Israel leidet unter fehlendem Regen
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Israel leidet unter fehlendem Regen

Landesweit sind viele Wasserreservoirs wie hier in der Nähe des Sees Genezareth leer, weil seit sieben Jahren nur geringe Niederschläge fallen. (Foto: Matthias Hinrichsen)

Landesweit sind viele Wasserreservoirs wie hier in der Nähe des Sees Genezareth leer, weil seit sieben Jahren nur geringe Niederschläge fallen. (Foto: Matthias Hinrichsen)

TEL AVIV (im) – Der November fällt für Israels Wasserwirtschaft katastrophaler aus als befürchtet. Die Prognosen der staatlichen israelischen Wasserbehörde gingen von einer Verbesserung im Regenmonat November aus. Doch der Regen blieb aus und zwingt nun das Kabinett zu einem Notfallplan. Meteorologen sehen nach Angaben der Jerusalem Post einen bis Dezember anhaltenden Mangel an Niederschlägen.

Die düsteren Prognosen über den Wassermangel in diesem Winter seien Wirklichkeit geworden, sagt ein Sprecher der staatlichen israelischen Wasserbehörde. Die Wasserstandslinie des Sees Genezareth werde sehr wahrscheinlich die geringste, jemals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1927 gemessene. Auch der Negativ-Rekord aus dem Jahr 2001 würde gebrochen werden.

Durch ausbleibenden Regen habe Trockenheit und warme Temperaturen eine so starke Verdunstung bewirkt, dass der Wasserspiegel täglich um einen halben Zentimeter gesunken sei. Bereits jetzt ist die sogenannte Rote Linie unterschritten. Am kommenden Sonntag werden Verantwortliche Maßnahmen für die folgenden zwei Jahre erörtern, und man sei auf eine Verschlimmerung der Situation vorbereitet.

Die Hoffnung liegt im Erreichen der vollen Kapazität sämtlicher Wasserentsalzungsanlagen bis zum Jahr 2013. Dann stehen pro Jahr 600 Millionen Kubikmeter Wasser zur Verfügung, so die Wasserbehörde. Auch wenn diese Menge nicht die in den vergangenen sieben Jahren verursachten Wasserdefizite ausgleichen könne, so werde zumindest eine Verschlechterung der Wasserversorgung verhindert. Erheblich härter würde es das Land treffen, wenn nicht bereits jetzt 300 Millionen Liter Wasser durch Wasserentsalzungsanlagen produziert würden. So wurde erst vor wenigen Tagen die Leistung der Wasserentsaltzungsanlage Palmachim um 50 Prozent gesteigert.

Die für Sonntag anberaumte Sitzung werde jedoch keine grundlegend neuen Lösungen bringen, so die Geschäftsführer der Wasserbehörde Uri Shani und CEO Ido Rosilio. So sei auch nicht vorgesehen, Wasser aus dem Ausland zu importieren, weil dieses wirtschaftlich nicht effizient wäre. Sie zeigten sich jedoch optimistisch,  sämtliche Bewohner mit fließend Wasser künftig weiterhin versorgen zu können. Israels Nachbarländer Jordanien, Syrien und Libanon beispielsweise wären nicht in der Lage eine durchgehende Wasserversorgung zu gewährleisten, und Israel sei findig genug, die anstehenden Probleme erfolgreich lösen zu können.

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