Israel-Museum zeigt illuminierte Bücher
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Israel-Museum zeigt illuminierte Bücher

Bouton Haggada, Frankreich, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Braginsky Collection. (© Ardon Bar-Hama/Israel Museum)

Bouton Haggada, Frankreich, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Braginsky Collection. (© Ardon Bar-Hama/Israel Museum)

JERUSALEM (im) – Das Israel-Museum in Jerusalem zeigt ab heute bis zum 30. April 2011 in der  Sonderausstellung „Eine Reise durch die jüdische Welt: Höhepunkte der Braginsky-Sammlung hebräischer Manuskripte und Bücher“ eine der bedeutendsten privaten Sammlungen illuminierter hebräischer Bücher. Das israelische Publikum sieht erstmals im eigenen Land die bemerkenswerte Sammlung des schweizer Sammlers René Braginsky, von einem Schma Israel-Amulett aus dem sechsten bis siebten Jahrhundert bis hin zu einem seltenen samaritanischen Ketubba, einem Ehevertrag, aus Sichem zu Beginn des 20. Jahrhundert. Die Sammlung befindet sich auf einer weltweiten Reise und ist unter anderem auch in New York und Amsterdam zu sehen. Die Ausstellung im Israel Museum wird ergänzt um eigene Objekte der jüdischen Kunst und des jüdischen Lebens, um tiefere Einblicke in die lebendige jüdische Welt zu vermitteln.

„Wir freuen uns, diese außergewöhnlichen Werke zusammen mit Objekten aus unserer eigenen Sammlung präsentieren zu können und das reiche Erbe der jüdischen Gemeinde aus Jahrhunderten zum Leben zu erwecken“, hebt Museumsdirektor James S. Snyder die herausragende Bedeutung der Ausstellung hervor. Braginsky freut sich, dass seine Sammlung mit Jerusalem als Ausstellungsort quasi in dessen geistiger Heimat sei und im Zusammenwirken mit den Objekten des Israel-Museums eine Bereicherung erfahre. Die Ausstellung sei auch eine seltene Gelegenheit für eine neue Generation von Israelis, das Erbe des europäischen Judentums kennenzulernen.

Die Reise durch die jüdische Welt umfasst mehr als 120 Werke der wichtigsten jüdischen Künstler, Autoren und Buchmaler Deutschland, Holland, Italien, Spanien und Israel, die während einer Zeitspanne von 2000 Jahren entstanden sind.

Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen:

  • Ein Schma Jisrael Reise-Amulett aus dem 6. bis 7. Jahrhundert n. Chr., beschriftet mit einer frühen und ungewöhnliche Kombination von biblischen Versen.
  • Mehrere Arbeiten des späten 19. Jahrhunderts der Familie Rothschild, die unter der Leitung des deutsch-jüdischen Künstlers Moritz Daniel Oppenheim entstanden waren.
  • Die Bouton Haggada, eine der ungewöhnlichsten Handschriften des späten 19. Jahrhunderts, kopiert und dekoriert von Victor Bouton, Frankreich. Jede Seite ist mit geometrischen Mustern in Blau und Gold beleuchtet und stammt aus der Schule des 16. Jahrhunderts der persischen Buchmalerei.
  • Eine extrem seltene Ketubba aus Gibraltar (1830-1840), die eine symbolische Ehe zwischen dem Volk Israel und Gott zeigt und für Schawuot erstellt wurde (Wochenfest).
  • Eine Rolle aus dem Buch Ester aus dem 16. Jahrhundert (Italien); ungewöhnlich ist die Arbeit, das sie von einer weiblichen Künstlerin erstellt wurde.
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