Geldumtausch in Israel Geldautomat

Die Geldentnahme an einem Automaten in Israel ist nicht viel schwieriger als in Deutschland, jedoch müssen Sie ein paar englische Begriffe kennen. (© Matthias Hinrichsen)

Der Geldumtausch für eine Reise ins Ausland gestaltet sich meist nicht ganz einfach. Denn wer weiß sicher, wo er in Israel die meisten Shekel für Euro bekommt? Banken werben mit kostenlosen Geldabhebungen per Kreditkarte, Geldwechsler scheinen unseriös zu sein, am Flughafen müsste es doch seriös zugehen – so einige vorgefasste Meinungen. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus! Sie können bis zu zehn Prozent mehr Shekel für Ihre Euro bekommen, wenn Sie mit der richtigen Karte am richtigen Automaten abheben. Wo also tauscht man am besten? Auf keinen Fall im Heimatland, wo Sie bis zu 20 Prozent weniger Shekel bekommen.

Bei einer Reise außerhalb des Euro-Raums stellt sich nicht nur die Frage, was in Ihren Koffer rein soll, sondern, ob das Geld im Heimat- oder im Reiseland getauscht werden soll. Für eine Reise nach Israel ist die Antwort einfach: Direkt im jüdischen Staat bekommen Sie mehr Shekel für den Euro als in Deutschland. Geldumtausch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz sollten Sie unbedingt vermeiden, denn dort gibt es den schlechtesten Wechselkurs! Warum? Weil das Vorhalten ausländischer Währung zusätzliche Kosten verursacht und zudem keine Konkurrenz vor Ort ist. Anders sieht es aus, wenn zwei oder drei Währungen bei der Bezahlung in Israel zur Auswahl stehen, zum Beispiel im Hotel oder einer deutschen Einrichtung. Dazu sollten Sie die aktuellen Wechselkurse vergleichen. Für den Aufenthalt empfehlen wir – besonders bei individuellen Reisen – Bargeld, Postbank Sparcard und Kreditkarte mitzunehmen. In Jerusalem und Tel Aviv werden Sie generell nur mit Shekel bezahlen können. Dieses gilt umso mehr, je weiter Sie von den touristischen Orten entfernt sind. Die israelische Landeswährung Shekel ist im ganzen Land außer in den vorgenannten Fällen üblich.

>>> Mehr über die israelischen Banknoten und Münzen auf www.israelmagazin.de

Geldumtausch – Bargeld

Der Vorteil von Bargeld ist die sofortige Verfügbarkeit, und es kann als „Notgroschen“ verwendet werden, sollten unvorhergesehene Ausgaben notwendig sein wie ein Arztbesuch. Auch wenn alle Karten für den bargeldlosen Zahlungsverkehr versagen, ist mit Bargeld immer eine Reserve vorhanden, mit der man handlungsfähig bleibt. Nachteilig ist, dass es verloren gehen oder gestohlen werden kann ohne Ersatzanspruch. Ganz ohne Bargeld jedoch sollte keine Reise unternommen werden. Die Höhe richtet sich nach dem eigenen Sicherheitsbedürfnis und den zu erwartenden Ausgaben.

Geldumtausch – Postbank SparCard 3000 direkt (!)

Den besten Wechselkurs erhalten Besucher, wenn sie mit einer Postbank Sparcard an einem VISA-Geldautomat Geld abheben. Dieses gilt seit der Gebührenerhebung ab dem 1.2.2021 nur noch für größere Beträge, denn seit diesem Zeitpunkt erhebt die Postbank eine Gebühr von 5,50 Euro pro Abhebung, gleich wie hoch die Abhebung ist. Das bedeutet, dass Sie die maximale Summe, mindestens jedoch 1000 NIS (Shekel) abheben sollten, vorausgesetzt Sie verbrauchen das Geld komplett oder reisen irgendwann wieder nach Israel. Diese sind bei den nationalen großen Geldinstituten wie Leumi oder Hapoalim direkt vor der Bank, Automaten dieser Geldinstitute sind auf Tauglichkeit überprüft. Maximal kann bis zum Gegenwert von 2.000 Euro pro Monat im Ausland von der Sparcard abgehoben werden. Benötigen Sie mehr, müssen sie mehrere Sparcards haben, was Sie jedoch keine Gebühr kostet. Bis zum 31.1.2021 war die Abhebung 4x im Jahr gratis, noch viel früher sogar 10x pro Jahr gratis. Berücksichtigt man den besten Wechselkurs aller Möglichkeiten, liegt die Bargeldabhebung immer noch auf Platz 1. Betrachtet werden muss dieses nun allerdings unter dem Aspekt der Höhe der Auszahlung. Bei geringen Geldbeträgen bis 100 Euro lohnt sich eher der Geldwechsel in einer Geldwechselstube (ohne Wechselgebühr), darüber ist die Abhebung mit einer Postbank Sparcard immer noch die lukrativste. Diese Variante erscheint zunächst ungewöhnlich, funktioniert aber weltweit.

Vorteile: optimaler Wechselkurs, großes Angebot an VISA-Geldautomaten in Israel (bei Leumi und Hapoalim), sicher, weil ohne Geheimnummer Missbrauch nicht möglich ist, Geld abheben gleich im Flughafengebäude, geringe Abhebungsgebühr in Höhe von 5,50 Euro (vorher 5,99 Euro).
Nachteile: Benutzerführung der Geldautomaten auf Hebräisch und Englisch, geringe Beträge lohnen sich nicht und sollten bei Geldwechsler direkt vor Ort eingetauscht werden.

Auswahl des Geldbetrages in Shekel. (© Matthias Hinrichsen)

Geldwechselstube in der Altstadt von Jerusalem. (© Matthias Hinrichsen)

Geldumtausch – Geldwechselstuben

Die kleinen Geschäfte sind unübersehbar und in der Regel seriös. Dennoch sollte der Wechselkurs verglichen werden. Geldwechselstuben finden Sie auf den Flughäfen und in touristischen Orten. Auf keinen Fall sollten Sie im Flughafen tauschen, denn dort gibt es einen horrenden Aufschlag, der den zweitschlechtesten Wechselkurs ergibt. Schrecken Sie nicht vor den kleinen Händlern in den Städten zurück. In der Regel sind sie vertrauenswürdig, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Sie sind staatlich lizensiert und werden dementsprechend überwacht.

Geldumtausch – Banken

Eine weitere Möglichkeit, Geld umzutauschen ergibt sich bei den Banken. Doch größer ist nicht immer besser oder billiger. Sie sollten auf jeden Fall den Wechselkurs zu den Geldwechselstuben vergleichen. Banken arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie eine kleine Geldwechselstube: die Differenz zwischen Ein- und Verkauf ist ihr Verdienst. Geldwechselstuben sind dahingehend flexibler.

Auswahl des Geldbetrages in Shekel. (© Matthias Hinrichsen)

Auswahl des Geldbetrages in Shekel. (© Matthias Hinrichsen)

Geldumtausch – Kreditkarte

Bargeld mittels der Kreditkarte abzuheben ist stets die teuerste Variante und daher nicht oder nur im Notfall empfehlenswert. Die Commerzbank wirbt zwar mit dem kostenlosen Abheben von Bargeld an alles VISA-Geldautomaten (mit einer VISA-Card), doch hat die Bank einen Commerzbank-Fixingkurs zugrunde gelegt, der rund vier Prozent (!) unter dem üblichen Wechselkurs liegt. Das bedeutet, dass die Commerzbank mit versteckten Gebühren arbeitet und den gutgläubigen Kunden abzockt. Das Bezahlen mit Kreditkarte kann sich dann lohnen, wenn der Wechselkurs zum US-Dollar günstig genug ist. Einzukalkulieren sind 1,5 Prozent Auslandsgebühr.

Geldumtausch – unsere Empfehlung

Eröffnen Sie zwei Postbank Sparcard 3000 direkt und verteilen Sie das Urlaubsgeld mit ausreichender Reserve auf beiden Sparcards. Überprüfen Sie vor Abreise die Funktion der Geldkarten durch Abheben des geringsten Betrags an einem deutschen Geldautomaten der Postbank. Nehmen Sie eine kleine Bargeldreserve in Euro mit, so sind Sie flexibel beim quasi Geldumtausch. Sie können fast überall mit einer Kreditkarte bezahlen und erhalten so den tagesaktuellen Wechselkurs, Ihr Konto wird jedoch 1,5% Auslandsgebühr belastet, zudem erhalten Sie einen schlechteren Wechselkurs gegenüber Geldabhebung mit der Postbank Sparcard.

>>> Aktueller Währungsrechner Euro in Schekel auf www.finanzen.net

Sie benötigen in jedem Fall die israelische Landeswährung Shekel in Ihrem Portemonnaie, zum Beispiel auch um die Dinge des alltäglichen Lebens kaufen zu können. Händler auf dem Mahane Yehuda Markt sind nicht auf die Annahme ausländischer Währung vorbereitet. Warum auch, denn der Wert der israelischen Währung steigt ständig im Vergleich zum Euro oder US-Dollar.

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