Masada-Museum mit realitätbezogener Kulisse
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Masada-Museum mit realitätbezogener Kulisse

Die Funde sind in eine realitätbezogene Umgebung eingebettet - das erzeugt eine bessere Vorstellung damaliger Verhältnisse. (© Matthias Hinrichsen)

Die Funde sind in eine realitätbezogene Umgebung eingebettet – das erzeugt eine bessere Vorstellung damaliger Verhältnisse. (© Matthias Hinrichsen)

MASADA (im) – Die einstige Zeloten-Festung Masada am Toten Meer alleine ist schon einen Besuch wert, das Museum am Haupteingang eine hervorragende Ergänzung. Dieses bietet eine Reihe sehenswerter Artefakte aus der Römerzeit, die in alltägliche Szenen eingebettet sind und dem Besucher eine realitätsnahe Umgebung schafft. Den Eintritt von 20 Shekel (4 Euro) sollte jeder entbehren können und ist auf jeden Fall sein Geld wert, eine Audioführung unterstützt den Besucher bei seinem Rundgang mit tiefergehenden Informationen.

Selbst originale Trinkgefäße zeugen vom Leben vor 2000 Jahren. (© Matthias Hinrichsen)

Selbst originale Trinkgefäße zeugen vom Leben vor 2000 Jahren. (© Matthias Hinrichsen)

Das im Jahr 2007 eröffnete Museum wurde vom Institut für Archäologie der Hebräischen Universität in Jerusalem eindrucksvoll mit Leben gefüllt. 2000 Jahre alte Amphoren und Steinkrüge werden in Glasvitrinen präsentiert, alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Kämme und auch Schmuck, der Frauen beglückte und ihre Weiblichkeit hervorhob. Das kurzweilig Besondere an diesem Museum sind die Szenen aus römischer Zeit, die zu den Funden kreiert wurden und Menschen aus damaliger Zeit als Kulisse darstellen.

Um die Geschichte von Masada politisch und militärisch in seinem historischen Kontext zu präsentieren, sind die Funde sind im Wesentlichen in drei Schwerpunkte gegliedert: Herodes, die Rebellen und die römische Armee. Das Museum umfasst neun Bereiche mit archäologischen und historischen Inhalten. Dreidimensionale Szenen, nachgebildete Figuren, architektonische Elemente, Fußboden und Wände aus römischer Zeit sollen so weit wie möglich den realen Fundstücken damaliger Zeit entsprechen. Die Dekorationen in dunkelgrau bis schwarz und eine minimale Beleuchtung verwandeln die Kulisse in eine „anwesende Abwesenheit“, die in der Dunkelheit verschwindet. Lichtstrahler lassen die archäologischen Funde vollends zur Geltung kommen, englischsprachige Beschreibungen geben erste Informationen über die seltenen Fundstücke.

Die enge Beziehung zwischen den archäologischen Funden und dem Hintergrund manifestiert sich in jedem Raum. So steht beispielsweise in einem Raum auf einem Tisch aus Stein eine opulente Mahlzeit, auf Amphoren sind diverse Lebensmittel und Wein als Inhalt angegeben, alles vor den Hintergrund eines herodianischen Banketts. In einem anderen Raum sind die Wohnungen der Rebellen dargestellt, gezeigt werden einfache Kochutensilien, Kleidungsüberreste, Strohkörbe und Bürsten mit hebräischer Inschrift. Auch Josephus Flavius ist verewigt, natürlich in einer typischen Szene beim Verfassen seiner Literatur. Kurzum, das Museum sollten Sie auf jeden Fall nicht versäumen.

Besucherinformationen
Öffnungszeiten: täglich 8.00-16.00 Uhr
Adresse: Masada National Park, Region Totes Meer
Telefon: +972-8-6584207
E-Mail: museum.m@npa.org.il
Eintritt: 20 Shekel

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