Der Jordan kurz nach dem Austritt aus dem See Genezareth. (© Matthias Hinrichsen)

Der Jordan kurz nach dem Austritt aus dem See Genezareth. (© Matthias Hinrichsen)

Die Quellen von drei Flüssen bilden den Ursprung des größten Flusses in Israel, dem Jordan, der nach dem Durchfluss durch den See Genezareth im Toten Meer endet, nach insgesamt 251 Kilometern. Biblisch betrachtet fand mit Jesu Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer das größte Ereignis in Zusammenhang mit dem Fluss statt. Aus dem Blickwinkel der Landwirtschaft ist der Jordan das wichtigste Versorger für die Bewässerung von Feldern und Pflanzen in Gewächshäusern.

Jordan – die drei Zuflüsse

Dan ist der mittlere Zufluss des Jordan und entspringt im Naturreservat Tel Dan nahe der libanesischen Grenze. Ein Schild markiert die Hauptquelle, denn eigentlich sprudeln hunderte von Quellen aus dem Erdboden in einem kühlfeuchten von Quellwasser durchsetzten Waldboden. So entwickelt sich ein kleines Rinnsal dann auch innerhalb weniger hundert Metern zu einem reißenden Bach, der von sich den Weg ins Tal bahnt, und schließlich die Hälfte des gesamten Jordanwassers ausmacht. Im Libanon legt der Hasbani, ein Zusammenfluss aus Wazzani und Haqzbieh, rund 35 Kilometer zurück, bis er die Grenze zu Israel überquert und zum Nahal Snir auf Hebräisch wird. Durchschnittlich 138 Millionen Kubikmeter Wasser bringt der Fluss nach weiteren 30 Kilometern jährlich in den Jordan ein und damit 25 Prozent der Gesamtmenge. Das restliche Viertel steuert der Banyas bei, der im Golan und dem historischen Caesarea Philippi entspringt und nach einer wunderbaren Einleitung in Wasserbecken sieben Kilometer weiter als tosender Bach bis zu 270.000 Liter Wasser pro Minute (!) durch eine Enge presst, die dann als Banyas Wasserfall rund zehn Meter in die Tiefe stürzen.

Ruhig fließt der Jordan als Grenzfluss zwischen Jordanien und Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Ruhig fließt der Jordan als Grenzfluss zwischen Jordanien und Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Jordan – in den See Genezareth hinein und hinaus

Nach der Vereinigung zum Jordan in der Gegend um Sede Nehemija, fließt der Jordan durch die sehr fruchtbare Hula-Ebene, die früher Sumpflandschaft gewesen ist. Millionen von Zugvögeln legen in dieser Region zweimal jährlich Rast ein. Der Jordan mündet bei der biblisch-historischen Stätte Bethsaida in den See Genezareth und füllt Israels größtes Wasserreservoir. Nahe der Taufstelle Yardenit verlässt der Fluss den See und fließt im Jordangraben weiter Richtung Süden und bildet ab Bet She’an die Grenze zwischen Israel und Jordanien. Südöstlich von Jericho endet sein Flusslauf im Toten Meer.

Jordan – Freizeit-Nutzung

Für den Freizeitspaß werden Rafting-Touren auf dem Oberlauf des Jordan angeboten. (© IMoT)

Für den Freizeitspaß werden Rafting-Touren auf dem Oberlauf des auf dem Jordan angeboten. (© IMoT)

Im oberen Teil wird der Jordan als Wildwasserfluss von Paddlern genutzt. Zwischen See Genezareth und Totem Meer nicht, weil der Jordan den größten Teil der Strecke Grenzfluss zwischen Jordanien und Israel ist und durch die starke Wasserentnahme für Landwirtschaft und Wasserversorgung der Bevölkerung nur noch wenig Wasser führt. In palästinensischen Gebiet gibt es eine Taufstelle, die bekanntere Taufstelle Yardenit befindet sich gleich hinter dem Austritt des Jordan aus dem See Genezareth. Dort gehen Menschen regelmäßig ins Wasser, um sich nach biblischem Vorbild taufen zu lassen. Nach Angaben der Wasserbehörde ist das Wasser gesundheitlich unbedenklich – es handelt sich faktisch um Wasser des See Genezareth.

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