Bald lieferbar: Faksimile einer Esther-Rolle von 1746
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Bald lieferbar: Faksimile einer Esther-Rolle von 1746

Das aufwendig gearbeitete Faksimile der Ester-Rolle. (© Taschen-Verlag)

Das aufwendig gearbeitete Faksimile der Ester-Rolle. (© Taschen-Verlag)

HANNOVER (tv/im) – Genau am jüdischen Purim-Fest wird in Hannover der Nachdruck einer historischen Esther-Rolle präsentiert. Die 6,5 Meter lange, handgeschriebene Megillah von 1746 in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek zu Hannover ist ein kostbares Unikat und bildet die Vorlage für dieses Faksimile. Der Preis pro Stück beträgt 500 Euro, sie wird erstmalig am 24. Februar 2013 um 11.30 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert.

Jede einzelne Rolle wird genauestens geprüft, bevor sie an den Handel geht. (© Taschen-Verlag)

Jede einzelne Rolle wird genauestens geprüft, bevor sie an den Handel geht. (© Taschen-Verlag)

Was diese Megillah auszeichnet, sind ihre reich kolorierten Illustrationen und ein deutscher anstelle des sonst üblichen hebräischen Texts. Da in der Synagoge keine Schriftrollen mit dekorativen Elementen benutzt werden, war die „Hannover-Rolle“ eindeutig für den Privatgebrauch bestimmt. Über 200 Jahre blieb ihr Schreiber und Illustrator unbekannt. Doch auf Basis von stilistischen Vergleichen und dem Studium historischer Quellen gelang dem Historiker Falk Wiesemann eine spannende Entdeckung: Schöpfer der Rolle dürfte wohl der jüdische Schriftgelehrte und Künstler Wolf Leib Katz Poppers aus Hildesheim gewesen sein. TASCHENs Faksimile wird mit einem Kommentarband geliefert, in dem Wiesemann die Bedeutung des Buches Esther für das Purim-Fest erklärt und die besondere Stellung der Megillah in der jüdischen Kunst erläutert.

Der Gebrauch von Schriftrollen reicht zurück bis in die Antike. Eine der bekanntesten ist die Esther-Rolle, hebräisch Megillah, in der die Geschichte von Königin Esther erzählt wird, die an Purim in Synagogen weltweit verlesen wird. Mit diesem Fest feiern die Juden, dass Esther und ihr Vormund Mordechai sie aus der großen Gefahr retteten, die ihnen im persischen Reich unter König Xerxes (485–465 v. Chr.) drohte.

  • Originalgetreues Faksimile der „Hannover-Rolle“ von nur 1746 Exemplaren in handgearbeiteter Holzschatulle mit Walnussfunier
  • Der reich illuminierte 6,5 Meter fortlaufende Text wird nach links aus dem lederbezogenen Hohlzylinder gezogen
  • Kommentarband, leinengebunden und mit Goldschnitt, mit erläuterndem Essay und Bibeltext des Buches Esther in vier Sprachen und opulenter Falttafel der gesamten Rolle in verkleinertem Maßstab

Der Autor: Falk Wiesemann studierte Geschichte und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1979 bis 2009 lehrte er am Historischen Seminar der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und war Professor für Neuere und Neueste Geschichte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der deutsch-jüdischen Geschichte, der jüdischen Buchgeschichte und der deutschen Sozialgeschichte des 20. Jahrhundert.

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