Gepäckaufgabe im Flughafen Ben Gurion wird beschleunigt

Digitale Touch-and-Play-Prozesse für schnellere Kofferaufgabe

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Gepäckaufgabe im Flughafen Ben Gurion wird beschleunigt

Flughafen Ben Gurion Abflughalle

Warteschlangen beim Einchecken im Flughafen Ben Gurion (© Matthias Hinrichsen)

TEL AVIV (im) – Der internationale Flughafen Ben Gurion in Israel wird bis 2023 verschiedene Bereiche wie die Gepäckaufgabe digitalisieren, so die israelische Flughafenbehörde (IAA) in einer Pressemitteilung. Vorgänge wie Gepäckaufgabe und weitere Abläufe im Flughafen sollen beschleunigt werden und so die Wartezeiten der Flugreisenden verkürzt werden. Im Sommer gab es auch in diesem Flughafen erhebliche Verzögerungen beim Einchecken, sodass Passagiere bis zu vier Stunden vor Abflug im Flughafen sein mussten. Grund war fehlendes Personal, das in der Coronapandemie entlassen wurde.

Durch die Digitalisierungsmaßnahmen sollen die einzelnen Schritte vor einem internationalen Flug in einen unabhängigen „Touch-and-Play“-Prozess überführt werden: Passagiere können ihre Koffer dann an neu errichteten Kiosken wiegen, je nach den Anforderungen der verschiedenen Fluggesellschaften für Übergewicht bezahlen und Gepäckaufkleber ausdrucken. Der Kofferaufkleber wird an den Förderbändern gescannt, und das Gepäck wird von dort aus in den Frachtraum des Flugzeugs befördert. Für das digitale Flughafenprojekt werden mehr als 50 Millionen Schekel, umgerechnet 15 Millionen Euro, bereitgestellt.

Die Fluggäste werden erst dann einer Sicherheitskontrolle unterzogen, wenn sie den Check-in für ihren Flug abgeschlossen haben, entweder online oder an einem der Automaten, die in den Abflughallen des Flughafens installiert werden. Die meisten der für die Ausreise erforderlichen Vorgänge werden online und auf digitalem Wege abgewickelt, um den Komfort für Fluggäste zu optimieren. Darüber hinaus plant die IAA eine Erweiterung des Sicherheitsbereichs zur Kontrolle des Handgepäcks. Dazu werden in der Abflughalle an 24 Handgepäckkontrollständen weitere Technik installiert. Dies soll die Wartezeiten für Reisende ohne aufzugebendes Gepäck verkürzen.

Die Anzahl der Self-Checkin-Säulen wurden ab 2015 erheblich erhöht. (© Matthias Hinrichsen)

Die Anzahl der Self-Checkin-Säulen wurden ab 2015 erheblich erhöht. (© Matthias Hinrichsen)

Die 2013 erstmals installierten Self-Check-In-Säulen in der Abflughalle können Passagiere nutzen, um den Vorgang am Schalter abzukürzen. Offensichtlich konnten sie nicht die erhoffte Verkürzung herbeiführen. Eine andere wirkungsvolle Maßnahme jedoch war die Einführung der unterirdischen Röntgen-Station für das aufgegebene Gepäck. Musste sich früher jeder Gast an einem Röntgenautomaten anstellen, was erhebliche Wartezeiten verursachte, konnten die Flughafenverantwortlichen hier erfolgreich gegensteuern. Bei der geringen Personaldecke heutzutage ist der nächste Schritt die Digitalisierung der Gepäckaufgabe. Auch bei der Einreise wurde bereits digitalisiert. Bevor Fluggäste an die Einreiseschalter gehen, müssen sie einen Einreiseschein an einem Reisepass-Automaten erstellen lassen.

Automat für Aufenthaltsticket in Israel

An diesen Automaten erhält man das Aufenthaltsticket für Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Die IAA schätzt, dass im Jahr 2022 insgesamt 18 Millionen Passagiere vom Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv abfliegen werden und prognostiziert bereits für das kommende Jahr einen Anstieg von 24 Millionen Flugreisenden. Israels Tourismus ist weiterhin auf Erholungskurs: Im Juli dieses Jahres wurden insgesamt 249.000 touristische Einreisen gezählt. Damit liegt die diesjährige Juli-Statistik nur noch 22,6 Prozent unter der des Rekordjahres 2019. Diese Zahlen deuten auf einen anhaltenden Erholungstrend beim Incoming-Tourismus nach Israel hin. Für den Juli liegt Deutschland bei der Anzahl der Besucher aus Europa mit insgesamt 10.400 Einreisen auf Platz vier.

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