Deutsches Elektro-Auto „Street-Scooter“ für Israel?
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Deutsches Elektro-Auto „Street-Scooter“ für Israel?

Der in Deutschland entwickelte StreetScooter könnte auch in Israel hervorragend eingesetzt werden. (© StreetScooter)

Der in Deutschland entwickelte StreetScooter könnte auch in Israel hervorragend eingesetzt werden. (© StreetScooter)

AACHEN/TEL AVIV (im) – Nur 7.000 US-Dollar (5.400 Euro) soll der „Street-Scooter“ kosten und stammt von einem deutschen Entwicklungskonsortium mit Hauptsitz in Aachen. Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2011 wurde ein Prototyp des Elektroflitzers vorgestellt und sorgt auch im Nahen Osten für reges Interesse, so auch in Israel.

Dort verkehren viele ältere, gehbehinderte Menschen innerhalb von Kibbuzim mit einem elektrobetriebenen Golfwagen, um die Distanzen auf den oft riesigen Arealen zu überwinden. Auf den Straßen von Jaffa werden diese Wagen auch im öffentlichen Straßenverkehr genutzt, da sie auf Kurzstrecken sehr wirtschaftlich und flexibel sind. Doch sind diese Gefährte für diesen Zweck nicht zugelassen und bergen für Fahrer und Beifahrer erhebliches Verletzungspotenzial im Falle eines Unfalls. Golfwagen verfügen über keinerlei Knautschzonen, Seitenaufprallschutz oder sonstige Sicherheitseinrichtungen von handelsüblichen Pkws.

Die große Heckklappe des StreetScooter für ausgiebige Einkäufe oder Kleintransporte. (© StreetScooter)

Die große Heckklappe des StreetScooter für ausgiebige Einkäufe oder Kleintransporte. (© StreetScooter)

Der neue „Street-Scooter“ ist für den öffentlichen Straßenverkehr konzipiert, kann bis zu drei Personen samt Fahrer befördern, ist bis zu 125 km/h schnell mit einem Aktionsradius von 120 Kilometern, danach muss er wieder an die Steckdose. Der Hersteller bezeichnet den Wagen als „das erste elektrische Kurzstrecken-Fahrzeug der Welt und zugleich das erste seiner Klasse: ein so genanntes SDV (Short-Distance-Vehicle)“. Mit dem Elektroantrieb könnte der Kleinstwagen auch optimal im Stadtverkehr von Jerusalem, Tel Aviv, Haifa, aber auch Tiberias und Nazareth genutzt werden. Vielerorts sind die Straßen verstopft und stoßen massenweise Kohlendioxid und weitere Schadstoffe aus.

Der Innenraum des StreetScooter ist funktionell und modern eingerichtet. (© StreetScooter)

Der Innenraum des StreetScooter ist funktionell und modern eingerichtet. (© StreetScooter)

Was also fehlt, den Wagen auf israelische Straßen zu bringen? In erster Linie Zeit. Der Geschäftsführer Achim Kampker ist derzeit viel unterwegs und knüpft geschäftliche Kontakte. Die ersten Produktionsreihen für Modellversuche werden 2013 und 2014 ausgeliefert. Zielgruppe für die erste Phase sind Flottenbetreiber wie Städte, Unternehmen oder auch mobile Pflegedienste. Mit 10 bis 12.000 Euro Stückpreis liegt der Preis zwar erheblich höher als für die geplante Großserie, die für Endverbraucher ab 2015 für erschwingliche 7.000 US-Dollar vom Band laufen soll, dennoch dürfte der baldige Einsatz ein großer Schritt in die elektromobile Zukunft sein. Öffentliche Stromtankstellen werden gerade in Ulm, Hamburg oder Paris in großem Umfang errichtet.

In Tel Aviv hat sich in rasender Geschwindigkeit der öffentliche Fahrradverleih etabliert, Elektroautos könnten der nächste mobile Schritt sein. Als kommerzielle Einsatzzwecke kämen unter anderem Mietwagen, individuelle Stadtrundfahrten mit Audioführung wie im Museum und Kurierfahrten infrage.

Die israelischen Großstädte mit erheblich reduziertem Lärmniveau und Emissionsbelastung und tausenden preiswerten und surrenden Elektrovehikeln, das ist eine Vision, die sehr schnell real werden könnte.

>>> Website Street-Scooter

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