Start der Jerusalemer Straßenbahn erneut verschoben?
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Start der Jerusalemer Straßenbahn erneut verschoben?

JERUSALEM (im) – Es erinnert an den Titel von Michael Endes Film „Eine unendliche Geschichte“, und in der Tat scheint die der Jerusalemer Straßenbahn Light Rail solch eine zu werden. Der Termin stand felsenfest: Am 7. April 2011, nach vierjähriger Verzögerung, sollte das Jahrhundertprojekt endlich für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden.

Straßenbahnfreunde hatten sich diesen Tag bereits rot im Kalender angestrichen, denn Israels und vor allem Jerusalems Weg in eine „begleiste“ Zukunft nimmt immer umfangreichere Gestalt an. Israel hat erkannt, dass es die Menschenmassen und Güter nicht mehr alleine auf der Straße bewegen kann. Zudem unternimmt Israels Tourismusminister weltweite Anstrenungen, das wichtigste Standbein des jüdischen Staates, den Tourismus, in Sieben-Meilen-Schritten auszubauen. Die sehen eine drastische Steigerung von jetzt 3,3 Millionen Besuchern in diesem Jahr, was schon Rekord ist, auf 5 Millionen bis 2015 vor. Und diese Touristen müssen bewegt werden. Besonders in Jerusalem herrscht von Sonntag bis Freitagnachmittag chaotischer Verkehr – am Shabbat dagegen sind nur die Araber unterwegs.

Doch nun steht erneuter Ärger ins Haus. Das Konsortium CityPass, verantwortlich für den Bau des gesamten Streckennetzes in der israelischen Hauptstadt, hat einen Antrag gestellt, die Strecke erst im November 2011 fertigstellen zu müssen, also sieben Monate später. Die Stadt Jerusalem und das Verkehrsministerium sehen keine Gründe für eine weitere Verzögerung, sagte der Projektsprecher Shmuel Elgrabli letzte Woche. Eine Schiedskommission wird die beteiligten Parteien anhören und eine Entscheidung treffen. Es wird bereits über eine Eröffnung im Sommer spekuliert.

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