Sind Israel-Reisende in Gefahr?
|

Sind Israel-Reisende in Gefahr?

Touristische Orte und Stätten in Israel sind nicht betroffen von dem aktuellen Konflikt. Christen können ungehindert den Ölberg besuchen. (Symbolfoto © Matthias Hinrichsen)

Touristische Orte und Stätten in Israel sind nicht betroffen von dem aktuellen Konflikt. Christen können ungehindert den Ölberg besuchen. (Symbolfoto © Matthias Hinrichsen)

BERLIN/JERUSALEM (im) – Am Montag- und Dienstagabend gab es in der Mitte Israels Sirenenalarm, unter anderem auch in Tel Aviv, Jerusalem und Be’er Sheva. Die radikal-islamische Hamas feuerte mehrere Dutzend Raketen aus dem Gaza-Streifen in Richtung Israel ab. Einige von ihnen konnten durch das israelische Raketenabwehr-System „Iron Dome“ noch in der Luft vernichtet werden, die anderen gingen auf meist unbewohntem Gebiet nieder. Touristische Orte im Norden des Landes beispielsweise rund um den See Genezareth oder der Badeort Eilat im Süden sind nicht von den Attacken betroffen.

Update 9.7.14, 17.11 Uhr: „Iron Dome“ fängt weitere Raketen über Tel Aviv ab.

Update 9.7.14, 15.00 Uhr: Zwei Raketen sind am Mittwochnachmittag 45 km nördlich von Tel Aviv niedergegangen in Zikhron Ya’akov (nahe Caesarea maritima), 165 km entfernt vom Gaza-Streifen. Ein Mann wurde durch Geschosssplitter leicht verletzt. Die Tatsache, dass Hamas-Raketen weit mehr als 100 km weit fliegen, erhöht die Gefahrensituation. Im Bedarfsfall wenden sich Besucher des Landes an die Deutsche Vertretungen in Israel.

Hinweis der israelischen Botschaft in Berlin: Für Smartphones wurde die App „Red Alert Israel“ entwickelt, die jeden Alarm, egal wo in Israel, auf dem Smartphone auslöst. https://itunes.apple.com/de/app/red-alert-israel/id873642097?mt=8

Das Raketen-Abwehr-System

Das Raketen-Abwehr-System „Iron Dome“wird beim Schutz großer Städte eingesetzt. (Symbolfoto © IDF)

Weltweit hat die Eskalation zwischen radikalen Palästinensern und Israelis für Bestürzung und Unruhe gesorgt. Am Dienstag titelte ein Online-Magazin für Kreuzfahrtreisen: „Raketenangriff auf AIDAdiva in Ashdod“, nachdem bei Auslaufen des Schiffes Raketen der Hamas in der Luft vernichtet worden sind, die in nördlicher Richtung abgefeuert worden waren. Die Reederei selbst sprach auf Facebook und in einer Pressemitteilung von Kleinstteilen, die auf dem Schiff gefunden wurden. Übertreiben manche Medienvertreter maßlos? Wie sieht die Situation in Israel tatsächlich aus?

Das israelische Tourismusministerium erklärt am Mittwoch, dass die Auswirkungen durch diesen Konflikt auf den Tourismus minimal seien. Alle touristischen Ziele gingen ihrem gewöhnlichen Tagesgeschäft nach und seien uneingeschränkt geöffnet. Die für den Tourismus verantwortlichen Behörden in Israel sind für alle möglichen Szenarien gewappnet, um Touristen in jeglicher Form zu schützen. Derzeit befinden sich rund 100.000 ausländische Gäste im Land, die dort ihren Urlaub verbringen.

Ende 2012 befanden sich ebenfalls rund 100.000 Touristen im Heiligen Land, von denen nicht einer zu Schaden kam. Israel muss schon seit Jahrzehnten mit Übergriffen palästinensischer Radikaler leben und hat sich dementsprechend eingerichtet. Die Sicherheitsvorkehrungen im Land zählen zu den höchsten weltweit, von daher sind Einheimische und Besucher des Landes wenig gefährdet. Das deutsche Auswärtige Amt gibt Reisehinweise für jedes Land heraus, auch für Israel. Dort sind aktuelle Einschränkungen bei Reisen nach Israel genannt.

Das israelische Militär geht in den letzten Tagen gezielt gegen Terroristen im Gaza-Streifen vor, um weitere Raketenbeschüsse zu verhindern, die nicht selten aus Wohngebieten erfolgen. Über dem Großraum Tel Aviv sind nach Militärangaben zahlreiche Raketen durch das „Iron Dome“-System vernichtet worden. In der Nacht zum Mittwoch sei der reguläre Betrieb des Internationalen Flughafens Ben Gurion nach Tel Aviv wieder aufgenommen, nachdem zuvor diverse Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet worden waren, wie beispielsweise das Ändern von Flugkorridoren, teilte ein Sprecher des Flughafens mit.

Alles ganz normal: Im Kibbutz Mashabe Sade beginnt der Hebräisch-Kurs pünktlich am Donnerstag. (© Kibbutzimmer)

Alles ganz normal: Im Kibbutz Mashabe Sade beginnt der Hebräisch-Kurs pünktlich am Donnerstag. (© Kibbutzimmer)

Das Kibbutz Mashabe Sade 30 km südlich von Be’er Sheva, teilt mit, dass alles wie gewohnt läuft. Dort beginnen am Donnerstag die Hebräisch-Kurse des Sommer-Programms. Und auch der deutschsprachige Tour-Guide Yair Tzadok, derzeit in Jerusalem, spricht von einem relativ normalen Alltag, trotz der gestern in dieser Richtung abgefeuerten Raketen, die nur geringen Schaden anrichteten, Menschen sind nicht verletzt worden. Die Internetseite katholisch.de rief auf Facebook zum Gebet für die Menschen in Israel auf und lehnte sich dabei an Psalm 122 an, in dem um Frieden für Jerusalem gebeten wird. Auf >>> Spiegel Online ist ein Beitrag veröffentlicht, der Einblick in die Lage im Gaza-Streifen und die Absichten der Hamas sehr gut darstellt.

Startseite