschaft)

Minderheit russischer Juden in Israel

In Israel befinden sich zudem mehr als eine Million russische Juden, die in den letzten 15 Jahren in den jüdischen Staat eingewandert sind. Inzwischen handelt es sich um die größte Minderheit im Land, bilden aber über 12 Prozent der Bevölkerung. Wird sich Russland auch in Israel bezüglich der dort lebenden Russen einmischen oder es als Vorwand anführen?

Untätigkeit von Christen

Der Chefredakteur Rosenberg von www.allisrael.com sagte in christlicher Naivität, dass Gläubige für den russischen Präsidenten beten sollten und zitiert den Bibelvers in Lukas 6,27 seine Feinde zu lieben. Nach dem Holocaust hat das jüdische Volk gelernt, sich wirksam zu verteidigen, davor wurden sie wehrlos von den Nazis unterdrückt und ermordet. Auf der Webseite der Jerusalem Post greift Rosenberg die christlichen Führer der westlichen Welt an, den Papst, die römisch-katholische Kirche, die amerikanisch-evangelikalen Führer, die protestantischen Führer in Europa und auf der ganzen Welt. Zudem übt er scharfe Kritik am westlichen Verhalten. Führende Fachleute hatten auf die äußerst hohe Wahrscheinlichkeit eines Einmarsches verwiesen, die Politik habe abwartend und naiv reagiert. Angeblich würde Russland aus wirtschaftlichen Gründen keinen Angriff wagen. Dem entgegen spricht, dass sich Russland in den letzten Jahren finanziell extrem gut vorbereitet hat: Das Vermögen Russlands wird derzeit mit rund 500 Milliarden US-Dollar in Form internationaler Reserven und 132 Milliarden Dollar zusätzlich in Gold veranschlagt, wovon das meiste nach unbestätigten Angaben in China gelagert sein soll. Putins Vermögen selbst wird unbestätigt auf 179 Milliarden Dollar geschätzt, andere Quellen sprechen von 36 Milliarden Dollar.

Flugzeugträger

Flugzeugträger „USS Harry S. Truman“ bleibt im Mittelmeer. (Gemeinfrei Foto: US Navy/ID 180911-N-EA818-2106)

Amerikanischer Flugzeugträger im Mittelmeer

Die USA haben sich weitgehend aus der Region zurückgezogen und verfügt nur noch über eine kleine Militärpräsenz im Nahen Osten. Das ist so gut wie eine Einladung für Russland, dieses Machtvakuum zu besetzen und stellt eine Gefahr für Israel dar. Die Fünfte Flotte der US-Marine ist in Bahrain stationiert, rund 1.700 Kilometer Luftlinie entfernt von Israel. Zu weit für Kriegsschiffe der US-Marine, sollte der Iran den jüdischen Staat mit Atomwaffen bombardieren. Lediglich der Flugzeugträger „USS Harry S. Truman“ befindet sich derzeit im Mittelmeer, der eigentlich dort schon abgezogen werden sollte, wie die Deutsche Welle am 21.12.2021 berichtete. Der Flugzeugträger steht derzeit unter dem Befehl der NATO. Den aktuellen Standort des Flugzeugträgers erfahren Sie HIER.

Schweiz als Handlanger Russlands

Die Schweiz will keine Konten russischer Amtsträger sperren, so ein erster Beschluss der Schweizer Regierung. Die Schweizer Banken hatten im Zweiten Weltkrieg auch keine Skrupel, das Gold enteigneter und ermordeter Juden anzunehmen, um so das Hitler-Regime in seinem Wahn zu unterstützen. Die Schweiz begründet seinen Entschluss mit ihrer Neutralität. Tatsächlich aber haben zahlreiche Rohstoffkonzerne ihren Sitz in der Schweiz und handeln dort umfangreich mit russischem Öl und Gas. Die russische Botschaft in der Schweiz teilte gar mit, dass 80 Prozent des Rohstoffhandels insgesamt über die Schweiz abgewickelt werde, wie Swissinfo mitteilte. Und etwa fünf bis zehn Milliarden Dollar würden von Russen jährlich zu Schweizer Banken transferiert. Nach den EU-Sanktionen vom 24.02.2022 hat die Schweiz sich den Sanktionen angepasst, wie der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis in einer außerordentlichen Erklärung abgab. In der Schweiz würden keine neuen Zahlungen von Personen auf der Sanktionsliste angenommen, ein Einfrieren der Vermögen und der Handel mit Rohstoffen wird nicht ausgeschlossen. Erst am 28.02.2022 schließt sich die Schweiz den europäischen Sanktionen an und hat damit Russland die Möglichkeit eröffnet, vorher noch massive Finanzmittel abzuziehen.

Dämonischer Putin

Rosenberg warnt vor den negativen Folgen für Christen und Juden und forderte militärische, diplomatische, wirtschaftliche und gebeterfüllte Maßnahmen, kurz vor dem russischen Angriff. Putin bezeichnet er als Mann, mit dem man keine Geschäfte machen könne, er bezeichnet ihn als Mafiaboss, besessen von Macht und Reichtum, der bereit wäre zu rauben, zu töten oder zu zerstören. Putin sehe sich in der Tradition der russischen Zaren und er habe das „göttliche Recht“, mit eiserner Hand zu walten. Zudem wolle Putin den Zusammenbruch der NATO erwirken. Der nächste Angriff sei auf die baltischen Staaten, um die NATO ihre Untätigkeit und Handlungsunwilligkeit vorzuführen. Danach würden Syrien und der Iran Russlands Unterstützung anfordern, um Israel zu vernichten.

Evangelikale US-Christen über den Gog

In den USA erheben sich evangelikale Führer, die vom Beginn der Endzeit reden und sich Hesekiel 38, Verse 1-6 und weitere bedienen. In den Versen 1 bis 15 ist die Prophezeiung „gegen Gog aus Magog“ beschrieben, in den Versen 17 bis 23 „Gottes Gericht über Gog“. In einem Artikel der Jerusalem Post wird der Gründer des Christian Broadcasting Network (CBN), Pat Robertson, 91, erwähnt, der den Ukraine-Feldzug der Russen als möglichen Beginn der biblischen Endzeitprophezeiung bezeichnet. Pastor Greg Laurie von Harvest Christian Fellowship und der evangelikale Autor Joel Rosenberg zitieren ebenfalls Hesekiel und deuten an, dass das, was die Welt heute sieht, ein Vorläufer der „Schlacht von Gog und Magog“ sei. Solche Aussagen müssen unbedingt distanziert betrachtet werden, denn nur Gott alleine kennt den Zeitpunkt der zukünftigen Geschehen. Sicher ist, dass besonders in Krisenzeiten Demagogen auftreten, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, um die Welt zu ihrem Vorteil in den Abgrund reißen wollen, wie es vor über 80 Jahren Nazi-Deutschland getan hat. Und es treten selbsternannte „christliche Führer“ auf, die sagen, in welchem biblischen Zeitabschnitt wir uns aktuell befinden und damit Ängste schüren. Einige gehen sogar so weit, dass sie davon reden, dass der Messias in wenigen Jahren auf die Erde komme. Zudem entsteht ein gefährlicher Personenkult um diese „christlichen Führer“, denen viele naive Menschen folgen. Jesus sagt, dass nach Ihm viele Propheten auftreten werden und auch in Seinem Namen heilen werden, Er sie jedoch nicht kenne. Es sei erwähnt, dass die Anhänger Jesu auch schon bei der Zerstörung des Jüdischen Tempels von der Endzeit sprachen, genauso wie in der modernen Zeit, wenn es massive politische Krisen gab. Es gilt für jeden, die Lage zu beobachten und die Veränderungen zu registrieren und im Bedarfsfall zu handeln. Bis dahin kann sich jeder vorbereiten, zum Beispiel mit Nahrungs- und Hygienevorräten.

Aus der Luft betrachtet, gewinnt man einen sehr guten Blick auf das Tel Megiddo. (© IGTO)

Aus der Luft betrachtet, gewinnt man einen sehr guten Blick auf das Tel Megiddo. (© Israel_photo-gallery/flickr „TEL MEGIDDO – AERIAL VIEW_ITAMAR GRINBERG_IMOT“ CC BY-SA 3.0)

Biblische Bedrohung Israels

Ein Studium der Bibel verdeutlicht die Gefahr, die von Russland ausgeht. Es wird sichtbar, dass das Böse und das Gute ans Tageslicht treten, beide werden stärker, die Bedrohung des Guten wird zunehmen. Aus biblischer Sicht wird eine Macht aus Norden kommen und Israel zerstören. Es ist die Rede von einem „König des Nordens“ (Daniel 11,6.8.11.13.15.40). In der Bibel wird Assyrien am häufigsten als Feind genannt und spielt in den prophetischen Ereignissen eine Rolle. Insbesondere der Prophet Jesaja warnte vor den Assyrern (Jesaja 7,17; 8,7; 10,5). Diese Prophezeiungen hätten sich teilweise erfüllt, in der Endzeit würden die restlichen erfüllt werden. Jerusalem werde dann vom „Königs des Nordens“ überrollt. Besonders im vergangenen Jahrhundert, nach Gründung des israelischen Staates, gab es kriegerische Auseinandersetzungen mit Syrien, seinerzeit ohne Russland als Weltmacht.

In Daniel 8,23-25 ist zu lesen: „Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn das Maß der Frevler voll ist, wird aufkommen ein frecher und verschlagener König. 24Der wird mächtig sein und ungeheures Unheil anrichten, und es wird ihm gelingen, was er tut. Er wird die Starken vernichten. Und gegen das heilige Volk 25richtet sich sein Sinnen, und es wird ihm durch Betrug gelingen, und er wird überheblich werden, und unerwartet wird er viele verderben und wird sich auflehnen gegen den Fürsten aller Fürsten.“  (Lutherbibel 2017, Zitat mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bibelgesellschaft). Nach Lesart von www.bibelkommentare.de wird es eine Macht von außen geben, mutmaßlich Russland, das nördlich von Israel liege, dazwischen liegt noch die Türkei. In Daniel 11,41-45 steht, dass der „König des Nordens“ eindringen und viele Länder zu Fall bringen werde. Es ist allerdings auch möglich, dass Russland der Feind aus dem Norden ist und China der Unterstützer.

Nach Jesaja 10,28-32 würde der „König“ mit einer gewaltigen Armee kommen, plötzlich und unerwartet. Israel habe bislang als jüdischer Staat  alle Angriffe abwehren können, diesen Angriff werde das jüdische Volk jedoch nicht abwehren können (Jesaja 5,26–30; 28,14–22Jeremia 4,5–9Joel 2,3–11Sacharja 12,2–4; 14,1.2). Neben Israel sollen weitere Länder besetzt und besiegt werden, auch solche, mit denen er vorher zusammen arbeitete. Zum Schluss werde Ägypten besetzt. Anschließend würden westliche und andere Heere sich in Armageddon versammeln, um gegen den „König“ in die Schlacht zu ziehen. Sie würden jedoch unterliegen und der „König des Nordens“ würde sich zwischen Mittelmeer und Jerusalem festsetzen (Jesaja 29, Sacharja 14).

Im Neuen Testament warnt Jesus: 4 Seid auf der Hut und lasst euch von niemand täuschen! 5 Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der wiedergekommene Christus!‹ Damit werden sie viele irreführen. 6 Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen! Es muss so kommen, aber das ist noch nicht das Ende. 7 Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den andern angreifen. In vielen Ländern wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. 8 Das alles ist erst der Anfang vom Ende – der Beginn der Geburtswehen.« (Matthäus 24, 4-8; Mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bibelgesellschaft, GNB)

Fazit: Israels Sicherheit ist gefährdet

Das aggressive und brutale Vorgehen Russlands gegen friedliche Staaten, legt die Bedrohungslage Israels offen. Putin hat Russland in den letzten zehn Jahren massiv aufgerüstet hat, zuletzt mit atomwaffenfähigen Hyperschallraketen. Die Verbündung Russlands mit dem Iran – der atomar aufrüstet – stellt für Israel eine massive Bedrohung dar, da es seit der Gründung des jüdischen Staates Irans erklärtes Ziel ist, Israel zu vernichten. Die zusätzliche Verbindung zu Syrien im Norden und Nordwesten Israels lässt die Bedrohung und ein Vielfaches steigen, zumal Russland inzwischen Israel verbal wegen der Golanhöhen angreift. Der Westen muss Putin mit allen Mitteln entgegen treten, militärisch und wirtschaftlich, um die demokratischen Länder der westlichen Welt vor dem Untergang zu bewahren. Israel hat gelernt, sich zu verteidigen, aber wenn der Westen versagt, wird Israel und somit Gottes Volk durch diabolische Kräfte vernichtet, so die Bibel. Das Wort Gottes erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden. Aussagen wie dass die Endzeit begonnen hat, stehen wir kritisch gegenüber, weil kein Mensch dieses wissen kann. Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen, sondern zeigen lediglich Fakten und Bibelstellen auf. Gott alleine handelt, keine selbsternannten Propheten, die in christlichen Kreisen schon seit Jahrzehnten Meinungen über die Endzeit verbreiten. Wir warnen eindringlich vor solchen Menschen.

Startseite