Briten entsorgen Hunderte Flaschen Leergut in Palästina

Aus dem Geschichtsbuch

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Briten entsorgen Hunderte Flaschen Leergut in Palästina

Gin und Whiskey aus Britannien.

Eindeutig: Gin und Whiskey aus Britannien. (© Assaf Peretz/IAA)

RAMLA (im) – Eigentlich waren die Archäologen in der Nähe von Ramla auf der Suche nach Artefakte aus der Zeit von vor 250.000 Jahren – doch sie staunten nicht schlecht, als sie leere Flaschen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs unter der Erde fanden, so israelische Altertumsbehörde (IAA). Es läge nahe, dass sie von britischen Soldaten seien, da sie ganz in der Nähe stationiert waren. Unter den Flaschen konnten Marken wie Gordon’s Dry Gin und Schottischer Whiskey identifiziert werden, jedoch gänzlich ohne Inhalt. Daneben seien noch weitere Sachen gefunden, die seinerzeit ungeniert entsorgt wurden und schlicht als Müll bezeichnet werden könnten.

Abzeichen der britischen Militäreinheit

„Überführt“: Artefakt mit dem Abzeichen der britischen Militäreinheit. (© Ron Toueg/IAA)

Es sei das erste Mal, dass aus dieser Zeit Abfälle eines britischen Camps gefunden seien, so die IAA. Neben dem Müll fand sich – und hier schließt sich die Beweiskette – eine silbernere Spitze eines Stiftes mit dem Emblem des damaligen Militärcorps. Ausgrabungsleiter Ron Toueg von der IAA sagt, normalerweise würde nur die trockenen Fakten überliefert wie Anzahl der Soldaten, militärische Details, Sieg oder Niederlage. Mit den Funden seien nun aber Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten der britischen Soldaten vor 100 Jahren möglich. Das angrenzende Gebäude diente zu osmanischer Zeit als landwirtschaftliches Gebäude bis es im ersten Weltkrieg von den Briten für das dort stationierte Militär diente.

Hunderte leere Flaschen entsorgte die britische Militäreinheit

Hunderte leere Flaschen entsorgte die britische Militäreinheit nahe Ramla – vor 100 Jahren – und erfreut damit die Archäologen. (© Clara Amit/IAA)

Erfreulicherweise fanden sich noch noch Dutzende von Uniformknöpfen, Gürtelschnallen und Teile von Reitausrüstungen in dem Sammelsurium entsorgter Gegenstände. Die Archäologen gehen davon aus, dass das Gebäude abgebrannt war und die Stelle als Müllplatz genutzt wurde, denn 70 Prozent der Fundstücke seien Abfälle, so Toueg weiter. Die Inhalte der Flaschen reichen von Wein über Bier, Soda bis hin zu den härteren Alkoholika wie Gin, Lokör und Whiskey analysiert die Archäologin Brigitte Ouahnouna. Den Aufzeichnungen zufolge eroberte am 15. November 1917 Soldaten unter dem Kommando von General Allenby das Gebiet um Lod und Ramla herum. Bevor sie weiter nach Jerusalem zogen, schlugen sie für neun Monate ihr Lager an der heutigen Fundstelle auf, so Sary Mark, ein Fachmann bezüglich der britischen Mandatszeit.

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