Man nannte sie „Jeckes“

Die deutschsprachigen Juden und ihr Einfluss auf Israel

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Man nannte sie „Jeckes“

Man nannte sie „Jeckes“

Bild im Jeckes-Museum Tefen, Israel. (Bild: BR/​Alex Goldgraber)

19.10.2021 – 22.50 Uhr – BR: Man nannte sie „Jeckes“ ist eine Dokumentation über deutsche Juden, deren Nachfahren auch heute noch im orthodoxen Stadtviertel Mea Shearim in Jerusalem anzutreffen sind. Woher die Bezeichnung kommt, ist nicht ganz klar. Vielleicht, weil sie auch bei größter Hitze immer korrekt ein Jackett trugen? Oder er ist eine Abkürzung des Hebräischen „Jehudi kasche hawana“, was so viel heißt wie „ein Jude, der schwer von Begriff ist“.

Auf jeden Fall wurden in Israel die deutschsprachigen Juden als „Jeckes“ bezeichnet, die aus Nazi-Deutschland geflohen waren. Sie brachten von dort unter anderem ihre Bekleidungsgewohnheiten mit und hatten häufig Schwierigkeiten mit der hebräischen Sprache. Klar ist auch, dass der Begriff lange Zeit nicht positiv besetzt war. Die Israelis machten sich lustig über die seltsamen Zuzügler. Mittlerweile hat sich das vollkommen gewandelt. Heute sagen Israelis stolz: „Ich bin eben ein Jecke“, wenn sie pünktlich zu Terminen erscheinen. Die Jeckes haben den jungen Staat Israel mit ihren Traditionen geprägt. Die erste Generation ist verstorben, aber unvergessen – eine Spurensuche.

Israel, 2021 – Deutsche Erstausstrahlung

(Text BR/IsraelMagazin)

Herr Rabinowiyz in Mea Shearim hat einen Laden, in dem er jüdische Bekleidung verkauft. Wenn Sie in jüdisch-orthodoxen Vierteln in Jerusalem unterwegs sind und ältere Juden ansprechen, werden Sie erleben, dass der eine oder andere Jiddisch spricht, die Sprache der Jeckes.

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