Schwarzwald kooperiert mit Karmel Nationalpark
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Schwarzwald kooperiert mit Karmel Nationalpark

Shaul Goldstein und Amit Dolev aus Israel (2./3. v.l.) mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nationalparks und Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl (4. v.l.). (© Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald)

Shaul Goldstein und Amit Dolev aus Israel (2./3. v.l.) mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nationalparks und Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl (4. v.l.). (© Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald)

STUTTGART/HAIFA (im) – Die beiden Nationalparks Schwarzwald und Mount Carmel in Israel wollen künftig zusammenarbeiten und ihre Kenntnisse austauschen. Dazu haben in dieser Woche Naturschutzminister Franz Untersteller und der Generaldirektor der Israel Nature and Parks Authority, Shaul Goldstein, und der Leiter der Nationalparkverwaltung, Thomas Waldenspuhl, am 23. Oktober einen sogenannten Letter of Intent in Stuttgart unterzeichnet. In diesem Zusammenhang trafen sich Mitarbeiter beider Nationalparks zu ersten Gesprächen und besichtigten verschiedene Orte im Schwarzwald.

Untersteller sagte während der Unterzeichnung: „Wir haben dasselbe Interesse daran, bedrohte Pflanzen und Tiere zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Mit der Partnerschaft schaffen wir eine Struktur, um voneinander zu lernen und damit den Naturschutz in Baden-Württemberg und Israel zu stärken.“ Es ist die erste Partnerschaft, die der Nationalpark Schwarzwald eingegangen ist. Es sei von größtem Nutzen für den noch jungen Nationalpark Schwarzwald, zu sehen und zu hören, wie es andere machen, so Untersteller weiter. Israel habe mit 41 Nationalparks einen reichen Erfahrungsschatz. „Wir freuen uns sehr auf eine intensivere Zusammenarbeit – ein Austausch zu vielen verschiedenen Themen, von der Besucherinformation über das Wildtiermanagement bis zur Forschung, kann für beide Seiten sehr interessant und hilfreich sein“, sagte Nationalparkleiter Waldenspuhl.

Blick vom Berg Karmel in die Ebene. (© Matthias Hinrichsen)

Blick vom Berg Karmel in die Ebene. (© Matthias Hinrichsen)

Der Mount Carmel National Park im Nordwesten Israels zählt zu den ältesten und artenreichsten im ganzen Land. Im Jahr 2010 wüteten verheerende Waldbrände, die einen Teil dieses Nationalparks vernichteten. Danach entbrannte eine Diskussion über Wiederaufforstung oder Generation durch die Natur selbst. Letztlich wurde beides umgesetzt und war erfolgreich. Die klimatischen Bedingungen beider Nationalparks unterscheidet sich wesentlich, vor allem in der Niederschlagsmenge. Für Israel-Besucher ist es aber immer wieder eine besondere Freude, diese waldreiche Gegend zu erleben. Der Baumbestand war während des Osmanischen Reiches fast völlig vernichtet worden, um Brennholz für die Lokomotiven zu gewinnen. Nach diesem Kahlschlag forstete der Jüdische Nationalfond JNF-KKL ab Mitte des 20. Jahrhunderts mit Millionen von Bäumen das Carmelgebirge wieder auf und legte zahlreiche Wasserreservoirs an.

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