26. Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg

6.-13. September 2020

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26. Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg

26. Jüdisches Filmfestival Berlin-Brandenburg vom 6. bis 13. September 2020.

26. Jüdisches Filmfestival Berlin-Brandenburg vom 6. bis 13. September 2020. (© JFBB-Plakatausschnitt)

BERLIN (im/jf) – Zum 26. Mal öffnet sich der Vorhang und präsentiert vom 6. bis 13. September 2020 das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg vielseitig, spannungsreich, komplex,
plural, lustig wie traurig mit großem Filmprogramm! In diesem Jahr ist vieles besonders, so auch beim Festival. Als sogenanntes Hybrid-Festival finden die Vorfürungen erstmalig im Kino und online statt, was die Möglichkeit eröffnet hat, regionale Grenzen zu überschreiten. Ein Novum in der Geschichte des Filmfestivals.

Eröffnungsfilm

Eröffnungsfilm „Incitement“ beim 26. Jüdischen Filmfestival Berlin-Brandenburg. (© Rabin Project)

Die Veranstalter zeigen in diesem Jahr größtenteils filmische Neuheiten, darunter INCITEMENT (Israel 2019), Israels Vorschlag für die Oscars 2020, der die Radikalisierung bis hin zum Attentat auf Yitzhak Rabin aus der Sicht des Attentäters beleuchtet. Oder die Oscarnominierung THOSE WHO REMAINED (Ungarn 2019), in der die Traumata und Bewältigungsversuche zweier Holocaust-Überlebender erzählt werden. Der Dokumentarfilm THERE ARE NO LIONS IN TEL AVIV (Israel 2019) lässt uns Löwen und Tiger in Tel Aviv beobachten und UNDERGROUND BALLETT (Israel 2019) begleitet den Alltag einer Ballettschule – direkt unterm Teddy-Fußballstadion in Jerusalem. Außerdem im Programm ist die Serie DAYAN: THE FIRST FAMILY (Israel 2019) und mit THE JUGGLER (USA) aus dem Jahr 1953 erinnern wir an die 2020 verstorbene Hollywood-Legende Kirk Douglas.

Der Film HUMMUS! THE MOVIE (USA/Israel 2015) aus dem Bildungsprogramm des Veranstalters „SawIt“ steht kostenlos online zur Verfügung und beweist, dass eine gemeinsame Liebe zu Hummus Grenzen, zumindest teilweise, überwinden kann. Eine Vielzahl der Online-Filme verfügt über wahlweise deutsche oder englische Untertitel, sodass keinerlei sprachliche Barrieren im Wege sind.

Festivalpatin für das 26. Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg ist in diesem Jahr eine besondere Ehre, Katharina Thalbach. Die überaus vielseitige und wandelbare Schauspielerin, Regisseurin und Synchronsprecherin ist Teil einer der bekanntesten Theaterfamilien in Deutschland und begeistert seit Jahrzehnten ihr Publikum. Bereits als Kind steht sie regelmäßig vor der Kamera. Mit 13 Jahren wird sie Meisterschülerin von Helene Weigel und ist heute von Theaterbühnen, Kino- und Fernsehproduktionen in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Für ihre Leistungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis als beste Darstellerin, dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayrischen Filmpreis, dem Verdienstorden des Landes Berlin, dem Bundesverdienstkreuz, dem Deutschen Hörbuchpreis für ihr Lebenswerk und dem Ernst-Lubitsch-Preis. Katharina Thalbach ist in ihren Rollen authentisch, voller Emotionen, wandelbar und Brückenbauerin zwischen unterschiedlichen Lebenswelten – wie die facettenreichen Filme des JFBB auch.

Für das 26. Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg, erarbeiteten Nicola Galliner (Festivalleitung) und Esra Rotthoff (Art-Direktion JFBB seit 2019) ein Gestaltungskonzept, das die jüdische Traditon in neuem Licht präsentieren soll. Offen queere Genderdarstellung (Kleidung, Make-up), der Bezug zu Berlin-Brandenburg (Tefillin mit Brandenburger Tor) sowie eine expressionistische, farbenfrohe Umsetzung (Malerei auf dem Hintergrund sowie auf dem Protagonisten) sind entscheidende Stilmittel für eine zeitgenössisch offene Ikone jüdischer Kulturgeschichte. Das Plakatmotiv zeigt das Resultat der Verschmelzung all dieser Ebenen. Der Trailer wiederum zeigt das Anlegen der Tefillin sowie die gesamte Verwandlung des Schauspielers Alexander Wertman in eine von Esra Rotthoff geschaffene Kunstfigur und in das Gesicht des diesjährigen Festivals. Da das Festival in diesem Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie teilweise online stattfindet, war bei der grafischen Entwicklung die Metapher der Kinokarte als Logoerweiterung angedacht. Diese erinnert an die kleinen, von einer Rolle abgerissenen Zettel, die einem den Einlass ins Kino gewähren.

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