Steinzeit-Funde im Süden Israels

Geschätztes Alter bis zu 250.000 Jahre

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Steinzeit-Funde im Süden Israels

Werkzeug aus der Steinzeit

Werkzeug aus der Steinzeit. (© Emil Eladjem, Israelische Altertumsbehörde)

JERUSALEM (im) – Archäologen haben nahe Dimona 20 Kilometer westlich des Toten Meeres Speerspitzen aus der Steinzeit freigelegt und zeigten sich überrascht, denn in dieser Gegend seien bislang keine Funde verzeichnet worden. Für die Ausgrabungsdirektoren, die Paläontologinnen Talia Abulafia und Maya Oron von der Israelischen Altertumsbehörde, sei dies der erste Beweis für eine nubische Feuersteinfertigung von prähistorische Menschen in diesem regionalen Bereich. Dort gibt es ein großes Feuersteinvorkommen, aus dem die Urzeit-Menschen Werkzeuge herstellen konnten. Der einzigartige Fund belegt eine Form der Feuersteinklopfmethode, bekannt als „Nubian Levallois“, die ihren Ursprung in Afrika hat.

Maya Oron Israelische Altertumsbehörde

Ausgrabungsleiterin Maya Oron. (© Emil Eladjem, Israelische Altertumsbehörde)

Forscher versuchen seit jeher, die Bewegungsrouten der Urzeit-Menschen zu erforschen. Die Feuersteinklopfmethode wird der modernen menschlichen Bevölkerung zugeschrieben, die vor 100.000 bis 150.000.000 Jahren in Ostafrika lebte und von dort in den Rest der Welt abwanderte. Zahlreich nubische Stätten wurde im letzten Jahrzehnt auf der arabischen Halbinsel entdeckt. Daraus resultierten Forscher, dass der moderne Menschen sich von Afrika aus über die Arabische Halbinsel ausgebreitet hat. Dimona ist nach Forscherangaben aktuell der nördlichste Punkt, an dem Feuersteinwerkzeuge gefunden worden sind, und markiere damit den Migrationsweg von Afrika nach Saudi-Arabien und von dort möglicherweise zum Negev, so die Archäologen weiter.

Das Ausgrabungsteam wurde von einheimischen Jugendlichen aus dem nahe gelegenen Dimona unterstützt. Laut der Archäologin des Bezirks Northern Negev bei der Israel Antiquities Authority, Svetlana Talis, arbeiten viele Jugendliche vor Ort als Sommerjob, um ihren Familien in der aktuell wirtschaftlich schwierigen von Corona zu helfen. „Dimona ist eine der Gemeinden, die am stärksten von der zweiten Welle des Coronavirus-Ausbruchs betroffen sind“, sagt Talis. Die Israelische Altertumsbehörde binde immer wieder Jugendliche und junge Erwachsene in ihre Ausgrabungen mit ein, um ihnen ihr eigenes kulturelle Erbe näher zu bringen.

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