Deutschland spendet 2,5 Millionen Euro für Erhalt von Bauhaus-Gebäuden
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Deutschland spendet 2,5 Millionen Euro für Erhalt von Bauhaus-Gebäuden

Die Bundesregierung zahlt 2,5 Millionen Euro für den Erhalt historischer Gebäude aus den 1930er- und 1940er-Jahren. (© Matthias Hinrichsen)

Die Bundesregierung zahlt 2,5 Millionen Euro für den Erhalt historischer Gebäude aus den 1930er- und 1940er-Jahren. (© Matthias Hinrichsen)

BERLIN/TEL AVIV (im) – Die deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat dem Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, eine Spende in Höhe von 2,5 Millionen Euro zum Erhalt historischer Gebäude der „White City“ zugesagt. Eine Sofortzahlung über 250.000 Euro sei bereits geleistet werden, die restliche Summe erstrecke sich über einen Zeitraum von weiteren neun Jahren. Die Spende erfolgte im Rahmen des Jahrestages der seit 50 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, so das israelische Online-Portal YnetNews.

Geplant ist laut Hendricks ein so genanntes Erhaltungszentrum, die als Plattform für die Wiederherstellung dienen soll. Das Projekt werde Baufachleute, Handwerker und Künstler zusammenarbeiten lassen. Dieses Zentrum soll ab 2017 seine Arbeit im Max-Liebling-Haus aufnehmen.

Wohltuend heben sich die alten Gebäude in ihrem architektonischen Stil von den modernen Hochhäusern ab. (© Matthias Hinrichsen)

Wohltuend heben sich die alten Gebäude in ihrem architektonischen Stil von den modernen Hochhäusern ab. (© Matthias Hinrichsen)

Die „White City“ („Weiße Stadt“) ist seit 2003 Weltkulturerbe und umfasst rund 4.000 Gebäude des sogenannten Internationalen Stils, eine an das Mittelmeer-Klima abgewandelte Form der Bauhaus-Architektur und anderer Baustile der 1930er- bis 1950er-Jahre. Es ist die größte Ansammlung von Gebäuden dieser Epoche weltweit. Über Jahrzehnte wurde die Pflege vernachlässigt, denn in den Aufbaujahren des jüdischen Staates wurden Gelder in Neubauten investiert und den Ausbau der Infrastruktur. Die Verbindung zwischen beiden Ländern in diesem Projekt ist historisch bedingt. Der Bauhaus-Stil kam mit deutschen Juden nach Palästina – sie mussten vor der Gewaltherrschaft der Nazis flüchten, um ihr Leben zu retten.

Für die Sanierung müssen die Gebäude komplett entkernt werden. (© Matthias Hinrichsen)

Für die Sanierung müssen die Gebäude komplett entkernt werden. (© Matthias Hinrichsen)

Die aggressive salzhaltige Meeresluft hat in den letzten Jahrzehnten die Bausubstanz massiv geschädigt, so sind Sanierungsarbeiten sehr kostenintensiv. Vereinzelt haben Investoren Gebäude in den letzten Jahren vorbildlich instand setzen lassen, doch die Masse der architektonischen Kleinode konnte noch nicht in den Ursprungszustand versetzt werden. Nur rund die Hälfte der einmaligen Häuser und Zeitzeugen des Aufbaus Israels können langfristig erhalten werden.

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