„Held der Straße: Alex und seine Marimba“
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„Held der Straße: Alex und seine Marimba“

Alex Jacobowitz beginnt seine Saison in Freiburg. (© SWR)

Alex Jacobowitz beginnt seine Saison in Freiburg. (© SWR)

01.07.2012 – 10.30 Uhr – SWR: Er liebt das Musizieren auf der Straße: Alex Jacobowitz, gläubiger Jude aus New York, ist mit seiner Marimba, einem hölzernen Xylophon, auf den Straßen Europas daheim. Er hat eine klassische Ausbildung, spielte in philharmonischen Orchestern, aber er liebt die Straße. Hier ist er sein eigener Chef, hier trifft er an guten Tagen 20.000 Menschen, hier kann er mit seinem schnoddrigen Broadway-Charme in sieben Sprachen die Menschen zum Lachen und zum Zuhören bringen.

Stücke, die für zehn Finger und das Klavier geschrieben wurden, interpretiert er virtuos mit vier Klöppeln. Die Schwielen an seinen Fingern verraten, dass es Schwerstarbeit ist. Im Großstadtlärm ist Alex mit seinen Beethoven-, Mozart- und Bach-Interpretationen für viele Menschen eine unerwartete Oase. 1960 geboren, wuchs er im Staate New York in einer traditionell-jüdischen Familie auf. Heute hat er neun Kinder, die in Israel und den Vereinigten Staaten leben, und zu denen er mit Smartphone und per Skype Kontakt hält.

Der Film begleitet Alex und seine Marimba in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Er zeigt hautnah das Leben eines Straßenkünstlers, der mit den Kollegen und den Obsthändlern am Münchner Marienplatz um die besten Plätze ringt, der ständig unterwegs ist und dafür natürlich auch einen Preis zahlt. Wie bringt Alex als gläubiger Jude die komplizierten Regeln eines traditionellen jüdischen Lebens mit seinem Beruf in Einklang? Was macht er samstags, wenn er eigentlich noch nicht einmal einen Fahrstuhlknopf drücken dürfte, aber in den Fußgängerzonen die meisten Kunden auf ihn warten? Und wie lange kann er diese Art zu leben noch durchhalten?

(Text + Foto: WDR)

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