Elf Prozent weniger Wasser fließen in den See Genezareth

Neubau von weiteren Entsalzungsanlagen nötig

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Elf Prozent weniger Wasser fließen in den See Genezareth

Auch wenn in den letzten Wochen starke Regenfälle größere Mengen Wasser in den See Genezareth gespült haben, so ist die langfristige Prognose alarmierend.

See Genezareth: Die langfristige Prognose ist alarmierend. (© Matthias Hinrichsen)

GINNOSAR (im) – In den letzten 20 Jahren reduzierte sich der Zufluss von Wasser in den See Genezareth um rund elf Prozent, das geht aus einem Bericht der israelischen Wasserbehörde vor, der jetzt veröffentlicht wurde. Die natürlichen Wasserressourcen zwischen Mittelmeer und Jordan seien demnach sogar um 13 Prozent in diesem Zeitraum zurück gegangen. Nach Ansicht der verfassenden Wissenschaftler werden sich die Wasserressourcen auch in Zukunft aufgrund des Klimawandels verringern.

Mitarbeiter des israelischen hydrologischen Instituts und er Wasserbehörde hatten ein umfassende Studie bezüglich der jährlichen Niederschlagsmengen durchgeführt. Zudem untersuchten sie die Auswirkungen auf den See Genezareth, dem wichtigsten Wasserreservoire in Israel, die Grundwasser führenden Schichten und die Grundwasservorkommen, teilt das israelische Nachrichtenportal Haaretz mit. Die vorige Studie erfolgte für den Zeitraum von 1973 bis 1992, die aktuelle von 1992 bis 2009.

Im Jahresdurchschnitt erreichen den See Genezareth zwischen 1950 und 1980 jährlich 505 Mio. m³ Wasser, zwischen 1980 und 2010 nur noch 385 Millionen Mio. m³ pro Jahr. Der Rückgang von elf Prozent wird als dramatisch bewertet, da er sich über einen relativ kurzen Zeitraum ergeben hat. Für die Zukunft wird ein weiterer Rückgang um etwa 15 Prozent erwartet.

Dem Bericht zufolge sind die Wasserspeicher, die vor dem See liegen ebenfalls von einem erheblichen Wasserrückgang betroffen. So sank im „Eastern Mountain Basin“ die Jahresmenge von 173 Mio. m³ auf 138 Mio. m³. Dieser Rückgang hänge auch mit der steigenden Entnahme von Grundwasser zusammen, in einigen Regionen seien die Brunnen bereits versiegt.

Diese Fakten könnten schwerwiegende Folgen für die Wasserversorgung Israels und der Palästinensischen Gebiete haben. In dem Bericht wird der Bau von weiteren Entsalzungsanlagen präferiert. Derzeit werden rund 300 Mio. m³ pro Jahr über solche Anlagen aus Salzwasser gewonnen. Empfohlen wird, die Wassermenge in den nächsten zehn Jahren auf das Doppelte zu erhöhen.

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