Kreuzfahrerstadt unter Akko freigelegt
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Kreuzfahrerstadt unter Akko freigelegt

In Akko ist eine komplette Kreuzfahrerstadt unter der heutigen entdeckt und freigelegt worden. Dieses Foto zeigt einen kleinen Teil, der schon früher zu besichtigen war. (Foto: Matthias Hinrichsen)

In Akko ist eine komplette Kreuzfahrerstadt unter der heutigen entdeckt und freigelegt worden. Dieses Foto zeigt einen kleinen Teil, der schon früher zu besichtigen war. (Foto: Matthias Hinrichsen)

AKKO (im) – „Es ist wie Pompeji aus der Römerzeit und einer der spannendsten archäologischen Orte der Welt“, sagt der israelische Archäologe Eliezer Stern. Damit beschreibt der Wissenschaftler die Dimension dieses Fundes. Unterhalb der geschäftigen Gassen von Akko – einer einstmals blühenden Stadt im Osmanischen Reich – befindet sich eine intakte Kreuzfahrerstadt, die nun Stein für Stein freigelegt wird. Sie soll noch in diesem Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das heutige Akko wirkt beschaulich, niemand hatte darunter eine erhaltene Krauzfahrerstadt vermutet. (Foto: Matthias Hinrichsen)

Das heutige Akko wirkt beschaulich, niemand hatte darunter eine erhaltene Krauzfahrerstadt vermutet. (Foto: Matthias Hinrichsen)

In den Putz einer Wand sind Waffen eingraviert, Wandmalereien von mittelalterlichen Reisenden, so israelische Medienberichte. Gleich in der Nähe befindet sich eine Hauptstraße mit Pflastersteinen und eine Reihe von Läden, die Lehmfiguren und Ampullen mit heiligem Wasser als beliebte Andenken für Pilger verkauften. Bewohnt war diese Stadt bis zum Jahr 1291, als die dort ansässigen Kreuzfahrer von einer moslemischen Armee aus Ägypten vernichtet wurden. „Es ist ein kompletter alter Stadtuntergrund“, sagte Bassam Dabour, ein Ladenbesitzer im alten Stadtmarkt.

Die heute sichtbare Stadt wurde um etwa 1750 von den osmanischen Türken errichtet. Da es früher nicht üblich war, die vorherigen Bauten komplett abzureißen und einzuebnen, wurden auf die Überreste neue Gebäude mitsamt der entsprechenden Infrastruktur gesetzt. So blieben diese Kreuzfahrerstadt unter dem Geröll erhalten.

Idyllisch am Mittelmeer gelegen bietet Akko ein Stück Beschaulichkeit im touristischen Rummel. (Foto: Matthias Hinrichsen)

Idyllisch am Mittelmeer gelegen bietet Akko ein Stück Beschaulichkeit im touristischen Rummel. (Foto: Matthias Hinrichsen)

Heute ist das alte Akko eine malerische Enklave direkt am Mittelmeer, Heimat für 5.000 Araber mit israelischem Pass, die in den dicht gedrängten Häusern unter meist ärmlichen Verhältnissen leben müssen. Akko wurde als erster Ort Israels im Jahr 2001 UNESCO Welterbestandort. Doch wegen seiner dezentralen Lage und den Touristenmagneten Jerusalem, Tel Aviv, Eilat und solchen Orten wie Massada führt der Ort ein Schattendasein. Doch gerade aus diesen Gründen ist Akko einen Tagesausflug wert, weil der Besucher die Umgebung in relativer Natürlichkeit erleben kann.

Es gibt allerdings auch bereits Anzeichen, dass Akko sich als touristisches Ziel etablieren könnte. Zusätzlich zu der unterirdischen Stadt gibt es Pläne für ein neues Museum, eine Jugendherberge soll eröffnet werden, und ein Investor hat die Genehmigung zur Eröffnung eines Luxushotels in einem ehemaligen türkischen Gasthaus.

„Wenn Sie sich die Stadt ansehen, es ist nicht nur Archäologie und es sind nicht einfach osmanische Gebäude. Eine unserer Aufgaben ist, sich die Stadt von allen Richtungen anzusehen, das Erbe ist immer noch in diesen Gassen lebendig “ sagt Shelley-Anne Peleg, die ein internationals Studentenzentrum leitet.

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