Herkunft einer Bronzekappe geklärt
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Herkunft einer Bronzekappe geklärt

Kappe einer Achse von 3.200 Jahre altem Streitwagen. (Universität Haifa)

Kappe mit Frauenportrait von 3.200 Jahre altem Streitwagen. (Foto: Universität Haifa)

HAIFA (inn) – Das Rätsel ist gelöst: Der Archäologe Adam Zertal hat die Herkunft einer 3.200 Jahre alten Bronzekappe geklärt. Sie stammt sehr wahrscheinlich von einem Streitwagen aus der Zeit des kanaanitischen Feldherrn Sisera.

Die runde Tafel sei Teil einer Steckachse, die für die Räder an einem Streitwagen benötigt worden sei, sagte der Wissenschaftler Adam Zertal. Der Archäologe sei mit seinen Kollegen seit 33 Jahren einmal pro Woche „jeden Quadratmeter“ zwischen Samaria und dem Jordantal abgegangen. Dabei habe er ein Beweisstück aus biblischen Zeiten finden wollen.

Das Bronzestück hat einen Durchmesser von zwei Zentimetern und ist etwa fünf Zentimeter dick. Auf der Vorderseite ist eine Frau mit Kopfbedeckung und Ohrringen abgebildet, welche die Räder eines ägyptischen Streitwagens darstellen. Das Relikt wurde in einer Baustruktur gefunden, die bei den Forschern als „Das Haus des Statthalters“ bezeichnet wurde. Vor 13 Jahren hatte es der Wissenschaftler Oren Cohen von der Universität Haifa in der Ausgrabungsstätte Al-Ahwat gefunden.

Verbindung zwischen Ramses-Tempel und Fundstück
Zertal geht davon aus, dass die Frau auf der Tafel eine hetitische Göttin ist. Alle anderen Parallelen schließe der Archäologe aus, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Untersuchungen an den Tempelwänden von Ramses III. ergaben, dass die Steckachsen von ägyptischen Streitwagen oft mit den Gesichtern von Gefangenen, Ausländern oder Feinden versehen wurden. Das Gesicht der Frau ist nahezu identisch mit einem Relief aus dem Ramses-Tempel. Zudem gab der Fund Aufschluss über die Nutzung der Triumphwagen. Sie wurden lediglich von königlichen Personen und Würdenträgern genutzt.

Die Hetiter gelten als Feinde der Ägypter. Auf Grund dieser Feststellung gelang es Zertal, Parallelen zu ziehen: „So haben wir plötzlich bemerkt (…), dass der Fundort ein Parkplatz für eine große Anzahl von Streitwagen war.“

(A. Klotz / www.israelnetz.com)

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