Die Klage- oder Westmauer befindet sich in der Altstadt Jerusalems und ist eine der wichtigsten religiösen Stätten des Judentums. Es existieren mehrere Zugänge: aus dem jüdischen Viertel, aus dem arabischen und einer durch das Dungtor an der Ostseite der Altstadtmauer, an denen Sicherheitskontrollen stattfinden (als Westeuropäer ohne Probleme passierbar). Im Hebräischen wird dieser Ort ha’ma’arawi (dt. Westliche Mauer; engl. Western Wall) und auf Hebräisch Kotel (dt. Mauer) genannt, da sie für Juden kein Ort der Klage, sondern des Gebets ist.
Westmauer – Fakten
Die Westmauer misst 48 Meter Breite und 18 Meter Höhe. Sie ist ein Ort des Gebets und stellt für viele Juden aus aller Welt ein Symbol des ewigen Bundes mit Seinem Volk dar. Der Platz davor ist nach Geschlechtern durch einen Zaun getrennt; der Zugang für Männer ist links, der für die Frauen rechts. Diese Trennung richtet sich nach den Regeln des orthodoxen Judentums, wonach Frauen und Männer in der Synagoge nach Geschlechter getrennt sind. Im Allgemeinen wird nicht über oder durch den Zaun gesehen, nur während Bar Mitzwa-Feierlichkeiten stehen die Frauen in ihrem Bereich auf Stühlen und begleiten die fröhliche Zeremonie und werfen Bonbons für die anwesenden Kinder.
Westmauer – Bar Mitzwa-Feier
Ursprünglich waren die Bereiche für Männer und Frauen annähernd gleich groß. Durch den Einsturz des Weges zum Tempelberg und der damit verbundenen Errichtung einer Behelfstreppe, musste der Bereich für Frauen um einen erheblichen Teil in der Breite reduziert werden. Da auch der Platz vor der Mauer als Synagoge gilt, müssen Männer und verheiratete Frauen eine Kopfbedeckung tragen. Für Männer stehen leihweise Kippas (Kippot) zur Verfügung und auch als Nichtjude können Sie sich frei bewegen.
Frauen stehen im Judentum mit den Männern auf gleicher Ebene. Ohne sie würde ein Mann seine Aufgaben nicht erledigen können, die er von Gott aufgetragen bekommen hat. Zwar ist der jüdische Mann das Oberhaupt der Familie und muss die Verbindung zu Gott halten, aber die Ehefrauen beten gleichermaßen zu Gott.
Traditionell werden von vielen Zettel mit ihren Gebeten oder Wünschen in die Ritzen der Mauer gesteckt. Diese werden zweimal pro Jahr eingesammelt und auf dem Ölberg beerdigt, denn wo der Name Gottes drauf steht, das darf nach jüdischem Gesetz nicht verbrannt werden. Fotografieren ist auf dem Gelände, außer am Shabbat, erlaubt, nur sollten Sie rücksichtsvoll vorgehen.