Tel Aviv
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Tel Aviv ist die zweitgrößte Metropole Israels und zählt über 420.000 Einwohner, die gesamte Region um die Mittelmeerstadt rund 3,8 Millionen Einwohner. Direkt am Mittelmeer gelegen, bietet sie einerseits Touristen und Einheimischen das mediterrane Klima und Flair, andererseits steht Tel Aviv für den weltlichen Teil des jüdischen Staates Israel. Die Menschen zeigen sich weltoffen und besonders die Gastronomie mit internationalen Einflüssen. Das verwundert nicht, denn Israels jüdische Bevölkerung immigrierte aus verschiedenen Teilen der Erde, insbesondere aus Osteuropa und von der iberischen Halbinsel, nicht zu vergessen sind die Juden aus nahöstlichen Ländern wie dem Iran und aus Afrika, beispielsweise Äthiopien.

Die

Die „Weiße Stadt“ in Tel Aviv mit über 4.000 Gebäuden ist Unesco-Weltkulturerbe. (© Matthias Hinrichsen)

Tel Aviv – vor der Gründung

Weit vor der Gründung gab es bereits einige Ansiedlungen, die zum heutigen Tel Aviv zählen. Die älteste wurde Opfer einer Schnellstraßen-Kreuzung durch Tel Aviv, zu einer Zeit, als die Tel Aviver noch keinen Sinn für den Erhalt ihrer baulichen Wurzeln entwickelt hatten. Die zweitälteste Ansiedlung ist Sarona. Dort ließen sich 1868 Mitglieder der deutschen Templergesellschaft nieder, um das Christentum vorzuleben und Fortschritt zu bringen. Um jegliche Erinnerung an Nazi-Deutschland zu tilgen, wurden 1950 sämtliche noch dort lebenden Deutschen ausgewiesen und das Viertel in Hakirya umbenannt. Erst nach der Restaurierung von über 20 Gebäuden bis 2014 erhielt das nun stark dezimierte Viertel den Namen Sarona zurück, allerdings nun in der Verwendung als Kultur- und Freizeittreffpunkt für die Stadtbevölkerung.

Tel Aviv – wertvolle Grundstücke

Nördlich von Jaffa entstanden die Viertel Newe Zedeq (1887), Newe Shalom (1890) und Kerem HaTeimanim (1904). Alle drei waren bis in die Anfangsjahre dieses Jahrhunderts sehr vernachlässigt worden, bis sich reiche Israelis und Spekulanten die verwahrlosten Häuser und Grundstücke billig erstanden. Zu der Zeit waren die meisten Israelis auf neue Gebäude aus, die möglichst viel Komfort bieten sollte. Heute sind selbst die kleinsten Grundstücke nicht unter einer Million US-Dollar zu haben, wenn sich überhaupt Verkäufer finden. Die Viertel entwickelten sich zu Szene-Vierteln, gleich in der Nachbarschaft wurde der ehemalige Bahnhof mit zahlreichen Nebengebäuden an der Bahnstrecke Jaffa – Jerusalem gelegen, vollständig restauriert und gilt heute als einer der angesagtesten Kulturzentren der Stadt, der Name: HaTachana (Hebr. Die Station).

Tel Aviv – Gründung

Tel Aviv ist die erste jüdische Stadt auf dem Gebiet des Staates Israel, bei der Gründung noch in Palästina unter osmanischer Herrschaft. 1909 packten 66 jüdische Familien ihr Hab und Gut, verließen das enge arabische Jaffa und errichteten eine eigene Siedlung mit dem Namen Achusat Bajit, das sich zwischen den Straßen Montefiore und Jehuda Halevi erstreckt. Am 11. April dieses Jahres wurde ein abgestecktes Stück Land in 60 Parzellen aufgeteilt, die Nummern auf Muscheln geschrieben, ebenso die der 60 Familien. Anschließend entscheid das Los, wer auf welcher Parzelle seine neu Heimat hatte. Die restlichen sechs Familien sind wahrscheinlich Teil anderer Familien gewesen.

Tel Aviv – schneller Aufstieg

Bereits 1910 gab es schon die erste große Veränderung: Achusat Bajit schloss sich mit den Vierteln Nahalat Binjamin und Geʾula unter dem heutigen Namen Tel Aviv zusammen, was aus dem Hebräischen übersetzt so viel wie Frühlingshügel bedeutet. Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich die neue jüdische Heimat in rasantem Tempo. Weitere Viertel wurden gegründet und immer mehr Juden emigrierten aus Übersee und Europa, um ihre neue, alte Heimat zu besiedeln. Tel Aviv wurde zum Zentrum des jüdischen Siedlungsprojekts im Land.

In den Vierteln rund um Achusat Bait herum befinden sich zahlreiche Gebäude, die im eklektischen Stil gebaut wurden, der in den 1920er-Jahren in Tel Aviv bevorzugt wurde. Vor allem auf der Straße Nachalat Benjamin und im sogenannten Herzen der Stadt – dem Gebiet innerhalb des Straßendreiecks Sheinkin-Rothschild-Allenby – stehen noch viele Bauwerke aus dieser Periode.

Am 14. Mai 1948 rief David Ben-Gurion in Tel Aviv den Staat Israel aus. Das Gebäude steht am Rothschild Boulevard und kann besichtigt werden.

Tel Aviv heute

Tel Aviv ist heute die quirligste Stadt Israels, das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Eine Stadt der Kurzweil und des aufregenden Nachtlebens, der Kunst, der Strände, aber auch der Märkte und Festivals, eine Stadt des Glücks – kurz: eine Stadt ohne Pause, die Stadt, die niemals schläft. Tel Aviv, das Herz des Landes, liegt an der Mittelmeerküste und erstreckt sich über 14 Kilometer mit feinstem Sandstrand. Im nördlichen Teil Tel Avivs fließt der Yarkon, im Osten der Ayalon-Fluss. Täglich strömen Hunderttausende in die Metropole – Pendler, Besucher, Touristen sowie bis in die Morgenstunden feiernde Vergnügungssuchende.

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