Tel Aviv will Elektro-Kleinfahrzeuge vermieten
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Tel Aviv will Elektro-Kleinfahrzeuge vermieten

Der Stadtflitzer Renault Twizy könnte künftig in Tel Aviv für sauberere Luft sorgen. (© Renault)

Der Stadtflitzer Renault Twizy könnte künftig in Tel Aviv für sauberere Luft sorgen. (© Renault)

TEL AVIV (im) – Die Verwaltung der israelischen Mittelmeermetropole soll eine Vermietung von Elektro-Kleinfahrzeugen für das Stadtgebiet vergleichbar dem Fahrradverleihsystem Tel-O-Fun in Erwägung ziehen. In erster Linie solle die Umweltbelastung in Tel Aviv gesenkt werden, zudem würden kostenlose Parkplätze für die Fahrzeuge geschaffen. Verwaltungsdirektor Menachem Leibe kündigte eine internationale Ausschreibung für 2013 an, so das israelische Nachrichtenportal Haaretz.

Inzwischen verfügen einige Hersteller über Kleinstwagen mit Elektroantrieb. Neben dem französischen Hersteller Renault mit dem Modell Twizy, könnten auch die deutschen Hersteller Smart und ein deutsches Konsortium mit dem Street-Scooter eine Rolle spielen. Preislich liegen alle weit unter 10.000 US-Dollar und eignen sich aufgrund ihrer geringen Abmaße sehr gut für den Stadtverkehr, denn dafür sollen sie ausschließlich gedacht sein.

Das israelische Unternehmen Better Place hat bereits Erfahrungen mit dem Renault Fluence Z.E., von dem vor einem Jahr 100 Exemplare auf israelischen Straßen verkehren. Zwar sind im ganzen Land Elektrotankstellen mit Tauschvorrichtung gebaut, doch die stehen fast ungenutzt herum. Für den innerstädtischen Verkehr werden kleine Fahrzeuge benötigt, die japanische Hersteller derzeit nicht anbieten können. Warum Japaner? Die sind bei den Israelis sehr beliebt, weil sie zuverlässig und preiswert sind. So für die Liste der meistverkauften Autos seit Jahren der Mazda 3 an.

Alternativ werden Elektro-Roller in Erwägung gezogen, doch damit ist die Stadt schon übervoll. (© Matthias Hinrichsen)

Alternativ werden Elektro-Roller in Erwägung gezogen, doch damit ist die Stadt schon übervoll. (© Matthias Hinrichsen)

Die Stadtverwaltung soll alternativ an Elektrorollern Interesse zeigen. Die ganze Stadt ist voll von den zweirädrigen Flitzern, allerdings in lauter und stinkender Benzinausführung. Mit dem System ist die Hoffnung verbunden, dass viele Bewohner Tel Avivs ihr eigenes Fahrzeug stehen lassen oder auf ein Zweitauto ganz verzichten. Die anfänglichen Mietzeiten sollen auf eine halbe Stunde begrenzt sein.

In Paris, aber auch in vielen deutschen Städten, zahlen die Nutzer eines Fahrzeugmietsystems eine Jahresgebühr zuzüglich einen Beitrag bei jeder Nutzung. Kritiker entgegnen, dass sich die Fahrzeuge nur Wohlhabende leisten könnten und für Geringverdiener dieses Angebot zu teuer wäre. Dazu käme, so ein Mitglied der Opposition, dass der Aufbau dieses Auto-Verleihsystems aus Mitteln des öffentlichen Personennahverkehrs erfolgen würde, zu Lasten der regelmäßigen Benutzer, was er für unfair hielte.

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