Schriftstück mehr als 3.300 Jahre alt
JERUSALEM (im) – Es ist das älteste Zeugnis eines geschriebenen Dokuments, das jemals in Jerusalem gefunden wurde: Ein mit akkadischem Text versehenes Fragment aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Diese Schrift wurde als verbindende Sprache zwischen dem Königreich Jerusalem und anderen Völkern verwendet, so berichtet die Tageszeitung Jerusalem Post.
Die Größe des Fragments beträgt 2 mal 2,8 Zentimeter. Einige Wörter konnten bislang eindeutig identifiziert werden, wie zum Beispiel „sie waren“, „tun“, „ihnen“ und „später“. Der Qualität nach zu urteilen, sei dieser Brief die Arbeit eines professionellen Schreibers gewesen, was ein weiteres Merkmal der Bedeutung Jerusalems zu dieser Zeit gewesen sei, so Professor Wayne Horowitz von der Hebrew University. Horowitz, ein Experte in Assyrischer Schrift, gleubt weiter, dass das gefundene Fragment Teil eines Briefes vom König von Jerusalem an den damaligen Pharoa in Ägypten gewesen sein. Die Archäologin Dr. Eilat Mazar hegt die Hoffnung, dass noch weitere Fundstücke entdeckt werden würden, da es sich um eine der bedeutendsten Funde Jerusalems aus dieser Zeit überhaupt handele.
Nach Aussagen der Forscher zeige das Fragment, dass Jerusalem in der späten Bronzezeit eine bedeutende Stadt gewesen sei, noch bevor sie Hauptstadt des jüdischen Staates geworden ist. Das Fragment wurde bei einer Ausgrabung zwischen der Altstadt und Davidstadt gefunden. Der letzte historische Fund wurde im Siloahbach gefunden, ganz in der Nähe des jetzigen Fundes. Dieser datiere auf das 8. Jahrhundert v.Chr.
Matthias Hinrichsen