Das Karmelitenkloster Stella Maris in Haifa erhebt sich auf der mittleren Ebene am Westhang der Hafenstadt. Das Kloster ist heute Weltzentrum für den Karmeliterorden und zählt mit seiner Kirche zu den interessanten Bauwerken Haifas. Früher beherbergte es ein medizinisches Zentrum mit Apotheke, zum Nutzen der örtlichen Bevölkerung. Das Pilgerzentrum steht allen Glaubensrichtungen offen, die Betreuung soll herzlich sein. Unter dem Kloster befindet sich eine Grotte, die an Elija ehemalige Lebensumgebung erinnert. Zur Zeit der Kreuzritter sollen in den Höhlen Eremiten gelebt haben, um dem Propheten gleich zu leben. Stella Maris bedeutet übersetzt „Der Stern des Meeres”.
Das Kloster wurde während der Herrschaft des beduinischen Herrschers Dahar El-Omar errichtet und im Jahr 1836 fertiggestellt. Dem französischen Konsul wurde vom osmanischen Sultan die Schirmherrschaft übertragen, sodass dieser den Bau unterstützen konnte. Es war ein herausfordernder Bau an dem Hang, von dem man einen phantastischen Ausblick über die Landzunge und das Mittelmeer hat, aber auch Willkür eines Osmanen spielte eine Rolle. Denn zeitweise wollte Pascha Abdullah von Akko die Gebäude sprengen und abreißen lassen, weil er eben aus diesem Berg Steine für seine neue Residenz benötigte. Auch wenn dieses Begehren gestoppt werden konnte, wurde der Klosterbau immer wieder zerstört bis endlich die Vollendung möglich war.
Der Karmeliterorden zeigt einen sichtbaren Namensbezug zum Berg Karmel und dem Propheten Elija, dem das Kloster gewidmet ist. Der Orden selbst wurde bereits Ende des 12. Jahrhunderts gegründet, musste jedoch das Land Ende des 13. Jahrhunderts wieder verlassen, weil die muslimische Bevölkerung gegen sie aufbegehrte. Über Jahrhunderte durften sie nicht an ihren Ursprungsort zurück.
Erst nachdem ein Vertreter des Vatikan und der osmanische Herrscher Emir Turbai eine Vereinbarung zur Rückkehr schlossen, erhielten die Karmeliter Einreiserecht und damit die Verfügung über die Höhle (vermeintlich des Propheten Elija) und den heiligen Gipfel, für den zuvor orthodoxen und griechischen Mönche zuständig gewesen waren. Selbst Napoleon, der Akko belagerte, war hier und nutzte das Kloster als Lazarett.
Über dem Eingang des Klosters befindet sich das Symbol des Ordens: Es zeigt ein Kreuz auf dem Gipfel des Berges Karmel und darüber das Schwert des Propheten Elijah mit folgender Inschrift: „Ich habe um den Herrn, den Gott Zebaoth, geeifert.“ (1. Könige Kapitel 19, Vers 14). Die Eingangstür ziert ein Relief mit Elijah und erhobenem Schwert sowie der Fackel des Glaubens. Die Haupthalle ist sehr üppig ausgestaltet und ist in Form eines Kreuzes konstruiert. Die Kuppel zeigt vielfarbige Motive aus dem Alten und Neuen Testament. Die Orgel befindet sich an der westlichen Wand, im Altarraumist über dem Altar eine Statue der Jungfrau Maria, mit dem Jesus-Kind auf ihrem Schoß und am Fuß von zwei Engeln flankiert. Im Eingangsbereich sind verschiedene altertümliche Artefakte mit Bezug auf diesen Ort ausgestellt.
Besucherinformation
Karmelitenkloster Stella Maris
Stella Maris Road 100, Haifa, 3109002
Telefon: 00972-4-83377580
Öffnungszeiten: täglich 6.30-12.30 Uhr und 15.00-18.00 Uhr
Heilige Messe: Montag-Samstag 7.00 Uhr, Sonntag 8.00 und 9.00 Uhr (während dieser Zeit keine Besuche)
Eintritt frei
Anreise:
– mit Auto/Bus: bedingt Parkplätze vorhanden
– mit dem öffentlichen Bus: Linie 25 ab Shabtai Levi
– mit der alten Seilbahn: ab Busbahnhof Hubert Humphry Street (ausreichend Parkplätze vorhanden)
Webseite Stella Maris