Siegergemeinde auf ihrer Tour durch Israel
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Siegergemeinde auf ihrer Tour durch Israel

Die Schwaben sind am Ziel in der Pater Noster-Kirche in Jerusalem. (© Martina Schubert/IGTO)

Die Schwaben sind am Ziel in der Paternosterkirche in Jerusalem. (© Martina Schubert/IGTO)

JERUSALEM (siv) – Im Gemeindewettbewerb „Unsere Reise nach Jerusalem“ des Israelischen Verkehrsbüros hatte die Landeskirchliche Gemeinschaft Stetten vor den anderen Mitgemeinden die Nase vorn und durfte mit 20 Person zu einer einwöchigen Reise ins Heilige Land aufbrechen. Am Donnerstag, den 5. Februar in diesem Jahr begann die von „Biblische Reisen“ organisierte Reise, heute am 12. endet sie. Nach Anreise und einer Erkundungstour durch Galiläa ist die Gruppe am Montag in Jerusalem eingetroffen. Martina Schubert berichtet von den Erlebnissen.

Nach der ersten Nacht im Jerusalemer Hotel im Osten der Stadt machten sich die Reisenden auf zur Paternosterkirche, die Stätte, an der Jesus seinen Jüngern das Vater Unser gelehrt haben soll. In der Kirche hängen 140 Übersetzungen des christlichen Gebets, auch in Deutsch, Plattdeutsch und deutscher Blindenschrift. Die Schwaben meinten im Rahmen des Gemeindewettbewerbs des Israelischen Verkehrsbüros, Schwäbisch fehle noch in der Sammlung der großflächigen Tafeln. Sie kündigten mit einem Augenzwinkern an, ihre Fließen mit dem „Vaddr unsr em Himml“ in der Kirche anzubringen. Das machten sie letztendlich nicht, jedoch punkteten die Schwaben bereits zuvor mit ihrer Idee im Wettbewerb.

Anschließend spazierten die Reisenden den Ölberg hinunter, von dem sie einen Blick über den Platz des ehemaligen Tempels und den Felsendom hatten. In Jerusalem war es kalt – 10 bis 12 Grad Celsius. Der Wind schien ein Begleiter der Gruppe zu sein und die Schwaben packten sich in warme Kleidung und Mützen ein. Ihr Weg führte sie zum Garten Gethsemane, im dem sehr alte Ölbäumen stehen, und zur Kirche der Nationen.

In der Altstadt Jerusalem besuchten sie den Teich Bethesda, an dem Jesus einen Mann geheilt haben soll, der 38 Jahre lang gelähmt war. In der benachbarten Kirche St. Anna – der Mutter von Maria gewidmet – stimmte die Gruppe die Lieder „Lobe den Herrn“ und „Vater, unser Vater“ an. Nach einer kurzen Stippvisite in der Grabeskirche gelangten die Reisende noch zu der Stätte, an der Golgatha vermutet wird.

Andrea Schmid trägt auf dem Boden liegende Äste aus dem Wald. (© Martina Schubert/IGTO)

Andrea Schmid trägt auf dem Boden liegende Äste aus dem Wald. (© Martina Schubert/IGTO)

Am Dienstag hieß es für einen halben Tag: Ab in die Natur. Im Februar grünt das Land. Der Mandelbaum mit seinen zartrosa Blüten ist der erste Baum im Jahr, der im Heiligen Land blüht. Die Zeit beginnt um den Feiertag Tu BiSchwat, dem sogenannten Fest der Bäume. In dem Jerusalem-Wald um Yad Vashem blühen Anfang Februar nicht nur die Mandelbäume, auch Anemonen und Alpenveilchen. Reiseleiterin Sandra Carmeli erklärte den Reisenden den Jüdischen Nationalfonds, der sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, das Land mit Bäumen zu bepflanzen.

Da aktuell das Schmittah- oder auch Schabbat-Jahr läuft, in dem der Boden nicht bearbeitet wird, pflanzten die Reisenden keine Bäume, übernahmen jedoch eine andere Freiwilligen-Arbeit. Im Jerusalemwald auf dem Berg der Erinnerung räumten die Touristen Zweige, kleinere Äste und Zapfen aus dem Wald. Dieses auf dem Waldboden liegende Material könne bei einem Waldbrand dazu führen, dass sich dieser schneller ausbreitet, erklärte Carmeli. Mit Gartenhandschuhen ausgerüstet sammelte Reisegruppe dieses brennbare Material vom Boden des Jerusalemwaldes auf. Nach getaner Arbeit hatten die Schwaben Vorschläge, um diese Aufräumarbeiten zu verbessern: einen Rechen nutzen und Körbe bereitstellen, in denen die kleineren Teile gesammelt werden können.

Am Nachmittag besuchte die Reisegruppe die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dies bewegte die Gruppe und führte zu Gesprächen, auch über den aktuellen Antisemitismus in der Gesellschaft.

(© Martina Schubert/IGTO)

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