Pilgern im Heiligen Land – auf Jesu Spuren

Der See Genezareth vom Berg der Seligpreisungen aus. (© Matthias Hinrichsen)
Es ist Zeit für ein Gebet. In der morgendlichen Stille und fernab tosendem Großstadtlärms, fällt es den meisten leicht, sich dem Gespräch zu Gott hinzugeben. Zu lauschen, ob er in dieser Minute eine persönliche Botschaft hat, oder einfach um Dank zu sagen für die Natur oder auch diese Reise. Ihr Reisebus wartet am Fuß der Hügelkette und bringt sie in das nahegelegene historische Kapernaum. Grundmauern aus schwarzem Basalt markieren die einstigen Wohnhäuser, darunter auch das von Petrus, überbaut durch einen modernen achteckigen Kirchenbau. Etwas seitlich sitzen verschiedene Pilgergruppen unter schattigen Taboreichen im Garten zusammen, halten Gottesdienst, thematisieren die passenden Bibelstellen im Matthäus- oder Johannes-Evangelium oder genießen einfach das milde Mittelmeerklima.

Überreste des einstigen Kapernaum vor dem erhöhten Kirchengebäude. (© Matthias Hinrichsen)
Nach einer erholsamen Nacht in Tabgha, neben blühenden Mango-, Bananen- und Olivenplantagen, unternimmt die Pilgergruppe einen kurzen Abstecher in die Brotvermehrungskirche. Von Benediktinermönchen gepflegt, wird auch sie wegen ihrer wunderschönen Bodenmosaike und dem Stein, auf dem Jesus das Brot geteilt haben soll, gerne besucht. Dann geht es am Westufer Richtung Süden. Kurz hinter dem Abfluss des Jordans aus dem See Genezareth, ragen terrassenförmige Stufen in das seichte Flusswasser. Die Taufstelle Yardenit ist jedes Jahr Treffpunkt Zehntausender Pilger aller Kontinente, für viele erfüllt sich dort der Wunsch nach einer Taufe im Jordan.

Taufstelle Yardenit am Jordan.(© Matthias Hinrichsen)
Bei der Weiterfahrt nach Jerusalem tauscht sich Anke Zander mit ihrem Mann Stephan und den Mitreisenden über den Ölberg, den Leidensweg Jesu, die letzten Stunden vor der Kreuzigung und die Auferstehung aus, und sie sind gespannt auf das, was sie erwartet. Jerusalem ist schon seit Jahrtausenden ein umkämpfter Ort von Königen und Religionsführern, deren Bauten Pilgerziele mit großer Anziehungskraft sind. Die meisten Gruppen beginnen auf dem Ölberg mit der unvergleichlich prachtvollen Aussicht auf die Heilige Stadt. Von dort aus führt der Palmsonntagsweg, auf dem Jesus nach Jerusalem gelangte, vorbei an der Kapelle Dominus Flevit und dem Garten Gethsemane, durch das Kidrontal zum Löwentor in der Altstadtmauer Jerusalems.

Vom Ölberg hat man einen fantastischen Blick auf Jerusalem. (© Matthias Hinrichsen)
Viele Gläubige lassen sich von den 14 Stationen der Via Dolorosa bis in die Grabeskirche leiten, freitags gegen 15.00 Uhr ist der Höhepunkt mit einer Prozession der Jerusalemer Franziskaner-Mönche. Zanders werden in den nächsten Tagen sich Zeit nehmen für einen Abstecher zur Geburtskirche nach Bethlehem, aber auch in Jerusalem wollen sie noch ausgiebig die Altstadt erkunden, ein Ausblick vom Turm der Erlöserkirche genießen und natürlich auch die Klagemauer besichtigen.
Besucherinformationen
Für weitere Informationen steht Ihnen das Staatliche Israelische Verkehrsbüro in Berlin zur Verfügung und sendet auch gerne Unterlagen per Post zu.