Gedeck zum Beginn des Shabbat

Gedeck zum Shabbatbeginn mit Shabbatkerzen, Challa, dem Kiddushbecher und kosherem Wein. (© Matthias Hinrichsen)


Der wöchentliche Shabbat ist der Ruhetag und wichtigster Feiertag im Judentum. Er stellt den siebten Tag in der Schöpfungsgeschichte dar, an dem Gott ruhte. In der Tora ist der betreffende Abschnitt in Genesis, 2,3 zu finden. Der Name des Feiertages leitet sich vom Verb „šbt“ ab, das mit aufhören oder beenden übersetzt wird. Er beginnt freitags mit dem Sonnenuntergang. Dann findet sich die gläubige Familie zum rituellen Beginn des Feiertags zu Hause ein. Vorher werden alle Zutaten für das Essen besorgt – in Jerusalem zum Beispiel auf dem Mahane Yehuda Markt. Anschließend wird das Essen zubereitet und die Utensilien zur feierlichen Eröffnung auf dem Tisch bereitgestellt. Dazu gehören zwei Shabbatkerzen, Kidduschbecher, ein besticktes Tuch zum Bedecken das Challa.

Die Zeit vor Beginn des Schabbats wird Erev Shabbat genannt. Vor Einbruch der Dunkelheit entzündet die Frau des Hauses die beiden Shabbatkerzen und spricht den dazugehörigen Segensspruch (Bracha): „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns mit seinen Geboten geheiligt und uns befohlen hat, das Shabbatlicht anzuzünden.“

Der siebte Tag ist heilig
Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.
(Genesis Kapitel 2, Vers 3 – mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bibelgesellschaft)

Darauf folgt der Mann des Hauses und spricht den Friedensgruß Shalom, segnet dann die Kinder und rezitiert aus der Tora Genesis 2, Kapitel 1-3. Über einen mit meist süßem Wein gefüllten Kidduschbecher spricht er den Segen „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Früchte des Weinstocks“. Danach folgt der Shabbatsegen, welcher an den Schöpfungsbeginn und zudem den Auszug aus der Gefangenschaft in Ägypten erinnern soll.

Shabbat – Segen und Tischgebet

Nachdem alle von dem Wein getrunken haben, waschen sich alle die Hände, und der Vater spricht folgenden Segen über das Brot: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, der Du das Brot aus der Erde hervorgehen lässt“. Dann streut er ein wenig Salz darüber und isst es. Das restliche Brot zerteilt er mit dem Messer oder bricht es einfach und verteilt es, mit dem Salz, unter den Anwesenden. Zum Abschluss des Essens wird zusammen das Tischgebet (Birkat ha–mason) gesungen. Das anschließende Zusammensein zum festlichen Essen, Singen, Plaudern und Besinnen heißt auf Hebräisch „oneg schabbat“.

Am Samstagmorgen gehen Männer und Frauen gemeinsam zum Hauptgottesdienst in die Synagoge. Im Anschluss findet ein gemeinsames Mittagessen in der Familie statt. Der Rest des Tages wird zur Ruhe, Selbstbesinnung, Spazierengehen und Lernen der Tora verwendet.

Panel in einem Hotel zur Feiertagsaktivierung

Panel in einem jüdischen Hotel zum Schabbat-Betrieb an Feiertagen. (© Matthias Hinrichsen)

Shabbat – keine Arbeit am Ruhetag

An diesem Tag ruht der öffentliche Verkehr, zumindest in Israel von jüdischer Seite, und dann ist der Besucher auf die Moslems angewiesen. So fahren beispielsweise nur arabische Sherut Taxis von Jerusalem nach Tel Aviv oder auch in andere Regionen. Die Kosten für die Taxibeförderung sind an diesem Tag höher als an Werktagen und Handeln ist aussichtslos (Araber sind halt auch geschäftstüchtig). In Hotels beispielsweise gibt es besondere technische Einrichtungen, die „Arbeit“ im Sinne der jüdischen Vorschriften vermeiden. So fahren Fahrstühle im „Schabbat-Programm“ und halten jede zweite Etage an, die Türen öffnen und schließen automatisch. Auf den Zimmer kann über ein besonderes Panel der Schabbat-Betrieb eingestellt werden, der automatisch alle elektronischen ein- und ausschaltet.

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