„Schätze der Welt: Masada – Eine Geschichte vom Überleben“
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„Schätze der Welt: Masada – Eine Geschichte vom Überleben“

Die einstigen Römerlager vor Masada. (© IsraelMagazin)

Wo sich einst die Römerlager vor Massada befanden, fahren Touristen bequem mit der Seilbahn nach oben.(© IsraelMagazin)

06.08.2017 – 06.45 Uhr – NDR: Masada – ein schroffer Fels am Toten Meer, ein Hochplateau, eine Festung, ein Mythos. Vom jüdischen König Herodes aus Angst vor dem eigenen Volk zum Bollwerk ausgebaut, aus Furcht, Kleopatra könnte sein Reich erobern. 100 Jahre später wird Masada zum Schauplatz einer jüdischen Katastrophe. Nachdem die Römer den Aufstand der Juden niedergeschlagen haben und Jerusalem im Jahre 70 in Flammen aufgegangen ist, versammeln sich in der Festung Masada die letzten Überlebenden.

Im Jahre 72 beginnen die Römer mit der Belagerung der scheinbar uneinnehmbaren Festung. Sie bauen einen gewaltigen Damm hinauf zur Burg. Die Eingeschlossenen wissen, dass die Stunde geschlagen hat. In einer dramatischen Rede fordert der Anführer den kollektiven Selbstmord. Sklaverei oder Freiheit zum Tod! Am nächsten Morgen finden die stürmenden Römer fast 1.000 Leichen. Ein paar wenige Menschen haben überlebt. Der kollektive Tod, die Radikalität der Entscheidung, haben Masada zum Mythos gemacht.

Im 20. Jahrhundert findet die zionistische Bewegung in Masada eine ideellen Bezugspunkt: Masada, heißt es jetzt, darf nie wieder fallen. Der neu gegründete Staat Israel vereidigt seine Rekruten in der Festung. Aber immer bleibt der Mythos zweideutig. Er kennt die Freiheit, so erzählt es der jüdische Historiker Flavius Josephus in seiner „Geschichte des judäischen Krieges“ nur als Leichentuch. Nicht im Leben. Nicht zum Überleben.

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