Jesus goes Bollywood
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Jesus goes Bollywood

Einer der Wirkungsstätten Jesu: der Berg der Seligpreisungen mit Blick auf den See Genezareth. (© Matthias Hinrichsen)

Einer der Wirkungsstätten Jesu: der Berg der Seligpreisungen mit Blick auf den See Genezareth. (© Matthias Hinrichsen)

JERUSALEM (inn) – Indische Filmemacher wollen in den kommenden Monaten in Israel einen Film über das Leben Jesu drehen. Wie Bollywood-Regisseur Sangeetham Srinivasa Rao am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Jerusalem mitteilte, liegt das Hauptaugenmerk des Films auf Jesu Kindheit.

Damit stelle der Streifen einen Kontrast zu den üblichen Jesus-Filmen dar, die dessen späte Wirkungsjahre thematisierten. Die Dreharbeiten des Films, der in vier Sprachen erscheint, erstrecken sich über die kommenden Monate. Die Hauptfiguren werden alle von kindlichen Schauspielern verkörpert. Dies sei in indischen religiösen Filmen so üblich, um die Unschuld, Unverletzlichkeit und Göttlichkeit religiöser Figuren hervorzuheben, betonte der Regisseur. Diese Tradition wolle er fortsetzen.

Obwohl der Film eine spezielle Bedeutung für alle Christen habe, richte er sich an breiteres Publikum, erklärt Rao. Der indische Regisseur hat bisher acht Filme gedreht. Im kommenden Jahr erscheint auch der Film „Traffic Jam“ in der indischen Landessprache Telugu.

Für den Jesus-Film wird der amerikanische Maskenbildner Christien Tinsley spezielle Make-up-Effekte einsetzen, um die Hauptfiguren älter erscheinen zu lassen. Tinsley war auch an der Produktion des Mel Gibson-Films „Die Passion Christi“ beteiligt und daraufhin für den Oscar nominiert worden.

„Dies ist der erste Film dieser Art in der Geschichte Bollywoods“, wird der Produzent Konda Krishnam Raju in der israelischen Tageszeitung „Ha’aretz“ zitiert. Mit einem Budget von umgerechnet 24 Millionen Euro ist er zudem einer der bisher teuersten. Die Streifen der indischen Filmschmiede kosten im Durchschnitt 395.000 Euro. „Bollywood“ ist als Synonym für die indische Filmindustrie und deren Unterhaltungsfilme weit verbreitet. Die Wortkreuzung Bollywood enthält die Bestandteile und Hollywood.

Die Produktionsfirma „Aditya“ plant die Veröffentlichung im kommenden Jahr. Neben Englisch soll der Film noch in die drei indischen Landessprachen Telugu, Hindi und Malayalam übersetzt werden. Die Versionen auf Telugu und Malayalam werden von dem südindischen Star-Schauspieler Pawan Kalyan gesprochen. In Indien leben nach jüngsten Angaben 24 Millionen Christen, was einem Anteil von 2,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht.

(J. Weil / www.israelnetz.com)

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