Die schönsten Natur-Plätze Israels
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Die schönsten Natur-Plätze Israels

Sonnenaufgang mitten in der Wüste Israels. (© Matthias Hinrichsen)

Sonnenaufgang mitten in der Wüste Israels. (© Matthias Hinrichsen)

SDE BOKER (im) – Israel ist ein Land der landschaftlichen Gegensätze und das auf engstem Raum. In der Nord-Süd-Ausdehnung misst Israel 400 Kilometer, in West-Ost-Richtung gut 100 Kilometer – fast unvorstellbar, dass es auf der kleinen Fläche, die so groß wie Hessen ist, sechs verschiedene klimatische Zonen gibt, vom Mittelmeerklima bis zum Wüstenklima. Diese Vielfalt hat sehr unterschiedliche und reizvolle Naturregionen hervorgebracht.

Berg Hermon: Der schönste Ausblick in ganz Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Berg Hermon: Der schönste Ausblick in ganz Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Hermongebirge
Der Hermon gehört zum Golan, den Israel nach dem Sechs-Tage-Krieg annektiert hat und als „Unterbezirk Golan“ verwaltet. Bis in eine Höhe von 2040 Metern ragt der israelische Teil in den stahlblauen Himmel, auf der Hochebene befindet sich eine Seilbahnstation und einige wenige Militärbauten, die aber Besucher nicht abschrecken sollten. Im Winter ist der Berg das einzige Skiparadies Israels, mit mehreren Schlepp- und Sesselliften gelangen die sonst Hitze gewohnten Israelis hinauf, um wagemutig 500 Meter Abfahrt ins Tal zu genießen. Im Sommer auf dem höchsten Punkt zu stehen, ist wahrlich gigantisch. Es ist relativ frisch und ziemlich windig dort. Hoch über dem Rest des Landes reicht die Aussicht mehr als 50 Kilometer weit, die mineralische Dunstwolke des Toten Meeres ist auch noch sichtbar. Beim Blick in den Himmel über einem wähnt man sich fast schon im Weltall, so ungewöhnlich tiefdunkelblau präsentiert er sich. Die kleinen Blumen am Wegesrand machen durch kräftige Farbenkleider auf sich aufmerksam.

Mehr als 30.000 Kraniche, darunter viele Vögel aus Deutschland, legen im Hula-Tal eine Rast auf dem Zug ins afrikanische Winterquartier ein. (© Thomas Krumenacker)

Mehr als 30.000 Kraniche, darunter viele Vögel aus Deutschland, legen im Hula-Tal eine Rast auf dem Zug ins afrikanische Winterquartier ein. (© Thomas Krumenacker)

Hula Naturreservat
Nicht weit entfernt vom Hermon, in Israel sind die Distanzen ohnehin sehr überschaubar, liegt das schönste Tal Israels im Hula-Becken. Der jüdische Staat ist Knotenpunkt von drei verschiedenen Kontinenten und genau durch dieses Tal ziehen zweimal jährlich Millionen von Zugvögeln. Diese finden hier ein Nahrungsparadies vor. Sie stärken sich ausgiebig und ziehen je nach Jahreszeit weiter in den Süden oder Norden. Einst war das Hula-Tal völliges Sumpfgelände, das die jüdischen Einwanderer – nachdem sie es käuflich erworben hatten – urbar machten und so die Moskitos erheblich dezimierten. Jahrzehnte danach wurde ein Teil der Fläche aufgrund der Bedeutung für die vielen Zugvögel teilweise renaturiert. Heute kommen im Frühjahr und Herbst Zehntausende zur Vogelbeobachtung hier her, darunter auch Natur-Wissenschaftler.

Die Felsformationen der Wüste Zin wirken in der frühen Morgensonne äußerst plastisch. (© Matthias Hinrichsen)

Die Felsformationen der Wüste Zin wirken in der frühen Morgensonne äußerst plastisch. (© Matthias Hinrichsen)

Sonnenauf- und Sonnenuntergänge
Die klare Luft macht es möglich: fantastische und atemberaubende Sonnenauf- und Untergänge. Für den Sonnenaufgang empfehlen wir zwei herausragende Orte, die sie so schnell nicht vergessen werden. Gehen sie noch vor Sonnenaufgang auf die einstige Zelotenfestung Massada. Mit Hunderten anderer Besucher erleben sie das Aufsteigen der Sonne, die mit kraftvollen Strahlen die riesige im Tal liegende Ebene des Toten Meeres ausleuchtet und in ungewohnter Klarheit zum Greifen nah erscheinen lässt. Der zweite Ort ist Midreshet Sde Boker, wo sich das Grab von David Ben Gurion befindet. Von dort aus blicken Sie auf atemberaubende Felsformationen der Wüste Zin. Zum Sonnenaufgang färbt der glutrote Feuerball die Umgebung in ein warmes Orange und hinterlässt lange Schatten – und das alles in absoluter Stille. Mit ein wenig Glück, begegnen Ihnen noch Steinbockfamilien auf der Suche nach einem Tageslager.

Mit -423 Metern ist das Tote Meer der tiefste Punkt der Erdoberfläche. Es teilt sich in die Nord- und Südhälfte, wobei der südliche Teil überwiegend zur industriellen Mineraliengewinnung genutzt wird. Das Wasser ist so klar, dass man geneigt ist, davon zu kosten. Aber das ist keinesfalls zu empfehlen, denn der Salzgehalt beträgt rund 30 Prozent. Baden ist für maximal eine halbe Stunde gesund, besonders empfehlenswert sind die Schlammbäder zur Reinigung der Haut und zur Steigerung des Wohlbefindens. Das Tote Meer ist ein einmaliges Naturparadies, das sich erst im Detail zu erkennen gibt. Auch hier sind Sonnenauf- und untergänge besonders sehenswert, das Salz lässt urige Krusten im und am Wasser enstehen und als Andenken könnten Sie sich Salzkugeln vom Seeboden am Strand mitnehmen.

Der Ramon-Krater
Es ist der größte Erosionskrater weltweit, den Sie in der Negev-Wüste nicht verfehlen können. Die Weite und das Ausmaß der Erosion, die diese Landschaft hat entstehen lassen, ist mit menschlichen Dimensionen nicht zu erfassen. Erst am Kraterrand bekommt der Besucher eine Vorstellung von der Kraft der Natur, die über Jahrtausende wirkt. Doch die Zerstörung ist nur äußerlich. Innerhalb der Region befindet sich eine abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt, die sich den Gegebenheiten angepasst und etabliert hat.

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