Spuren erster Sesshaftigkeit im judäischen Schefela entdeckt
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Spuren erster Sesshaftigkeit im judäischen Schefela entdeckt

An dieser Stelle wurden Menschen vor 10.000 Jahren sesshaft und bauten erstmals Häuser. (© Sky View Company/Israel Antiquities Authority)

An dieser Stelle wurden Menschen vor 10.000 Jahren sesshaft und bauten erstmals Häuser. (© Sky View Company/Israel Antiquities Authority)

JERUSALEM (im) – In einer Baugrube zur Erweiterung der Autobahn 38 sind ein Hinweise auf einen 6.000 Jahre alten Kulttempel und 10.000 Jahre alte andere Gebäude freigelegt worden. Diese Altertümer geben einen einmaligen Einblick in die recht unbekannte Geschichte und menschliche Entwicklung dieser Region, so die israelische Altertumsbehörde. Es gibt Anzeichen, wonach die damalige Bevölkerung begannen, Pflanzen zu kultivieren und Tiere zu Hause zu halten, was die Anfänge der Stadtplanung darstellen würden.

Ein großes Tongefäß wird freigelegt. (© Israel Antiquities Authority)

Ein großes Tongefäß wird freigelegt. (© Israel Antiquities Authority)

Die ältesten Artefakte sind Töpferwaren, die auf ein Alter von 10.000 Jahren datiert werden. „Es ist das erste Mal, dass solch eine Besiedlungsstruktur im jüdäischen Schefela entdeckt wurden“ lautet die einhellige Ansicht der leitenden Archäologen Dr. Amir Golani, Dr. Ya’akov Vardi, Benyamin Storchan und Dr. Ron Be’eri. Die Art des Haus bauens sei völlig spektakulär, weil bis zu diesem Zeitpunkt Menschen nicht sesshaft waren und auf ständiger Wanderschaft auf der Suche nach Nahrung gewesen seien. Die benutzten Werkzeuge waren lebens- und überlebensnotwendig.

Warum die Siedlung aufgegeben wurde, ist von den Wissenschaftlern noch nicht geklärt. Neben dem Tempel und den Gebäuden wurden auch noch im angrenzenden Gebiet 6.000 Jahre alte Gebäude und eine Steinsäule neben diesen gefunden, die 1,30 Meter hoch ist und mehrere hundert Kilogramm wiege. Nach Aussagen der Grabungsleiter ist der sechsseitige Stein bearbeitet und geglättet sowie eine Fläche Richtung Osten ausgerichtet. Damit sei es wahrscheinlich, dass dort ein kultischer Tempel stand.

Ausgrabungsleiter Dr. Amir Golani sagt: „Diese große Ausgrabung bietet uns ein umfassendes Bild von Verlauf und Entwicklung und Siedlungsgeschichte über mehrere Jahrhunderte. So können wir deutlich in der Frühbronzezeit vor 5.000 Jahren einen Übergang zu einer städtischen Gesellschaft nachvollziehen.“ Es seien Gebäude und Gassen entstanden, die dieses belegen.

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