Präsident Herzog trifft Bundespräsident Steinmeier

Treffen in Kiew

|

Präsident Herzog trifft Bundespräsident Steinmeier

Israels Präsident Isaac Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Israels Präsident Isaac Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen sich heute in Kiew. (© Haim Zach/GPO)

KIEW (im) – Israels Präsident Isaac Herzog hat heute mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein diplomatisches Arbeitstreffen abgehalten. Steinmeier ist momentan im Rahmen der Einweihung der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Yar zu Besuch in Kiew. Beide Staatsoberhäupter werden am Abend an der Gedenkfeier zur Einweihung teilnehmen und eine Rede halten. Sie hoben die bedeutende Symbolik ihres Treffens hervor.

Darüber hinaus diskutierten die beiden Präsidenten ausführlich über israelische MIAs und zivile Geiseln im Gazastreifen und anderswo. Präsident Herzog betonte, Israel setze sich zutiefst für die Rückkehr seiner Söhne ein und werde weiterhin auf allen Ebenen daran arbeiten, ihre Rückkehr in die Heimat zu gewährleisten. Präsident Herzog dankte auch Bundespräsident Steinmeier für die Bemühungen Deutschlands zu diesem Thema.

Darüber hinaus diskutierten die beiden Staats- und Regierungschefs die Bedeutung des gemeinsamen israelisch-deutschen Kampfes gegen Hass und Antisemitismus. Besonders durch den Vorfall in einem Berliner Hotel, bei dem der deutsche Sänger Gil Ofarim aufgefordert wurde, seinen um den Hals hängenden Davidstern abzunehmen, ist exemplarisch für Judenhass in Deutschland. Judenhass findet jedoch meist nicht in der Öffentlichkeit statt oder gelangt nicht an diese. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veröffentlichte einen Beitrag zu Antisemitismus bei Muslimen in Deutschland und seine Verursacher. Das Ergebnis liest sich erschreckend und spiegelt die Situation real wider: „In einer Studie des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung gaben 81 Prozent der befragten Juden an, schon einmal von einer muslimischen Person oder Gruppe angegriffen worden zu sein, 61 Prozent hatten verbale Beleidigungen oder Belästigungen erlebt.

Veröffentlichte Statistiken, die Rechtsextreme als Verursacher sehen, scheinen nicht die reale Situation widerzuspiegeln. Werden Jüdinnen und Juden direkt befragt, kommt die wahre Dimension zum Vorschein. In einem Beitrag der Jüdischen Allgemeinen wird das Bild der Statistiken deutlich. Antisemitische Angriffe durch Arabisch-Stämmige werden durch die als rechtsextrem eingestuft. So werden die wahren Täter durch Statistiken vorsätzlich verschleiert. Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit entspricht also den Tatsachen, dass antisemitische Angriffe durch Araber und Türken erfolgen. Das gleiche Bild zeigt sich übrigens in Jerusalem, wo Araber massiv Juden anfeinden.

Herzog und Steinmeier kennen sich bereits sehr lange und bezeichnen sich gegenseitig als gute Freunde. Steinmeiner hatte ihm am 2. Juni zu seiner Wahl zum Präsidenten des Staates Israel gratuliert. Am 1. Juli stattete Steinmeier dem seinerzeit noch im Amt befindlichen Staatspräsident Reuven Rivlin einen Besuch ab und traf sich mit Herzog in Jerusalem.

Startseite