Straßenbahn in Tel Aviv wird 6 Jahre später fertig
So soll die fertige Straßenbahn in Tel Aviv aussehen. (© NTA)
TEL AVIV (im) – Ursprünglich sollte sie 2017 in Betrieb gehen, jetzt wird 2023 anvisiert. Das geht aus einem internen Bericht des Wirtschaftsprüfers Agis an das Finanzministerium hervor, so die israelische Wirtschaftszeitung Globes. Gründe für die Verzögerung sind Kostenüberschreitungen von 3 Mrd. Shekel (638 Mio. Euro), dazu kommen interne Differenzen beim für den Bau verantwortlichen Unternehmen NTA Metropolitan Mass Transit System Ltd. (NTA) zwischen dem neuen Generalmanager Itzhak Zuchman und Anhängern seines Vorgängers.
Anfänglich waren Baukosten von 2,5 Mrd. Shekel veranschlagt, Israels größte Tageszeitung Ha’aretz berichtete vor einem Jahr über Mehrkosten von zwei bis drei Mrd. Shekel, damals war schon über eine Bauverzögerung von drei Jahren die Rede. Im Januar diesen Jahres wurden in einem weiteren Bericht von Ha’aretz 15 Mrd. Shekel Gesamtbaukosten genannt.
Die NTA ist ein staatliches Unternehmen, das den Bau im Dezember 2010 übernahm, weil der vorige Auftragsnehmer, die Metro Transport Solutions (MTS), eine Finanzierung des Projektes nicht mehr sicherstellen konnte. Seinerzeit hieß es: „Das Projekt wird spätestens 2017 voll einsatzfähig sein“ bei festgesetzten Baukosten in Höhe von 10,7 Mrd. Shekel. Vor Kurzem dann wurde die Summe durch die NTA auf 14 Mrd. Shekel korrigiert, wobei nur 600 Mio. Shekel als tatsächliche Zusatzposten auftauchen. Die Gespräche zwischen Prüfern und NTA dauern weiter an.
Das geplante Straßenbahn-Netz von Tel Aviv soll acht Linien umfassen. Die Bauarbeiten zur Roten Linie wurden am 21. September 2011 aufgenommen. Sie ist 22 Kilometer lang, zehn Kilometer davon verlaufen unterirdisch. Auf der Strecke sind 33 Haltestellen eingeplant, bei einem durchschnittlichen Abstand von 500 Metern der zehn U-Bahn-Stationen, oberirdisch werden die Haltestellen im Mittel einen Kilometer auseinander liegen. Das geschätzte Jahres-Transportvolumen liegt bei 100 Millionen Menschen.
