Historische Mühlen in Galiläa werden restauriert
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Historische Mühlen in Galiläa werden restauriert

SAFED (im/bsi/ha) – Die israelische Natur- und Parkbehörde (INPA) und das israelische Denkmalamt werden gemeinsam alte Mühlen in den Hügeln Galiläas restaurieren. Die ältesten der Mühlen stammen vermutlich aus der Kreuzfahrerzeit, also dem 12. bis 13. Jahrhundert und befinden sich im Naturreservat des Amuds nahe Safed. Sie werden zu den wichtigsten Zeugnissen gezählt, die eine Jahrhunderte alte landwirtschaftliche Historie im Land dokumentieren.

Nach Angaben Lazar Bergmans, Direktor des Reservats, finden sich entlang des Flusses Amud mehr als 20 Mühlen, die zum Mahlen von Getreide genutzt wurden – mehr als in irgendeiner anderen Gegend Israels. „Die Mühlen sind das Ergebnis genauer Berechnungen des Wasserdrucks, die so genau waren, dass nicht eine einzige Mühle hätte angetrieben werden können“, so Bergman.

Im 16. Jahrhundert, dem goldenen Zeitalter Safeds, das überwiegend von Juden aus Spanien besiedelt war, fand sich am Fluss Amud eine beachtliche Wollindustrie, die sich ebenfalls die Wasserkraft zunutze machte, wo Kleidung gewalkt wurde. So wurde der Fluss zu einem landwirtschaftlichen und frühen industriellen Zentrum in Galiläa. Der arabische Name von einer der Mühlen, Tahunat al-Battan, trägt in sich noch das spanische Wort für Walken. Die Mühlen wurden noch bis ins frühe 20. Jahrhundert betrieben.

Bergman berichtet: „Ich habe noch ältere Männer aus den umliegenden drusischen, beduinischen und arabischen Dörfern interviewt, die mir erzählten, dass sie morgens mit einem beladenen Kamel zur Mühle zogen, um ihr Getreide mahlen zu lassen.“ Erst als die Briten in den 1930er Jahre eine moderne Getreidemühle in Safed bauten, wurden die Mühlen am Amudfluss geschlossen, so Bergman.

Da die Mühlen ohne ständige Instandhaltung zerfallen, hat die Park- und Naturbehörde in den letzten Jahren Geld für die Rettung dieser Denkmäler gesammelt. Bei der Dokumentation der alten Mühlen wurde entdeckt, dass im Tal noch zehn Brücken und fünf Dämme als Teile der Wasserinfrastruktur für die Mühlen existierten.

Vor drei Monaten wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Amir Freundlich mit der Restaurierung und Konservierung der Gebäude begonnen. Für die Arbeiten müssen auch Bäume gefällt und Büsche gerodet werden, die die Mauern der Mühlen beschädigen. Nach Auskunft Bergmans konnten bereits die beiden am stärksten vom Verfall bedrohten Gebäude gerettet werden, andere sollen nun folgen.

(Haaretz/Botschaft des Staates Israel)

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