Corona-Ampelregelung für israelische Städte

250 Orte werden nach Infektionszahlen eingestuft

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Corona-Ampelregelung für israelische Städte

Das israelische Staatswappen, dahinter die Knesset.

Das israelische Staatswappen, dahinter die Knesset. (© Matthias Hinrichsen)

JERUSALEM (im) – Das Coronavirus-Kabinett Israels hat am Sonntag die von Coronavirus-Kommissar Prof. Ronni Gamzu vorgestellte Ampelregelung gebilligt, die am 6. September in Kraft tritt. Danach werden 250 Städte in Israel nach ihren Infektionszahlen und weiteren Kriterien bewertet, um die Ausbreitung des Virus innerhalb des Landes schnell zu erkennen und reagieren zu können. Weiter wurden neue Länder zur Liste der sogenannten „Grünen Staaten“ hinzugefügt, was israelische Staatsbürger und solche mit Einreisgenehmigung betrifft. Gamzu sprach davon, dass in Kürze jede Stadt eine entsprechende farbliche Kennzeichnung erhalten würde. Touristen können derzeit noch nicht einreisen, aber die Maßnahmen geben schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie künftig in Israel verfahren werden würde und welche Orte besucht werden könnte, um Sicherheit für alle gewährleisten zu können.

Jeder müsse die Farbe seiner Stadt kennen, so der Kommissar weiter. Nach seinem Plan würden die Zuständigkeiten von nationaler auf die lokale Ebene übertragen, um individueller entscheiden zu können. Die Abstimmung über die „Ampel“-Maßnahmen wurde in den letzten drei Wochen mehrmals vertagt, bis der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Benny Gantz und Innenminister Arye Deri Gamzu den Plan befürworteten. Bei der Umsetzung sollen Infektionsherde in der Bevölkerung und die Infizierten pro 10.000 Bewohnern ermittelt und so die Einstufung gewährleistet werden. Städte, die als „rot“ eingestuft werden, würden täglich auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht. Nach Stand Sonntag waren dies Bnei Brak, Tira, Kafr Kassem, Umm el-Fahm, Daliat al-Carmel, Lakiya, Ma’aleh Iron, Yakir, Tifrah, Bukata und Yad Binyamin.

Für die jeweils unterschiedlichen Zonen gelten entsprechende Vorgaben bezüglich Versammlungen und anderen Aktivitäten. In roten Zonen beispielsweise dürfen sich in Räumen maximal zehn und außerhalb 20 Personen zusammen aufhalten. Diese Zahlen erhöhen sich analog der farblichen Einstufung. In grünen Zonen dürften in Räumen maximal 100 Personen zusammen sein, außerhalb 250, bei Veranstaltungen könnten aber auch 500 oder mehr Menschen zusammen sein. Abhängig ist die Höhe der Personen auch von den Arten der Aktivitäten einschließlich des Bildungssystems, der öffentlichen Verkehrsmittel, der Arbeitsplätze, Veranstaltungen, Naturparks, Einkaufszentren und Museen. Gamzu geht davon aus, dass in Roten Zonen erhebliche Einschränkungen erfolgen würden. Gottesdienste, die Hohen Feiertage im Judentum stehen bevor, könnten im Freien mit bis zu 250 Personen durchgeführt werden. Diese dürften jedoch höchstens in 20er-Gruppen zusammen sein und müssten untereinander mindestens zwei Meter Abstand halten, Familienangehörige ausgenommen.

Aus folgenden Ländern können derzeit Israelis einreisen, ohne sich in Quarantäne zu begeben: Neu: Australien, Uruguay, Vereinigte Arabische Emirate, Irland, Taiwan, Norwegen, Singapur, Portugal und Thailand. Bestätigt: Österreich, Italien, Estland, Bulgarien, Großbritannien, Georgien, Deutschland, Dänemark, Hongkong, Ungarn, Griechenland, Jordanien, Lettland, Litauen, Neuseeland, Slowenien, Finnland, Kanada, Zypern, Kroatien und Ruanda. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass am Samstag 897 bestätigte infizierte Personen neu gemeldet wurden und insgesamt bereits 919 Menschen an dem Virus starben.

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