Archäologische Funde aus der Zeit des Propheten Jona
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Archäologische Funde aus der Zeit des Propheten Jona

Überreste einer Festungsanlage zur Zeit des Propheten Jona. (© Israelische Altertumsbehörde)

Überreste einer Festungsanlage zur Zeit des Propheten Jona. (© Israelische Altertumsbehörde)

ASHDOD (im) – Auf dem Giv’at Yonah (Hügel des Jona) in Ashdod wurden durch die Israelische Altertumsbehörde Überreste einer großeren Festung freigelegt, die zur Zeit des Ersten Tempels existierte. Der Hügel des Jona wurde bereits vor längerer Zeit als der Grabhügel des Propheten identifiziert. In dieser Grabung wurden massive Mauern mit mehr als einen Meter Dicke entdeckt, die auf das späte achte Jahrhundert und frühe siebte Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

Nach Einschätzung des Grabungsleiters Dimitri Egorov waren dieses die Grundmauern eines großen Gebäudes. Der in der Bibel erwähnte Prophet Jona wurde dadurch bekannt, dass er von einem großen Fisch verschluckt und nach drei Tagen von diesem an Land gespuckt wurde. Die jetztigen Funde ergänzen solche aus den 1960er Jahren. Seinerzeit wurden bei Erdarbeiten zu einem Leuchtturm ähnliche Mauerreste aus derselben Zeit gefunden. Darüber hinaus wurde ein aramäischer Ostrakon (altgr. Tonscherbe) entdeckt, auf denen geschrieben steht בעלצד תקלן דשנא (zeitgenössische Übersetzung: Ba’altzad/Ba’altzar – ein Vorname, Taklan – Schekel, und Dashna – ein Geschenk); gemeint sein könnte, dass eine Person namens Ba’altzad eine Geldsumme bei sich trug, die als Geschenk für einen heiligen Ort bestimmt gewesen ist.

Nach Ansicht von Fachleuten vor Ort lassen die früheren und jetzigen Funde auf eine Festungsanlage schließen, die zur Zeit des Ersten Jüdischen Tempels genutzt wurde. Der zuständige Archäologe Sa’ar Ganor sagt, dass sich dieser Ort etwa 50 Meter über dem Meer auf dem höchsten Berg von Ashdod befand und so eine sehr gute Übersicht über das umliegende Land und Meer gegeben war. Ganor fügt hinzu: „Es gibt zwei Möglichkeiten, von wem die Festung damals bewohnt war: zum einen durch die Assyrer, die regionalen Machthaber in der Eisenzeit. Eine andere Möglichkeit ist, dass Josias, der König von Juda, diese Festung besetzt hatte, da er im siebten Jahrhundert v. Chr. Gebiete in dieser Region erobert hatte und kontrollierte.“

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